Zusammenfassung
In was für einen Konflikt war die stärkste Militärmacht des Nahen Ostens durch die Rebellion der steinewerfenden Palästinenser hineingeraten? Ihre in vielen Blitzkriegen sieggewohnten Streitkräfte mußten sich zwei Jahre lang mit zivilen und unbewaffneten Straßenbanden, mit Frauen und Kindern herumschlagen, ohne einen militärischen oder politischen Sieg vor Augen zu haben. In den Jahren 1948/49 kämpfte die junge Armee Israels nur knapp ein Jahr gegen fünf arabische Armeen, um seine Unabhängigkeit zu verteidigen. Im Oktober 1956 zwang sie Nasser in wenigen Wochen in die Knie, im Juni 1967 in sechs Tagen. Im Oktober 1973 schlug sie trotz des überraschenden Überfalls durch Ägypten und Syrien beide Feinde in wenigen Wochen über ihre Grenze zurück. Nur im Libanonkonflikt, der kein Verteidigungskrieg, kein Präventivschlag, sondern ein nicht provozierter Angriffskrieg und Vernichtungsfeldzug gegen die PLO war, blieb die israelische Armee mehrere Jahre in dem selbst produzierten Sumpf stecken — länger als es ihrer militärischen Tradition entsprach, länger als diese demokratische Bürgerarmee es moralisch verkraften konnte.
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© 1989 Leske + Budrich, Opladen
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Schreiber, F. (1989). Israels Politik der eisernen Faust. In: Aufstand der Palästinenser Die Intifada. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97220-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97220-0_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0818-3
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