Zusammenfassung
In den vorstehenden Kapiteln wurde gezeigt, daß sich in der Sozialstruktur der Bundesrepublik, speziell im Hinblick auf Strukturen sozialer Ungleichheit, ganz erhebliche Veränderungen vollzogen haben, daß wir aber kein konzeptionelles Rüstzeug besitzen, um uns ein Gesamtbild vom jetzigen Zustand zu machen. Im folgenden Kapitel soll versucht werden, dieses Instrumentarium zu erarbeiten. Die eben dargestellten erfolgversprechenden Ansätze der Sozialstrukturanalyse werden zu einer Konzeption ausgebaut werden, die das theoretische Fundament, den begrifflichen Rahmen und das modellhafte Raster1 enthält, um die Stellung der Bevölkerungsmitglieder innerhalb des Gesamtgefüges sozialer Ungleichheit darstellen zu können.
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Anmerkungen
Hieraus wird deutlich, daft im folgenden die Begriffe Konzept und Konzeption Überbegriffe darstellen, die die theoretische Basis, die allgemeinen Grundbegriffe und die spezifischen Modellvorstellungen einschließen.
R. Kreckel 1982
Kreckel bezieht sich hierbei auf M.Weber 1956, S. 531–540 (in der Ausgabe, die ich oben benutzte) und ist im Unterschied zur geläufigen, so auch zu der oben 2.2.1 vorgetragenen Interpretation der Auffassung, daß Macht im Werk M. Webers keine eigenständige, dritte Dimension darstelle, sondern auf einer anderen, übergeordneten Ebene angesiedelt sei.
W.G. Runciman 1965, S. 36–52; 1968.
Es handelt sich um ein Kapitel aus Neidhardts unveröffentlichter Habilitationsschrift: Soziale Schichtung und soziale Stabilität, München 1967.
P. Bourdieu 1963.
1982, S. 635ff.
Ebd., S. 638.
Ebd., S. 638.
R. Kreckel 1982, S. 640.
Ebd., S. 641.
S. Hradil, 1983a
Vgl. hierzu u.a. die Definitionen von R. Kreckel in 1976, 1980 und 1983a.
Vgl. hierzu insbes. R. Möller (1978), der anhand von fünf, sich mehr und mehr verschärfenden Lebenslage-Definitionen G. Weissers die Probleme subjektiver Bestimmungen von Lebenszielen (Interessen) im einzelnen aufzeigt. Vgl. weiterhin u.a.: I. Nahnsen 1975; K.B. Hillen 1975; G. Naegele 1978.
G. Weisser 1959, S. 635.
So z.B. G. Naegele 1978 und die Mehrzahl der o.a. (3.1) Sozialindikatorenforscher.
1977, S. 77ff.; vgl. hierzu: K. Möller 1983.
1978
W. Zapf (Hg.) 1977, S. 14ff.
Diese im folgenden näher begründete handlungstheoretische Position unterscheidet sich grundlegend von den vielen deterministischen Strukturtheorien in der Ungleichheitsforschung, aber auch von H. Bertrams These, daß die Umwelt zu bestimmten Entscheidungen zwingt (1981, S. 183).
R. Kreckel 1982, S. 63.
Siehe dazu bei: H. Haferkamp 1976; 1983, S. 79ff.; A. Giddens 1976, z.B. S. 121; als Kritik dazu: J. Thompson 1984, S. 148ff.
A. Giddens versucht das, indem er Strukturen, Aktionen und hieraus wieder erwachsende Strukturen mittels „Ressourcen“, „semantischer“ und „moralischer Regeln“ und den daraus erwachsenden Vermittlungsprozessen verknüpft. (1976, S. 122; 1979, S. 270f.)
H. Haferkamp 1983, S. 86. Der Begriff wurde von H. Schelsky eingeführt.
Vgl. hierzu: M. Haller 1983, S. 21ff.
Die folgende Periodisierung beruht zeitlich auf: J. Raschke 1980, inhaltlich auf: J. Habermas 1985.
Trotz Rücksichtnahme auf mittelfristige historische Verschiebungen der Bedeutung von Dimensionen sozialer Ungleichheit müssen wir uns vor der Illusion hüten, eine Systematik entwickelt zu haben, die allen Seiten sozialer Ungleichheit gerecht wird. Bei der Kompliziertheit historischer Erscheinungen „werden wir immer nur das Überwiegende andeuten können.“ (H. Below 1920, zit. n. P. Mombert 1968, S. 217)
Das Fehlen von relationalen Ungleichheiten stellte einen der ältesten Kritikpunkte an mehrdimensionalen Schichtmodellen dar. Vgl. u.a. G.K. Ingham 1970; P. Bourdieu 1970; M. Haller 1983, S. 22.
Damit ist der o.a. Zuschnitt von Dimensionen sozialer Ungleichheit ausdrücklich gegen die gelegentlich vertretene Meinung gerichtet, soziale Ungleichheit sei ausschließlich in Form vertikaler Gliederungen begreiflich (B. Schwartz 1981).
Allerdings wird diese Vielgestaltigkeit bei der Konzeption eines empirisch nutzbaren Lagenmodells (4.2.3) z.T. wieder zurückgenommen werden müssen, um Operationalisierungen zu erleichtern.
R. Berger 1984, z. B. S. 252f.; dabei ist zu beachten, daß die niedrigen Statuskorrelationen in den Wohlfahrtssurveys 1978 und 1980 schon auftreten, ohne daß hier Ungleichheiten der Freizeitbedingungen, der Infrastruktur, der sozialen Sicherheit und der Arbeitsbedingungen berücksichtigt wurden, also Dimensionen, von denen üblicherweise Statusinkonsistenzen erwartet werden.
Besonders deutlich: T. Kolosi 1983; vgl. 3.2.
H. Bertram 1981, 1982a, 1982b, 1983; G. Steinkamp 1983, 1984; vgl. 3.3.
H. Bertram 1978; vgl. 3.3.
U. Hütter (1984) versuchte, ein Konzept der Lebenslage zu entwerfen, das auf Unterschiede zwischen Lebensbereichen (Arbeit, Familie, Freizeit etc.) Rücksicht nimmt.
T. Kolosi 1983; vgl. 3.2.
Zum Begriff der Ressourcenbündelung: vgl. R. Kreckel 1983a.
H. Bertram 1978; G. Steinkamp/W.H. Stief 1978; vgl. 3.3.
Vgl. 3.3.
Siehe dazu: H. Rosenbaum 1983.
Die „Normalität“ von Handlungskontexten bemißt sich ausschließlich nach der Häufigkeit, mit der sich bestimmte Statuskombinationen in der Bevölkerung vorfinden, also nicht nach normativen oder subjektiven Gesichtspunkten.
Vgl. hierzu u.a. den Begriff der „sozialen Lage“ bei T. Fürstenberg (1977, S. 115), hier auf die Arbeitnehmerschaft bezogen: „... diejenigen sozialrechtlichen, sozialökonomischen, soziologischen, sozialpsychologischen und politischen Merkmale der Arbeitnehmerschaft..., die deren Lebenslage und Lebensschicksal bestimmen. Hierbei handelt es sich um objektive, nachprüfbare Gegebenheiten.“ Oder sozialpolitische Begriffe der „Lebenslage“, die in aller Regel an den einschlägigen Definitionen G. Weissers (s.o. 4.2.1) ausgerichtet sind: „... Spielraum, den die gesellschaftlichen Umstände dem einzelnen zur Entfaltung und Befriedigung seiner wichtigen Interessen bieten.“ (I. Nahnsen 1975, S. 150) — Spielraum eines Menschen, „den die äußeren Umstände ihm zur Befriedigung der Interessen gewähren, die er mittelbar oder unmittelbar als bestimmend für den Sinn seines Lebens ansieht.“ (G. Kleinhenz 1970, S. 75)
Kombinationsfrequenzanalysen und Kreuztabellierungen der einschlägigen Variablen aus den Wohlfahrtssurveys 1978 und 1980 sowie dem Allbus 1982. Da diese Variablensätze in Relation zum oben definierten Lagenmodell unvollständig und z.T. abweichend sind, hatten diese Berechnungen vor allem heuristischen Wert. Für die Rechenarbeit danke ich D. Bender.
Diese Möglichkeit weist nochmals daraufhin, daß die Konstruktion der Typologie Sozialer Lagen ausschließlich auf „objektive“ Chancen der Bedürfnisbefriedigung zielte, und weder explizit noch implizit Annahmen über bestimmte Denk- und Verhaltensweisen in die Modellkonstruktion eingegangen sind, die sie im Hinblick auf ihre Konstruktionsprinzipien inkonsistent und hinsichtlich der Funktion der Erklärung „subjektiver“ Differenzierungen tautologisch gemacht hätten.
Die folgende Aneinanderreihung sozialer Lagen ist nicht notwendigerweise als Hierarchie zu verstehen.
Aus Gründen der Einfachheit und Übersicht wurde in allen Dimensionen die gleiche Gradation gewählt (1 = sehr gut; 6 = sehr schlecht).
Die jeweils unwichtigen Dimensionen sind in der Tabelle nicht enthalten.
Es ist daran zu erinnern, daß es in diesem Abschnitt (4.2) ausschließlich um „objektive“ Lebensund Handlungschancen geht, nicht um die Bedeutung, die die Gesellschaftsmitglieder selbst den einzelnen Dimensionen sozialer Ungleichheit zumessen.
R. Kreckel 1985a.
Ähnliche Vorstellungen vertrat Th. Geiger schon in der Nachkriegszeit (1962b); vgl. hierzu H.-C. Leder 1969, S. 140.
An dieser Stelle der Argumentation wird deutlich, daß die o.a. gruppenspezifischen „speziellen Sozialen Lagen“ häufig schon die Koppelung Sozialer Lagen mit intervenierenden Faktoren darstellen.
P.M. Blau 1978, S. 204
P.M. Blau 1978, S. 205
Ebd., S. 207; vgl. hierzu die revidierte Version dieser mehrdimensionalen Sozialstrukturkonzeption (P.M. Blau 1977, bes. S. 211) sowie die Diskussion der Ansätze Blaus durch S. Lindenberg (1977).
Hinter der Unterscheidung „objektiver“ und „subjektiver“ Faktoren steht — ebenso wie hinter der Unterscheidung von Lagen und Milieus und hinter der handlungstheoretischen Unterscheidung von Handlungsaspekten, die dem Akteur einsichtig und nicht einsichtig sind — die These, daß Menschen generell sowohl Objekte wie auch Subjekte sind und soziale Realität speziell in fortgeschrittenen Gesellschaften immer deutlicher in zweifacher Weise konstituiert ist: als „objektive“, innerhalb gesellschaftlicher Strukturzusammenhänge und historischer Bedingungen entstandene und fortbestehende und als „subjektive“ von Individuen und Gruppen gemachte, erlittene, wahrgenommene und verarbeitete. Die These besagt auch, daß sich „subjektive“ Realität nicht einfach als Reflex objektiver Lebensbedingungen erfassen läßt. (Vgl. hierzu: R. Becker-Schmidt 1983, S. 2f.)
Vgl. hierzu die Bemühungen B. Wegeners, von objektivierenden Prestigeskalen loszukommen und die Messung der Prestigezuordnung von der jeweiligen Wahrnehmung abhängig zu machen (1982, z.B. S. 10).
C. Offe erkannte mit Blick auf Strukturprobleme staatlicher Instanzen schon 1972 „die wachsende Systemrelevanz subjektiver politischer Handlungsorientierungen“ (1972, S. 113).
Vgl. 1.3.5.
E. Wiehn drückte dies so aus: „Die Konzeption sozialer Klassen, sozialer Schichtung und sozialer Mobilität bedarf also auch in diesem Sinne einer Entdinglichung und Vermenschlichung“. (1975, S. 118f.)
Wie die vorliegenden Ansätze zur quahtativen Erforschung der Sozialstruktur und deren Kritik der quantitativen Vorgehensweise zeigen (3.4), läßt sich der relativen Autonomie „subjektiver“ intervenierender Faktoren vor allem mit qualitativer Sozialforschung gut beikommen. Vgl. hierzu: C. Hopf (1979, S. 20), wo die Einbeziehung „vermittelnder Variablen“ als einer der Vorteile qualitativer Sozialforschung aufgeführt ist. Oder vgl. Th. Geiger, der zur Erforschung von (relativ lageunabhängigen) Mentalitäten folgendes Vorgehen empfiehlt: „Exakte Erforschung der Mentalitäten (...) hätte mit recht eigentlich behavioristischen Methoden anzufangen ehe sie an die verstehende Deutung gehen kann.“ (1932, S. 80).
Die Vermutung relativer Autonomie bedeutet keine Reduktion auf bewußte Faktoren. Subjektivität erschöpft sich nicht in manifesten, abfragbaren Bewußtseinsinhalten, sie schließt auch das Latente, Unbewußte, Verdrängte und Noch-nicht-Entwickelte ein (R. Becker-Schmidt 1983, S.5).
Siehe hierzu: S. Hradil 1983a; zur Kritik am Zwei-Ebenen-Modell vgl.: P. Kappelhoff 1979, z.B. S. 146
U. Beck 1983.
Siehe 4.1.
So der Titel des Sammelbandes zur Sozialisationsgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg von U. Preuss-Lausitz u.a. (1983)
65a Zum Begriff des „Lebenstils“ vgl. u.a.: R.J. Havighurst/K. Feigenbaum 1959, S. 397; H.L. Wüensky 1960, S. 312; M. Tumin 1968, S. 95; H. Lüdtke 1984, S. 6 65b P. Bourdieu 1982, S. 277 65c Ebd., S. 277
65d P. Bourdieu/J.C. Passeron 1971, S. 143 65e P. Bourdieu 1982, S. 175
Von den Milieubegriffen, die sich nicht auf gesellschaftliche Gegebenheiten beziehen, wie z.B. die natürliche Umwelt, soll hier abgesehen werden.
Vgl. hierzu als Übersicht: K.D. Keim 1979, S. 27–49
D. Käsler 1984, S. 22, S. 325.
D. Ciaessens 1962, S. 134.
H. und M. Sprout 1971, S. 32; vgl. D. Käsler 1984, S. 327.
Vor allem im Rahmen der politischen Soziologie wurde mit Milieukonzepten gearbeitet, die dieser Definition nahekommen. Vgl. z.B. den Milieubegriff, den M.R. Lepsius zur Analyse der Entwicklung des deutschen Parteisystems verwendet hat: „Sozialmoralische Milieus“ sind eine „Bezeichnung für soziale Einheiten, die durch eine Koinzidenz mehrerer Strukturdimensionen wie Religion, regionale Tradition, wirtschaftliche Lage, kulturelle Orientierung, schichtspezifische Zusammensetzung der intermediären Gruppen gebildet werden. Das Milieu ist ein sozio-kulturelles Gebilde, das durch eine spezifische Zusammensetzung solcher Dimensionen auf einen Bevölkerungsteil bestimmt wird.“ (M.R. Lepsius 1966, S. 383) Der hier benutzte Begriff von „Lebensstil-Milieus“ ist aber zu unterscheiden von „Organisations-Milieus“, die in der politisch relevanten Literatur eine wesentliche Rolle spielen. (Vgl. hierzu: J. Mooser 1983, 1984) Er entspricht erst recht nicht den ausschließlich nach „objektiven“ Merkmalen definierten und operationalisierten Milieus, wie z.B. den Berufsmilieus bei U. Beck/ M. Brater/B. Wegener (1979).
Vgl. 4.1.
Die Notwendigkeit hermeneutisch-qualitativer Methoden ergibt sich nicht nur, wie erwähnt aufgrund der relativen Autonomie, sondern auch wegen der Komplexität „subjektiver“ Situationsdefinitionen und Lebensstile, die einen ganzheitlichen Ansatz erfordern. (Vgl. C. Hopf 1979, S. 19, sowie D. Jung 1982, S. 5)
Vgl. 1.3.5.
Diese Milieukonzeption gestattet es auch, der häufig geäußerten Vermutung nachzugehen, wonach die Lageabhängigkeit der Lebensweise schichtspezifisch und regional differiert. Obere Statusgruppen und Großstadtbewohner hätten hiernach erheblich größere Freiräume des Lebensstils als Mitglieder der Unterschicht, Land- und Kleinstadtbewohner. (Vgl. u.a. P. Bour-dieu 1970, S. 48)
Wie nahe praxisorientierte Überlegungen zur Wirkungsweise sozialer Ungleichheit diesen Milieufunktionen kommen, ohne den Milieubegriff zu verwenden, zeigen u.a. die folgenden Zitate: Die Abstraktion der Sozialepidemiologie „vom gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang -Gesellschaft erscheint als bloße Summe sozialer Gruppen, die ein unterschiedliches Maß an Privilegien haben — hat auch zur Folge, daß die unterschiedlichen materiellen und normativen Anforderungen an verschiedene soziale Schichten und Klassen nicht berücksichtigt werden können. Implizit ist damit z.B. vertreten, daß ein geringes Bildungsniveau in allen sozialen Schichten dieselbe Bedeutung hat.“ (I. Gleiss 1980, S. 39f.) Oder aus dem Bereich der Kriminologie: Neben unmittelbaren Wirkungen sozialer Ungleichheit werden Wirkungen sozialer Ungleichheit „aus unzählig vielfältigen Interaktionssituationen herauskristallisiert, durch sie reproduziert, aber auch gewandelt.“ (P. Bohnsack 1978, S. 5)
Der Gedanke differenzierender und homogenisierender Funktionen der Lebensweise ist nicht neu, er wurde nur durch die Entwicklung des Schichtkonzepts weg von der Lebensweise hin zur Lebenslage verschüttet. Schon R. Michels betonte, daß die Lebensführung ein klasseneinendes und klassentrennendes Element darstellen könne. (1968 — zuerst 1922 -, S. 178)
Die zweite, Lebensbedingungen für Außenstehende schaffende Ungleichheitsfunktion von Milieus kommt der Funktion ursprünglicher Schichtkonzepte nahe, die H.P. Bahrdt folgendermaßen zusammenfaßt: „Subjektive Einstellungen knüpfen also an objektive Vorgegebenheiten an und konstituieren in ihrer typischen Häufung wieder objektive Verhältnisse, an denen sich wiederum das Handeln der Subjekte orientieren muß.“ (1984, S. 134)
Vgl. hierzu: P. Bourdieu 1982, S. 279
So wird insbes. von Sozialarbeitern und Sonderpädagogen die vermittelnde Wirkung von Familienstrukturen betont, die sozialstrukturelle Faktoren erst z.B. für familiäre Probleme oder Lernbehinderungen relevant erscheinen lassen. (Vgl. hierzu: K. Dittrich 1985; W. Thimm/E.H. Funke 1977, S. 600ff.)
Ein Modell politischer, auf die Verhältnisse der Weimarer Republik zugeschnittener Makromilieus findet sich z.B. schon bei K. Mannheim (1952, S. 102): “1.der bürokratische Konservatismus, 2. der konservative Historismus, 3.das liberal-demokratische bürgerliche Denken, 4.die sozialistisch-kommunistische Konzeption, 5.der Fascismus.“
Siehe: U. Becker/H. Nowak 1982
Vgl. die Darstellung der ungewöhnlich breiten empirischen Basis der zugrundeliegenden qualitativen „Lebensweltstudien“. (3.4.3)
Vgl. hierzu: J. Goldthorpe 1966; D. Treimann 1970; M.R. Lepsius 1977. bes. S. 1ff.
F. Parkin 1974, S. 18
S. Hradil 1983a
Vortrag am 8. Mai 1985 anläßlich der Tagung des Research Committees „Social Stratification“ der International Sociological Association über „New Differenciations of Status Structures?“ (S. Hradil 1985a); Vortrag am 10. Oktober 1985 anläßlich der Tagung „Soziologische Theorien der Ungleichheit“ der Sektion „Soziologische Theorien“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bremen (S. Hradil 1986a)
Diesem Einwand sieht sich auch P.M. Blau mit seiner mehrdimensionalen Sozialstrukturtheorie (vgl. 3.3) konfrontiert: „Die bloße Tatsache der Zugehörigkeit zu einer Vielzahl unterschiedlicher Lebenskreise und Gruppen scheint bereits sicherzustellen, daß kein Mitglied der Gesellschaft stark benachteiligt wird, da Deprivationen durch Vorteile ausgeglichen werden.“ (M. Haller 1983, S. 25)
Siehe dazu: K.M. Bolte/S. Hradil 1984, S. 234
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Hradil, S. (1987). Lagen und Milieus: Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft. In: Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97175-3_5
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