Zusammenfassung
Wissen alle, wofür sie in der politischen Diskussion eine Lanze brechen, wenn sie sich zur „Marktwirtschaft“, „Freien Marktwirtschaft“, „Sozialen Marktwirtschaft“ bekennen? Sehr wahrscheinlich nicht; aber das kann nicht überraschen. Denn die Begriffe sind unscharf, es ist auch schwer auszumachen, ob damit ein Marktwirtschaftsmodell oder das existierende Wirtschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland gemeint ist. Was bedeutet „sozial“ in der Marktwirtschaft? A. Müller-Armack (Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium zur Zeit L. Erhards, 1958–63) forderte, „das Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs zu verbinden“. Sind denn sonst die Ergebnisse der Marktwirtschaft nicht „sozial“? Wie sozial soll sie sein? Wer ist für die soziale Seite verantwortlich? „Selbstverständlich der Staat“, sagt man. So selbstverständlich finden die anderen dies aber nicht: „Zuviel Sozialstaat verdirbt die Marktwirtschaft“, heißt es! Für wen wird der Sozialstaat zuviel? Gibt es nicht so etwas wie „die neue soziale Frage“, die die Lage der Arbeitslosen, Sozialhilfeempfänger und vieler alter Menschen beschreibt?
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Czada, P., Tolksdorf, M., Yenal, A. (1992). Wirtschaftsordnung. In: Wirtschaftspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97233-0_1
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