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Zur Nutzanwendung der ideengeschichtlichen Tradition für die moderne Politikwissenschaft

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Politikwissenschaft

Zusammenfassung

Der Rückgang der akademischen Lehrerausbildung hat die Lage der Politikwissenschaft entscheidend verändert. Nach meiner Überzeugung hat sie nur dann Chancen, ausgebautes Universitätsfach zu bleiben, wenn sie sich vorrangig als moderne empirische Sozialwissenschaft begreift. Als moderne Sozialwissenschaft muß sie Erkenntnisse und Einsichten produzieren, die nicht bloß den Wissenschaftler interessieren. Sicher: Sie darf nie die „Grundfragen ihrer Disziplin“ (Michael Th. Greven) aus den Augen verlieren.1 Sie sollte jedoch eindeutig das Schwergewicht auf die Produktion von Erkenntnissen und Einsichten legen, die von den Kräften in Gesellschaft und Politik für nützlich erachtet und deswegen nachgefragt werden. Dies bedeutet nicht, daß die im Fach zu Recht verbreitete kritische Perspektive verabschiedet werden müßte. Als hochgehaltenes Banner nützt sie freilich wenig. Sie muß sich in materialen Analysen bewähren.2

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Anmerkungen

  1. Michael Th. Greven: Macht, Herrschaft und Legitimation.Eine Erinnerung der Politologen an die Grundfragen ihrer Disziplin. In: Hans-Hermann Hartwich (Hrsg.).: Policy-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Selbstverständnis und ihr Verhältnis zu den Grundfragen der Politikwissenschaft. Opladen 1985. S. 143–147.

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  2. In den Diskussionen auf dem 1. Wissenschaftlichen Symposium der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft am 22./23. November 1984 in Hannover hat insbesondere Hellmut Wollmann darauf hingewiesen, daß wichtige Teile der policy-Forschung in der Bundesrepublik eine kritische „linke“ Wurzel hätten. Man sei des abstrakten „Ableitungsmarxismus“ überdrüssig gewesen und habe endlich wissen wollen, was in den Bürkratien wirklich vorgeht.

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  3. Otwin Massing: Sozialwissenschaftliche Theoriebildung und Praxisbezug. Thesen zu einem doppelten Mißverständnis. In: Bernd Rebe, Klaus Lompe, Rudolf von Thadden (Hrsg.): Idee und Pragmatik in der politischen Entscheidung. Alfred Kubel zum 75. Geburtstag. Bonn 1984. S. 95–110 (S. 97f.).

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  4. Die sozialwissenschaftliche Planungsforschung hat z.B. ihren durchaus praxisrelevanten Aufschwung genommen, nachdem die zu Ende gegangene Ära Erhard und Kiesinger Defizite an gesellschafts-und finanzpolitischer Vorausschau enthüllt hatte.

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  5. Gerhard W. Wittkämper: Über den Nutzen politikwissenschaftlicher Forschung und Lehre angesichts der Notwendigkeit, Natur-und Technikwissenschaften an den Universitäten verstärkt zu fördern. Thesen. In: Politik und die Macht der Technik. 16. wissenschaftlicher Kongreß der DVPW 7. bis 10. Oktober 1985 in der Ruhr-Universität Bochum. Tagungsbericht. Im Auftrag der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft hrsg. von Hans-Hermann Hartwich. Opladen 1986. S. 434–436.

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Euchner, W. (1987). Zur Nutzanwendung der ideengeschichtlichen Tradition für die moderne Politikwissenschaft. In: Hartwich, HH. (eds) Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97185-2_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97185-2_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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