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Kritische Rezension — Premiere eines Konzepts

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Zusammenfassung

E.KRIPPENDORFF, der das Political Culture-Konzept als „ganz zweifellos fruchtbaren Durchbruch“2 eines neu erschlossenen Problemkreises zur Analyse politischer Systeme als erster in der Bundesrepublik vorstellte und der in erster Linie den Wert des Ansatzes an seinen empirischen Ergebnissen (insbesondere für die Bundesrepublik)3 bemaß, machte schon dort auf „unbefriedigende“ Aspekte aufmerksam: die nahezu vollständige Außerachtlassung und mangelhafte Reflexion struktureller Aspekte, eine ungenügende Analyse des wichtigen Aspektes der Geschichtlichkeit, auch terminologische Schwächen.4 Andererseits habe man den gerade durch den komparativen Ansatz erhellenden Versuch gemacht, dem Aspekt spezifisch nationaler Eigenschaften5 „ein großes und wissenschaftlich gesichertes Stück näher zu kommen“.1 KRIPPENDORFF sah darin sich „neue Durchblicke eröffnen ... von größtem Nutzen“.2 Die wissenschaftliche Weiterentwicklung von solcherart umfassenden Bestandsaufnahmen im weltweiten Maßstab, wie z.B. den ‚Human Relations Area Files‘ oder dem ‚Cross-Polity-Survey‘,3 sei „nicht möglich gewesen ohne die typologischen und terminologischen Vorarbeiten von G.A.ALMOND“.4 In einer derartigen Verwendung empirisch aufbereiteter Daten vermutete KRIPPENDORFF Möglichkeiten, „für eine mit der Zufälligkeit und bloßen Einbildungskraft von Beobachtungen unzufriedene Sozial- und Politikwissenschaft im international vergleichenden Maßstab, von denen wir bislang noch kaum eine Ahnung haben“.5

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Literatur

  1. Die Darstellung und Bewertung KRIPPENDORFFS bezog sich in erster Linie auf den ALMONDSchen Aufsatz (1956) und zentral auf die Civic Culture-Studie (ALMOND/VERBA 1963) und den Sammelband von PYE/VERBA (1965),dessen von VERSA verfaßtes Schlußkapitel - so KRIPPENDORFF - “trotz seiner sehr konzentrierten und terminologisierenden Form, als besonders guter theoretischer Einstieg in diesen neuerschlossenen Problemkreis gelten” könne.

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  2. Vgl. E.KRIPPENDORFF, 1966, Politische Kultur, in:

    Google Scholar 

  3. Neue Politische Literatur, 11. Jg., Heft 4/1966, 5. 398–404.

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  4. Spätestens seit 1956 habe der Begriff in der amerikanischen Political Science ‘Fuß gefaßt’.

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  5. Vgl. E.KRIPPENDORFF, 1966, Politische Kultur, a.a.O., S.398: “Neue Hypothesen und terminologisch-methodologische Ansätze dieser Art haben in der amerikanischen politikwissenschaftlichen Diskussion nicht selten die Tendenz, eine in sich sterile theoretische Auseinandersetzung auszulösen, der eine’nur dürftige

    Google Scholar 

  6. empirische Verifikation entspricht; nicht so jedoch in diesem Falle.“

    Google Scholar 

  7. KRIPPENDORFF arbeitete besonders die auffallenden Abweichungen in bezug auf die sog. ‘Stolzverteilung’, das Verhältnis von Bildung/ Erziehung und Systemzuneigung und die Kooperationswilligkeit der Bürger untereinander heraus.

    Google Scholar 

  8. Vgl. E.KRIPPENDORFF, 1966:402 f. KRIPPENDORFF räumte dabei aber ein, daß “wissenschaftliches Neuland selten mit ausgebildeten Differenzierungen betreten wird”.

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  9. Wie “argwöhnisch und berechtigterweise zurückhaltend die Politikwissenschaft gegenüber dem so vielfach mißbrauchten ‘Nationalcharakter’ sein muß - daß spezifische nationale Eigenschaften strukturell ähnliche Systeme ganz verschieden erfüllen und zu deutlich divergierenden politischen Einheiten werden lassen, das dürfte kaum

    Google Scholar 

  10. zu bestreiten sein.“

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  11. Vgl. E.KRIPPENDORFF, 1966, Politische Kultur, S.403.Stück näher zu kommen“.1 KRIPPENDORFF sah darin sich ”neue Durchblicke eröffnen… von größtem Nutzen“.2 Die wissenschaftliche Weiterentwicklung von solcherart umfassenden Bestandsaufnahmen im weltweiten Maßstab, wie z.B. den ‘Human Relations Area Files’ oder dem ’Cross-Polity-Survey’,3 sei ”nicht möglich gewesen ohne die typologischen und terminologischen Vorarbeiten von G.A.ALMOND“.4 In einer derartigen Verwendung empirisch aufbereiteter Daten vermutete KRIPPENDORFF Möglichkeiten, ”für eine mit der Zufälligkeit und bloßen Einbildungskraft von Beobachtungen unzufriedene Sozial- und Politikwissenschaft im international vergleichenden Maßstab, von denen wir bislang noch kaum eine Ahnung haben“.5

    Google Scholar 

  12. Vgl. E.KRIPPENDORFF, 1966, Politische Kultur, a.a.O., 5. 403.

    Google Scholar 

  13. Vgl. E.KRIPPENDORFF, ebda.

    Google Scholar 

  14. Vgl. z.B. A.S.BANKS/R.B.TEXTOR, 1963, A Cross-Polity Survey, The

    Google Scholar 

  15. M.I.T.Press;

    Google Scholar 

  16. vgl. P.M.GREGG/A.S.BANKS, 1965, Dimensions of Political Systems: Factor Analysis of a Cross-Polity Survey, in: American Political Science Review, No. 3 /1965, S. 602–614.

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  17. Vgl. E.KRIPPENDORFF, 1966:404.

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  18. Vgl. E.KRIPPENDORFF, ebda.

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© 1985 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen

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Krippendorff, E. (1985). Kritische Rezension — Premiere eines Konzepts. In: Paradigma Politische Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97171-5_22

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97171-5_22

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-322-97172-2

  • Online ISBN: 978-3-322-97171-5

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