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Sozialpsychologie der ‚kulturellen Despotie‘ der herrschenden Werte

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Paradigma Politische Kultur
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Zusammenfassung

Aus dem ‚Blickwinkel des Sozialpsychologen‘ analysiert P.BRUCKNER mit seinen Untersuchungen seit der antiautoritären Revolte und der Studentenbewegung der sechziger Jahre, „von der eigenen Nation tief erschreckt“, eine Pathologie sozialer und psychischer Zerfallserscheinungen, die sich gesamtgesellschaftlich verallgemeinert haben.1

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Literatur

  1. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, Versuch,uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären, Berlin.

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  2. Daß der historische Materialismus selber keine entfaltete Psychologie hatte, muß noch materialistisch begriffen werden. Daß der historische Materialismus die Anweisung auf eine wissenschaftliche Psychologie enthält, läßt sich angesichts solcher Begriffe wie Entfremdung, Mystifikation, Charaktermaske nicht leugnen.“, schreiben A.KROVOZA/Th.LEITHRUSER, in: Vorwort zu P.BRUCKNER, Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus, Frankfurt 1972, S. 9.

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  3. Vgl. P.BRUCKNER, 1972:12.

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  4. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:94.

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  5. Den Terminus ‚Politische Kultur‘ gebraucht BRUCKNER lediglich marginal, hier (1978:20) wie in seinem ‚Pamphlet‘: P.BRUCKNER, 1977, Die MescaleroAffäre. Ein Lehrstück für Aufklärung und politische Kultur, Hannover. — Die bundesrepublikanische Kultur grenzt er hier terminologisch von der „Sozialistischen Nationalkultur“ der DDR ab (1978, Versuch uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären, S.33).

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  6. Vgl. P.BROCKNER, ebda.

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  7. Es gebe „einige methodische Anweisungen, wie solche Mentalitäten in der eigenen Geschichte aufzufinden wären“, schreibt BRUCKNER (1978:66 f.) und nennt als Beispiele: „Reaktionen auf Signale zur Veränderung“, „Reaktionen auf Signale einer fremden Sozialgruppe“, „Was stabilisiert in Krisen den Status quo?“ oder die Frage: „Welche menschlichen Haltungen gedeihen eigentlich in einem gegebenen sozialen Klima, welche verdorren?“ Vgl. P.BRUCKNER, 1978:67.

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  8. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären, S.177, Anmerkung 24. - Eine solche Präzisierung, die im übrigen nichts von der neueren terminologischen Diskussion der Kulturwissenschaften weiß (vgl. THURN 1976), und offensichtlich hier nur FuBnotencharakter hat, steht in auffallendem Gegensatz zu BRUCKNERS leichtfertigem Gebrauch des Begriffs ‚Volkscharakter‘, dem er einerseits zu Recht falsche Begrifflichkeit vorwirft (1978:48), ihn andererseits aber expressis verbis „als innere Überlieferung sehr vieler einzelner“ wiederholt einbringt ( 1978: 97 ).

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  9. Vgl. P.BRÜCKNER, 1978:147.

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  10. Vgl. P.BRÜCKNER, 1978: 48. - Als Perioden der deutschen Identitätsgeschichte, die für den politischen Psychologen wichtig sind, nennt BRUCKNER (1978): Deutsches Reich nach 1871 (Kaiserzeit), Weimarer Republik, Nationalsozialismus, die Zeit nach 1945.

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  11. Zu solchen dauerhaft wirksamen ‚deutschen Traditionen‘ rechnet BRUCKNER (1978) die Liebe zur Obrigkeit; autoritäre, konservative Überlieferungen; die aus dem 19. Jahrhundert stammende Figur des „asketischen, produzierenden Knechts“ (K.MARX); das ‚deutsche Gemüt‘ als Teilprodukt der unvollständigen Demokratisierung; die Kultur-und Volksgemeinschaft; Antikommunismus und Anti-Intellektualismus, ‚die in Deutschland ihre Geschichte haben‘.

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  12. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:66.

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  13. In einer großen Tour d22’horizon macht BRUCKNER (1978) auf eine Vielzahl struktureller EinfluBvariablen auf die individuelle und kollektive Wertbildung aufmerksam. Er bezeichnet sowohl Groß-Strukturen (die weitgehend homogene, in der Klassenstruktur schwach profilierte ‚nivellierte Mittelstandsgesellschaft‘; die ‚Superstrukturen‘ der repräsentativen Demokratie), demographische Strukturen (‚Protestantismus‘, ‚GroBgrundbesitz‘, die ‚Arbeiterorganisation‘, das ‚Kapital‘, die ‚regierende Klasse‘, Unterschicht, Mittelstand), wie auch intermediäre Strukturen (sozialisatorische Generationenprägung und -konflikt; der ‚kapitalistische Alltag‘ mit seinen Gewohnheiten der Arbeit, der Freizeit, des Konsums; das ‚tief Unversöhnliche des sozialen Friedens‘; die Protestbewegung nach 1967; die ökonomische Krise).

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  14. Hierzu rechnet BRUCKNER (1978): „Nord-Süd, Jung-alt, Lohnarbeit- Kapital, Mann-Frau, Stadt-Land, (ethnische oder religiöse) Mehrheit-Minderheit“, an denen sich Integrationskonflikte, d.h. Konsenskonflikte entzünden. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklâren, S.144.

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  15. Vgl. P.BROCKNER, 1978, ebda.

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  16. Die Unterscheidung von speziellen Normen und universalen, ‚allgemeinen’ kulturellen Normen weise auf das Konfliktpotential fragmentierter Wertsysteme: Es entstehen ‚Derealisierungen‘, Verunsicherungen, Mehrdeutigkeiten. Vgl. P.BRUCKNER, 1978: 145.

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  17. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, ebda.

    Google Scholar 

  18. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:31.

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  19. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:165.

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  20. Gerade hier wird der radikaldemokratische Anspruch BRUCKNERS (1978) scharf pointiert. Besonders in Krisenzeiten werde der Staat zur ‚Gedankenpolizei‘ für Motivationen, Gesinnung, Konsens, um eine positive Identifizierung zu erzwingen. „Der Staat wird Geist, also Inquisition ...“. Die Abweichung von Normerwartungen werde „zum Faktor einer politischen Bezugsgröße“; die absolute Zuverlässigkeit der Gesinnung und Gesittung des Staatsbürgers durch eine Zangenbewegung aus psychologischer, semantisch-propagandistischer Kriegführung und öffentlich sichtbarer Militarisierung hergestellt (vgl. z.B. P.BRUCKNER, 1978, Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären, S.169 ff.). Der äußerlich friedliche Alltag werde „seit Jahren von einem gegensätzlichen Lebensmilieu durchdrungen. Von einem Milieu, in dem in breitem Umfange harte soziale Kontrolle, Angst und Gewalt im Schwange ist, manchmal ein nicht-erklärter Bürgerkrieg.“ ( 1978: 124 ).

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  21. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:94.

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  22. Es sei sicher, daß „das Zusammenspiel von sozialer Kontrolle und Internalisierung von Normen wesentliches zur Homogenisierung der wachsenden Populationen, zu ihrer sozialen Integration, Orientierung und Abstimmung (aufeinander) beträgt“. Vgl. P.BRUCKNER, 1972, Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus, S.17.

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  23. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:164.

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  24. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:98.

    Google Scholar 

  25. Zu seinem Selbstverständnis von Politischer Psychologie schreibt BRUCKNER (1968): „Die Politische Psychologie lebt von der Idee des Zusammenhangs zwischen der Lebensgeschichte der einzelnen Individuen und dem, was sie einander geschichtlich antun ... Obgleich nach ihrer Herkunft: Psychoanalyse und Sozialphilosophie, nicht neu, und in einem ihrer stärksten Motive: Aufklärung, sogar konservativ, ist sie als Disziplin sehr jung. Weder in den Kategorien einer Politik die sich als wissenschaftliche Disziplin oder als berufsständisches Arbeitsfeld verselbständigt und den Individuen entfremdet hat, noch in denen der gegenwärtigen Sozialpsychologie sind ihre Probleme zu fassen. Die Psychologie hat ihren Fortschritt zur empirisch-strengen Wissenschaft mit dem für sciences kennzeichnenden Verlust der politischen Dimension und mit der Schwächung qualitativ-genetischer Kraft bezahlt. Politische Psychologie, die hinter den Wissenschaftsanspruch des Positivismus zurückfällt, ist der an den Hochschulen dominierenden Psychologie um ein Äquivalent dieses Rückfalls voraus ... Die Aussage: ‚politisch‘ impliziert im Sprachgebrauch der Politischen Psychologie allerdings keine Beschränkung auf ein bestimmtes Problemfeld — so, als gäbe es neben der Verkehrs-, Wirtschafts-und Schulpsychologie usw. nun auch noch eine Politische Psychologie. Sie läßt sich nicht auf die psychologische Analyse der politischen Gedanken und Handlungen sensu strictiori festlegen, die Individuen manchmal haben oder begehen: ‚Individualität‘ selbst ist ein politischer Gedanke.“ Vgl. P.BRUCKNER 1968, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, in: J.AGNOLI/P.BRUC10’ER, Die Transformation der Demokratie, Berlin 1968, S.94 f.

    Google Scholar 

  26. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären, S. 163.

    Google Scholar 

  27. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:98.

    Google Scholar 

  28. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:101.

    Google Scholar 

  29. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären, S. 152.

    Google Scholar 

  30. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:123.

    Google Scholar 

  31. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:125.

    Google Scholar 

  32. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:178.

    Google Scholar 

  33. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:122.

    Google Scholar 

  34. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:13.

    Google Scholar 

  35. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklAren, S. 15.

    Google Scholar 

  36. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:39 f.

    Google Scholar 

  37. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:96.

    Google Scholar 

  38. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:95.

    Google Scholar 

  39. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:67.

    Google Scholar 

  40. Vgl. P.BRUCKNER, 1978:127.

    Google Scholar 

  41. Anders als die gängige Psychologie und auch Psychoanalyse, die Psychisches als Material in scheinhaft wertneutrale Kategorien klassifizieren, bzw. die allgemeine Pathologie nur individual-psychologisch erklären können“, werden in BRUCKNERs Analyse — so KROVOZA und LEITHÄUSER — „die Gewaltverhältnisse — so wie sie sind bis in die tiefsten psychischen Gewaltverhältnisse - in ihrer Genese freigelegt.“ Vgl. A.KROVOZA/Th.LEITHAUSER, 1972, im ‚Vorwort der Herausgeber‘ zu P.BRUCKNER, Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus, Frankfurt 1972, S. 8.

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  42. Vgl. P.BRUCKNER, 1978, Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären, S.94. - „Es ist von nur fachwissenschaftlichem Interesse, daß der’ ‚Charakter‘ der Menschen psychologisch nur schwer, bestenfalls für ruhige Zeiten, vorhersagbar und die ‚Persönlichkeitsforschung‘ der Psychologie eine Mystifikation ist ... Nur als Herrschaftswissen wäre psychologische Persönlichkeitsforschung also, obgleich Mystifikation, politisch nützlich.“

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  43. Vgl. P.BRUCKNER, 1968, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, in: J.AGNOLI/P.BRUCKNER, Die Transformation der Demokratie, Berlin 1968, S. 148.

    Google Scholar 

  44. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:113.

    Google Scholar 

  45. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:174.

    Google Scholar 

  46. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:173.

    Google Scholar 

  47. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:181 f.

    Google Scholar 

  48. Vgl. P.BROCKNER, 1968, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, a.a.O., S. 149.

    Google Scholar 

  49. Wobei der restriktive Mechanismus ‚Selbstbeherrschung‘ seinerseits als Wert gepflegt werde; vgl. P.BRUCKNER, 1968:107.

    Google Scholar 

  50. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:102.

    Google Scholar 

  51. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:100.

    Google Scholar 

  52. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:108.

    Google Scholar 

  53. Es ist freilich dafür gesorgt, daß dem Individuum der Zusammenhang zwischen ‚Werthaltungen‘ und Entfremdung, zwischen Extrapunitivität und Verdrängung niemals ganz aufgeht. Überhaupt wird die Idee des Zusammenhangs zwischen der Geschichte der einzelnen und dem, was sie einander geschichtlich antun, wird das wirkliche Verhältnis von Innerlichkeit und Politik verschleiert.“ Vgl. P.BRUCKNER, 1968, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, a.a.O., S.102.

    Google Scholar 

  54. Zu solchen „gesellschaftlichen Idealen“ zählt BRUCKNER: Bindung an Gott und Land, Pflicht, Verantwortung, Ordnung, Gemeinwohl, Vaterlandsliebe, Wehrwillen, Gehorsam, Bescheidenheit. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:100 f.

    Google Scholar 

  55. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:157.

    Google Scholar 

  56. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:155.

    Google Scholar 

  57. Für BRUCKNER ist die Herkunft der ‚Berührungshypothese‘ aus der sexuellen Repression und aus familiären Verboten, z.B. mit bestimmten anderen Kindern zu spielen, unverkennbar. Der politische Zusammenhang werde unmittelbar sichtbar: „So rechnet es zu den bekannten Stereotypen des Antikommunismus, da8 jeder, der mit Kommunisten auch nur in Berührung gerät, schon den Infekt davonträgt. Die einzig wirksame Abwehr gegen kommunistische Infiltration ist deshalb die Verhinderung jedes Kontakts durch administrative oder polizeiliche Maßnahmen. Die Ostpolitik der Bundesregierung, ihr Verhältnis zur SED und zu den innerdeutschen Kontakten, die Hallstein-Doktrin lassen sich nur so verstehen. Das hat Folgen auch für die Kontakte mit der studentischen Opposition: Wer mit ihren politischen Zielen, mit ihrer Lehre, ihren Köpfen oder ‚Anführern‘ in Berührung kommt, ist schon infiziert.“ Vgl. P.BRUCKNER, 1968:160.

    Google Scholar 

  58. Vgl. P.BRUCKNER, 1968, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, a.a.O., S.159 f.

    Google Scholar 

  59. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:101.

    Google Scholar 

  60. Solche aus sekundären Kausalitäten entstandenen Verhaltensmuster bestärken BRUCKNER in der Annahme einer „Präformationstheorie der Aggression“. Das Feindbild „funktioniert wie die Sonde, die eine Eihaut abzieht, unter der, fertig und voll entwickelt, das faschistische Syndrom längst bereitliegt.“ Vgl. P.BRUCKNER, 1968:159.

    Google Scholar 

  61. Auf der „Suche nach einem extramuralen Sündenbock, auf den die Mitglieder der Gruppe rivalitätsbedingte Aggressionen gemeinsam lenken können, um sich so ihr soziales Miteinander zu entlasten“, bedürfe es also „eines absolut ausgegliederten und unversöhnlichen, ebenso totalen Feindes: etwa des Kommunisten, des Bolschewiken, des Chinesen, des Juden, des nicht organisierten Atheisten oder neuerdings des politisch aktiven Studenten.“ Vgl. P.BRUCKNER, 1968:165.

    Google Scholar 

  62. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:158.

    Google Scholar 

  63. Soziale Vorurteile stellen den Consensus zwischen den Gliedern einer Gruppe her, erhöhen damit das für sehr viele Menschen lebenswichtige ‚Wir‘-Gefühl. Als abwertende Systeme dienen sie der Abhebung des einzelnen, als dem Angehörigen ‚seiner‘ Gruppe, von der negativen Bezugsgruppe; sie demonstrieren also, daß die vorurteilsbefangene Person am sozialen und moralischen Prestige der eigenen (oder der majoristischen) Gruppe teilhat. Dieser Prestige-Zuwachs - Identifizierung mit dem Bürger, dessen Vorurteile man übernimmt — ... erleichtert es ihm ungemein, sich mit der Tatsache, „daß er eigentlich kein Ich ist, abzufinden, wenn er sich mit einem übergroßen Ich, mit einer ... Gruppe identifiziert ... Auf diese Weise wird das schwache eigene Ich stark und selbstbewußt“ (M.HORKHEIMER). Vgl. P.BRUCKNER, 1968: 164.

    Google Scholar 

  64. Vgl. P.BRUCKNER, 1968, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, a.a.O., 5. 164.

    Google Scholar 

  65. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:165.

    Google Scholar 

  66. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:168.

    Google Scholar 

  67. Vgl. P.BRUCKNER, 1968, ebda.

    Google Scholar 

  68. Beispiele für die politische Dimension von sozialen Vorurteilen finden sich nach BRUCKNER im ‚Wir‘-Gefühl als Schirm für Untertanen (1968:168); im politisch angepaßten Sozialverhalten der Frauen, die vom majoristischen Vorurteil vom ‚Wesen der Frau‘ gepragt sind (1968:164); im protestantischen Vorurteil, ‚jede Obrigkeit sei von Gott‘, als Freibrief der herrschenden Schichten (1968:159); im Gehorsam gegenüber der ‚Amtsautoritât‘, die für Ordnung sorge und Vertrauen verdiene. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:159.

    Google Scholar 

  69. Vgl. P.BRUCKNER, ebda.

    Google Scholar 

  70. Vgl. P.BRUCKNER, 1968, Die Transformation des demokratischen Bewußtseins, a.a.O., S. 166.

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  71. Vgl. P.BRUCKNER, 1968:165 f.

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Brückner, P. (1985). Sozialpsychologie der ‚kulturellen Despotie‘ der herrschenden Werte. In: Paradigma Politische Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97171-5_70

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