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Dora D.

Dienstmädchen

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Lebensgeschichten
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Zusammenfassung

Dora wurde 1902 in Nürnberg geboren. Der Vater war Werkzeugmeister bei M.A.N. Die Mutter starb bei der Geburt des siebten Kindes nach sieben Ehejahren. Damit die Kinder wieder versorgt waren, heiratete der Vater eine gewisse 33jährige Hanna. Sie hatte 20 Jahre in einer Weinhandlung gearbeitet und dort das „Dudeln“ (Trinken) gelernt. Als Stiefmutter hatte sie nun einen 8-Personenhaushalt mit sechs Kleinkindern zu versorgen.

Dora D. ist heute 78 Jahre alt. Sie lebt in einem Nürnberger Altenheim. Als ich sie dort besuchte und bat, von früher zu erzählen, war sie ohne Zögern dazu bereit, denn „so war’s halt“— ihr Leben —„so und nicht anders“.

Ursprünglich hatte ich lediglich ihre Erfahrungen als Dienstmädchen aufschreiben wollen. Im Verlauf unserer Gespräche wurde mir jedoch bewußt, daß ihre Lebens- und Arbeitssituation sich qualitativ nie wesentlich gegenüber der Zeit ihrer Berufstätigkeit veränderte: Jede Phase ihres Lebens hatte Dora in genügsamer und bescheidener Lebenshaltung bei harter körperlicher Arbeit verbracht. Eigene Bedürfnisse und Interessen hatte sie immer denen anderer sowie den Anforderungen des Alltags untergeordnet.

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Anmerkungen

  1. Sprichwörter und Sprüche, in: Kobmann, G./Schiffarth, L. (Hg.), Lehr-und Lesebuch für weibliche Sonntags-und Fortbildungsschulen, Nürnberg 1891, S. 24.

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  2. Leske, Marie: Illustriertes Spielbuch für Mädchen, Leipzig 1886, Vorwort.

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  3. Eine ausfühlichere Darstellung der Lebensphase Dora D.’s als Dienstmädchen in: H. Glaser/W. Ruppert/ N. Neudecker (Hg.): Industriekultur in Nürnberg, München 1980.

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  4. Klares und umfangreiches Material dazu bietet die Untersuchung von: Ottmüller, Uta: Die Dienstbotenfrage — Zur Sozialgeschichte der doppelten Ausnutzung von Dienstmädchen im deutschen Kaiserreich, Münster 1978.

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  5. Dora wußte nicht, daß 1906 von Helene Grünberg, einer Gewerkschaftssekretärin, ein Dienstboten-verein in Nürnberg gegründet worden war, der sich für geregelte Arbeitszeiten, rechtliche Unterstellung unter die Gewerbeordnung und Gleichstellung mit gewerblichen Arbeitern einsetzte.

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Wolfgang Ruppert

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© 1980 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Julius, C. (1980). Dora D.. In: Ruppert, W. (eds) Lebensgeschichten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97154-8_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97154-8_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-0367-6

  • Online ISBN: 978-3-322-97154-8

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