Zusammenfassung
In seinen der historisch-materialistischen Theorie verbundenen Studien der westdeutschen ‚Demokratie als psychologischem Problem‘ vereint K.HORN historische Herleitungen mit Interpretationsmustern der analytischen Sozialpsychologie.1 Obwohl HORN mit psychoanalytischen Kategorien und sozialpsychologischen Theorien argumentiert, will er über „das bloß sozialpsychologisch Begreifbare“ auf die „sozialstrukturelle Verursachung von Politik“ hinaus.2
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Literatur
Vgl. K.HORN, 1967, Zur Formierung der Innerlichkeit. Demokratie als psychologisches Problem, in: G.SCHAFER/C.NEDELMANN (Hg.), Der CDU-Staat, Studien zur Verfassungswirklichkeit der Bundesrepublik, München 1967, S.182–199; K.HORN, 1967, Formierte Demokratie als kollektive Infantilitât, in: Das Argument, 9.Jg., Heft 47/1967; K.HORN, 1969, Politische Psychologie. Erkenntnisinteresse, Themen und Materialien, in: G.KRESS/D.SENGHAAS (Hg.), Politikwissenschaft, Frankfurt 1969, S.215–268; K.HORN 1971, Insgeheime kulturistische Tendenzen der modernen psychoanalytischen Orthodoxie. Zum Verhaltnis von Subjektivem und Gesellschaftlichem in der Ich-Psychologie, in: Psychoanalyse als Sozialwissenschaft, Frankfurt 1971, S.93–151; H.DAHMER/K.HORN u.a., 1973, Das Elend der Psychoanalyse - Kritik, Beispiel; (Kursbuch 29: Subjektverleugnung als politische Magie), Frankfurt; K.HORN, 1975, Kosten der Angst. Konservatismus als Ergebnis der Retrogression gesellschaftlichen Bewußtseins, in: M.GREIFFENHAGEN/H.SCHEER (Hg.), Die Gegenreform, Reinbek 1975, S.131–141; K.HORN, 1979, Zur gesellschaftlichen Funktion von Politischer Psychologie. Subjektivierung gesellschaftlicher Widersprüche, in: H.MOSER (Hg.), Politische Psychologie, Weinheim 1979, S.315–331; O.RAMMSTEDT/K.HORN u.a., 1980, Politische Psychologie. Entwürfe zu einer historisch-materialistischen Theorie des Subjekts, Frankfurt.
Zur Position HORNs und seiner Arbeiten als “Pendant zur kritischen Theorie”, vgl. F.STREIFFELER, 1975, Politische Psychologie. Geschichte und Themen der Theorie politischen Verhaltens, Hamburg, S.31.
Vgl. K.HORN, 1975, Kosten der Angst. Konservatismus als Ergebnis der Retrogression gesellschaftlichen Bewußtseins, a.a.O., S. 137. Besonders deutlich sei die ‘wahnhafte’ Interpretation der Realität im Bild des Juden als Drahtzieher des gesamten politischen und sozialen Elends seit der Weltwirtschaftskrise geworden. Diesem ‘Schicksal’ glaubte man nur durch radikale Vernichtung der Juden entgehen zu können.
HORN erinnert hier an die verwunderte Feststellung GEHLENs (1957), “daß die Selbstverständlichkeit, mit der in sozialpsychologischen Untersuchungen der Begriff ‘Anpassung’ sich durchsetzte, nicht schon längst mehr Aufmerksamkeit erregte.” Vgl. A.GEHLEN, 1957, Die Seele im technischen Zeitalter. Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft, Hamburg, S. 39.
Als ‘sozialstrukturelle Bedingungen’ werden von HORN in diesem Zusammenhang genannt: die (irrationale) Reproduktionsweise der kapitalistischen Konkurrenzgesellschaft; (die Aufgabe),die als Verwaltungseinheit lebende Gruppe (emotional zu bändigen); die Herrschaft des Leistungsprinzips; die strukturellen Veränderungen im Sozialisationsprozeß und (defizitäre) individuelle Existenz; der produktionsorientierte Konsum; die an einträglicher Produktivität orientierten Kalkulationen der bestehenden Produktionsapparate (des fixen Kapitals); die Erfordernisse des technischen Naturbeherrschungssystems. (Vgl. K.HORN, 1967, Zur Formierung der Innerlichkeit. Demokratie als psychologisches Problem, a.a.O., S.182 ff.
Der Denkansatz der strukturell-funktionalen Analyse und der ‘Kulturisten’ einer gesellschaftlichen Steuerung, einer zweckrationalen, zentralen Verhaltensregulierung im Interesse des Funktionierens des Ganzen, habe sich hier mit dem investierten psychologischen Interesse und den verhaltenswissenschaftlichen Bemühungen der mit dem RegierungsgeschAft Beauftragten getroffen, “die Menschen auf geschlossene FunktionsablAufe festzulegen”. Notwendigerweise kam man dabei zu einem ganz anderen Menschenbild als die Psychoanalyse, “die dem Subjekt unübersehbar substantielle RationalitAt: Eigengesetzlichkeit und emotionale Einsichtsfâhigkeit zubilligt”. Vgl. K.HORN, 1967, Zur Formierung der Innerlichkeit. Demokratie als psychologisches Problem, a.a.O., S.191.
Vgl. K.HORN, 1967:190.
Vgl. K.HORN, 1967:194.
Vgl. K.HORN, 1967, Zur Formierung der Innerlichkeit. Demokratie als psychologisches Problem, a.a.O., 5. 193.
Vgl. K.HORN, 1967:189.
Vgl. K.HORN, 1975, Kosten der Angst. Konservatismus als Ergebnis der Retrogression gesellschaftlichen Bewußtseins, a.a.O., S.195 f.
Genannt werden von HORN, der dazu FREUDs Kategoriensystem des Sozialisationsprozesses gebraucht, “die gesellschaftliche Entwertung der Vaterfigur als Vermittlungsinstanz integrierter sachlicher und emotionaler Bildung, sowie die Vereinnahmung der Frau in den ArbeitsprozeB und die damit verbundene Veränderung der Mutterrolle”, was insgesamt ein “Abwandern von Erziehungsfunktionen aus der Familie” heraus zur Folge habe, wodurch es heute zu einer “relativ unvermittelten Konfrontation von Subjekt und Sozietät” komme. Vgl. K.HORN, 1967: 191.
Vgl. K.HORN, 1967, Zur Formierung der Innerlichkeit. Demokratie als psychologisches Problem, a.a.O., S. 191.
Vgl. K.HORN, 1967:194.
Vgl. K.HORN, ebda.
Vgl. K.HORN, 1967, Zur Formierung der Innerlichkeit. Demokratie als Psychologisches Problem, a.a.O., S. 199.
Vgl. K.HORN, 1975, Kosten der Angst. Konservatismus als Ergebnis der Retrogression gesellschaftlichen Bewußtseins, a.a.O., S. 141.
Vgl. K.HORN, 1967:193.
Vgl. K.HORN, 1967:191.
Vgl. K.HORN, 1967:192.
Vgl. K.HORN, 1967:193 f.
Vgl. K.HORN, ebda.
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Horn, K. (1985). Demokratie und Innerlichkeit — Gesellschaftliches Bewußtsein als sozialpsychologisches Problem. In: Paradigma Politische Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97171-5_71
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