Zusammenfassung
Bei der Wiedererlangung der vollständigen internationalen Souveränität des polnischen Staates stellte die äußere Sicherheit eines der wichtigsten Themen dar. Die Geschwindigkeit, mit der sich Polens internationales Umfeld veränderte, und die Entwicklung der strategischen Lage in ganz Europa überholten die geplante Revision der polnischen Sicherheitspolitik. Neue Herausforderungen und Risiken trugen zum sicherheitspolitischen Dilemma Polens und der anderen jungen Demokratien bei, die oftmals schlecht ausgerüstet waren, um diese auf konzeptueller oder pragmatischer Ebene in den Griff zu bekommen. Dieses Dilemma ergab sich aus dem Wegfall des bipolaren, konfrontativen Sicherheitssystems in Europa, aus den politischen Veränderungen der postkommunistischen Staaten und insbesondere aus den auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion stattfindenden Prozessen.
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Literatur
Bei einem Gespräch am Runden Tisch über “Welt im Wandel - Politik in der Verantwortung”, Bonn, 10. September 1993, in: Zbiór Dokumentów, 3/1993, S. 40–48, hier S. 43.
Henry Kissinger: “A Plan for Europe”, in: Newsweek, 18. Juni 1990, S. 14–16. Ein Echo derartigen Denkens war die Idee einer Neutralitätspolitik in Polen. “Armed neutrality in the centre of Europe: that is our status today and for the near term,” sagte Verteidigungsminister Piotr Kolodziejczyk in einem Interview in der Tageszeitung Zycie Warszawy am 6. Februar 1991.
Krzysztof Skubiszewski: “New Problems of Security in Central and Eastern Europe”, Vortrag am Royal Institute of International Affairs, London, 1. Januar 1991.
Dieses Konzept der gegenseitigen Garantien wurde win Beispiel von Boris El’cin beim OSZE-Gipfel in Budapest im Dezember 1994 vorgestellt.
Die Umsetzung des Abkommens mit der Ukraine ist noch nicht weit vorangeschritten. Die Vorbereitungen zur Bildung eines Polnisch-Litauischen Bataillons, das, abgesehen von praktischen Zwecken (Teilnahme an Friedenseinsätzen), auch zur Stärkung des Vertrauens zwischen zwei Ländern beitragen wird, deren Beziehungen zueinander eine komplizierte Geschichte aufweisen, nähern sich dagegen ihrem Ende.
Ein gutes Beispiel hierfür war die ablehnende Reaktion auf die Idee einer besonderen Beziehung auf dem Gebiet der Sicherheit zwischen den zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer liegenden Staaten, die vor einigen Jahren von der Ukraine vorgebracht wurde. Ein weiterer Gund war die Angst, daß eine solche Konstellation als Instrument zur Isolierung Rußlands aufgefaßt werden könnte.
The Bush Foreign Policy: America and the World 1990/1991“, in: Foreign Affairs, 70 (1991) 1, S. 5–22.
Zu weiteren Informationen über dieses Thema siehe Roman Kufniar: “Wszystkie drogi prowadz4 na Zachód, in: Krajobraz po transformacji. Srodowisko miçdzynarodowe Polski lat dziewigEdziesictych, Warschau 1992, S. 36–61.
Wlodzimierz Aniol: “Miçdzy koncem historii a powrotem do przeszlo§ci. O nowych zagroieniach dla bezpieczenstwa europejskiego”, in: Studia Polityczne, 1(1992) 1, Warschau, S. 139–148, hier S. 140–143.
Zur Diskussion der Risiken des Nationalismus und zu Möglichkeiten ihrer Bekämpfung siehe: K. Skubiszewski: “Nationalism in Europe Today”, in: The Polish Quarterly of International Affairs, Summer 1993, S. 11–26.
Die 1992 von Präsident Lech Walgsa vorgeschlagene “NATO-II”-Idee stellte keinen Rückzug von dieser Option dar. Sie kann als ein lockerer ad-hoc-Vorschlag eingestuft werden, als ein Slogan, der ergebnislos in der Luft hängen blieb und nach Belieben ausgelegt werden konnte. In einer dieser quasi-offiziellen Auslegungen stellte sie eine Notlösung für das institutionelle Sicherheitsvakuum in Mittel-und Osteuropa dar; in einer anderen war sie eine Herausforderung an den Westen und sollte aufzeigen, daß es theoretisch alternative Lösungen für Polens Sicherheitsprobleme geben könnte, die auf regionalen Strukturen basierten.
Zu näheren Informationen siehe Andrzej Karkoszka: “Dilenunas of the Partnership for Peace”, in: The Polish Quarterly of International Affairs, Spring 1994, S. 13–24.
Karsten Voigt: NATO enlargement: sustaining the momentum, in: NATO Review, 2/1996, S. 15–19, hier S. 15 ff.
Nur ein neues Mitglied zuzulassen - z.B. die Tschechische Republik - würde ein effektives Festhalten des Westens an der Exklusivität seiner Institutionen bedeuten.
Wie in der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita am 7. Juli 1995 zitiert.
Wie in der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita am 26. Februar 1996 berichtet.
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Prystrom, J. (1997). Polen zwischen der NATO und Rußland: Bedrohungswahrnehmung und Sicherheitsstrategien. In: Pradetto, A. (eds) Ostmitteleuropa, Rußland und die Osterweiterung der NATO. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97081-7_4
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