Zusammenfassung
Der geneigte Leser wird nun — endlich — die verheißene Lösung des Problems ‚Erklären oder bzw. und Verstehen‘ erwarten. Diese Erwartung muß jedoch zugunsten einer weiteren Vorklärung enttäuscht werden. Die dieser Vorklärung dienenden Gedanken werden in einem weiteren Modell verdichtet. Dieses ist gewissermaßen die Verdoppelung des im vorigen Kapitel vorgestellten Schaubilds 22. Denn das erkenntnistheoretische Kreuz, das der Sozialwissenschaftler zu tragen hat, ist: Er ist selbst, subjektiv erlebend, Teil jener objektiven Wirklichkeit, die er sich (in Ausschnitten) zum Gegenstand seiner Forschung macht. Und zwar ist er in zweifacher Hinsicht Teil dieser Wirklichkeit und ihrer Strukturen. Er lebt in der Alltagswelt aller Subjekte und in einem spezifischen „Lebenskreis“, d. h. er ist integriert in das gesellschaftliche „Teilsystem“ Wissenschaft. Das zweimalige Vorkommen des erkennenden Subjekts in Abb. 23 ist also einmal als gewissermaßen doppelte Identität in der Person des Wissenschaftlers zu begreifen, zum anderen symbolisiert erkennendes Subjekt in der unteren Hälfte des Schemas einen möglichen Erkenntnis„gegenstand“ des Sozialwissenschaftlers, den er z.B. mit Hilfe eines Fragebogens befragt.
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© 1985 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
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Konegen, N., Sondergeld, K. (1985). Der Erkenntnisprozeß in den Sozialwissenschaften. In: Wissenschaftstheorie für Sozialwissenschaftler. Uni-Taschenbücher, vol 1324. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97164-7_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-97165-4
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