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Glaubwürdigkeit und Vertrauen: Bausteine der Moderne

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Wer’s glaubt wird selig — oder?

Part of the book series: Studien zur Kommunikationswissenschaft ((SZK))

Zusammenfassung

Was hält die Gesellschaft zusammen? Neben den vielen Einzelkräften und -mechanismen, die das Alltagsleben erst möglich machen, sind das Rechtssystem und die Werte und Normen einer Gesellschaft zu nennen (vgl. Ronneberger/Rühl 1992: 237ff., Bentele 1994: 131ff.). Während ersteres genau festschreibt, welche Rechte und Pflichten mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaft verbunden sind, werden letztere über die Sozialisation vermittelt und sind, auch ohne rechtlich fixiert zu sein, verbindlich und handlungsleitend. Das Zusammenleben funktioniert jedoch nur, so lange sich alle an diese Regeln halten. Da der einzelne dies aber nicht steuern kann, muß er sich darauf verlassen, an die Gültigkeit der Mechanismen glauben und in deren Wirksamkeit vertrauen. Vertrauen als Mechanismus zur Reduktion von Komplexität erhält die individuelle und gesamtgesellschaftliche Handlungsfähigkeit aufrecht; Glaubwürdigkeit ist die Basis bzw. die Voraussetzung für Vertrauen. Welchen Beitrag Glaubwürdigkeit und Vertrauen zum Erhalt und Funktionieren der Gesellschaft leisten wird meist erst dann deutlich, wenn sie nicht mehr vorhanden sind und entsprechende (Krisen)Symptome zutage treten.

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Literatur

  1. Es soll allerdings keine Ilerleitung der jeweiligen Begriffsgeschichte erfolgen. Vgl. hierzu bei Glaubwürdigkeit lientcle 1998: 305ff., Götsch 1994: 19ff., bei Vertrauet, Bentele 1998: 305, Bittl 1997: 130ff., Ronneberger/Rühl 1992: 237ff., Sjurts 1998: 285ff. Ich verstehe im folgenden unter Risikogesellschaft nur den ‘feil der Beckschen Theorie, der explizit von der Bedrohung der Gesellschaft und Natur durch selbstgeschaffene Risiken bzw. Gefahren handelt (vgl. ausführlich Kapitel 5 ). Auf die Theorieteile der Individualisierung etc. soll hier nicht eingegangen werden. Die Begriffe Risiko, Gefährdung und Gefahr werde ich im folgenden synonym verwenden, da es selbst Beek nicht möglich ist, seine Definition durchzuhalten - handelt es sich doch genaugenommen nach seiner Definition nicht uni eine Risiko-, sondern um eine Großgefahrengesellschaft.

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  2. Die Frage, wie oder weshalb Glaubwürdigkeit zugeschrieben wird, wird von den verschiedenen Disziplinen erforscht. Auf Forschungsansätze und empirische Ergebnisse wird in Kapitel neun ausführlich eingegangen. An dieser Stelle geht es zunächst um die gesellschaftliche bzw. kommunikationstheoretische Bedeutung von Glaubwürdigkeit. (vgl. Wirz 1993: 33 ). Neben den „normalen“ Produktionsfaktoren gewinnt damit der Faktor „Goodwill” an Bedeutung. Dieser steht und fällt mit dem Maß an Glaubwürdigkeit und Vertrauen, die eine Unternehmung der kritischen Öffentlichkeit zu vermitteln vermag.

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  3. Misstrauen als Gegenteil von Vertrauen wird nicht generell negativ bewertet, da es als kritisches Potential ebenfalls ein wichtiger Wert, gerade in und für die Demokratie, ist (vgl. Alemann 1990: 65, Strasser/Vosswinkel 1997: 234f.).

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  4. Natürlich unterscheiden sich die Menschen im Grad ihrer Vertrauensseligkeit, und es ist noch nicht hinreichend geklärt, wovon dieser genau abhängt. Die Erklärungen reichen von frühkindlichen Erfahrungen, angeborenen Charaktereigenschaften bis hin zu verschiedensten Lerntheorien (vgl. Koller 1997, Petermann 1985 ).

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  5. Schlechtes Image verhagelt die Umsätze“ titelte denn auch Horizont (34/95: 18) unter Bezugnahme auf die empirischen Ergebnisse der „Dialoge 4”-Studie. Weiter wird festgestellt, dass sich Verbraucher am Image eines Unternehmens beim Kauf oder Nichtkauf orientieren. „Zwei Drittel der Konsumenten nehmen eine Verweigerungshaltung ein, wenn sie schlecht über das Unternehmen denken“ (Wegner 1995: 18).

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  6. Hier werden noch weitere Dimensionen von Vertrauen angesprochen: Erstens vertraut der einzelne darauf, dass seine Beurteilung (Image) richtig bzw. realistisch ist. Zweitens ist Vertauen in ein Image mit doppelter Kontinuitätserwartung verbunden, da der Urteilende einerseits in seine Kontinuität bei der Urteilstindung und andererseits in die Kontinuität der Rahmenbedingungen vertraut (vgl. Szyszka 1992: 108 ).

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Katz, G. (2002). Glaubwürdigkeit und Vertrauen: Bausteine der Moderne. In: Wer’s glaubt wird selig — oder?. Studien zur Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97104-3_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97104-3_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-13814-5

  • Online ISBN: 978-3-322-97104-3

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