Zusammenfassung
Die intensivierte europäische Integration begann 1987, als die Einheitliche Europäische Akte (EEA) in Kraft trat und die EG-Verträge mit dem Ziel veränderte, bis 1992 den einheitlichen europäischen Binnenmarkt zu vollenden. In weiteren Vertragsrevisionen, die nach ihren Entstehungsorten als Verträge von Maastricht (1992), Amsterdam (1997) und Nizza (2000) benannt sind, wurde die europäische Vertragsgemeinschaft vertieft und erweitert, auf zuletzt 15 Mitglieder ab 1995. Die Vertiefung der europäischen Einigung setzte gerade zwei Jahre nach Scharpfs berühmter theoretischer Begründung des europapolitischen Stillstands ein (Scharpf 1985) und verlief parallel zu den Umwälzungen der europäischen Nachkriegsordnung: 1989 erlebte Europa die friedliche Revolution in der DDR, 1990 die vertraglich vereinbarte Vereinigung der früheren DDR mit der Bundesrepublik Deutschland, 1991 den Untergang der Sowjetunion und die Gründung der „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ (GUS). Diese „Zeitenwende“ (Czada 2000:18) eröffnete der Politik im alten Kontinent neue Wege.
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Literatur
Besonders für Deutschland gilt, dass dem Integrationsprojekt nach der „langen und leidvollen Konfliktgeschichte“ (Kielmannsegg 1996:47) des Kontinents „eine politisch-moralische Dignität zugeschrieben wurde, die es für Einwände nahezu unerreichbar machte“ (ebenda).
So der Titel von Grande und Jachtenfuchs (Hrsg.) 2000.
Ein Überblick über die Integrationstheorien findet sich bei Moravcsik (2000); eine kritische Würdigung bieten Merkel (1999) und Schmitter (1996a und b).
Für einen Überblick über die ökonomische, politische und soziologische Variante siehe Parsons 1995, 223–231, und 323–336. Zum historischen Institutionalismus vergleiche Pierson (1996) und Immergut (1998).
Das „Elend“ der Integrationstheoretiker liegt nach Wolfgang Merkel (1999:338) gerade darin, diesen Vorwurf gescheut und zu wenig nach wechselseitigen Anschlüssen der einzelnen Theorien gesucht zu haben.
Zum liberalen Intergouvernmentalismus siehe unten.
Die „Methode Monnet“ bedeutet, den Föderalismus durch die Hintertür einzuftihren, indem ein Überspringen der Integration von einem Wirtschaftssektor zum anderen (spillover) und schließlich von der Marktintegration zur politischen Integration gefördert wird (Dinan 2000:349).
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Wachendorfer-Schmidt, U. (2003). Öffnung. Die Vertiefung der europäischen Einigung. In: Politikverflechtung im vereinigten Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97107-4_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-13865-7
Online ISBN: 978-3-322-97107-4
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