Zusammenfassung
Es ist kein Problem, in jeder Organisation Strukturen, Ereignisse, Praktiken zu finden, die — je nach Mentalität — Kopfschütteln, Lachkrämpfe oder Depressionen auslösen. Zumindest die Außenperspektive entdeckt immer wieder Sachverhalte, die davon Betroffenen wie Unbeteiligten als bizarr, irrational und unverständlich erscheinen. Die Psychoanalyse macht da keine Ausnahme. Insider wie Außenstehende wundern sich über so manches. Von diversen Interaktionsritualen und informellen Prozessen einmal ganz abgesehen besteht kein Zweifel, daß die Psychoanalyse sich schwer tut mit ihrer organisatorischen Struktur und dem Kontakt mit ihrer Umwelt, mit anderen Wissenschaften und Praxismodellen; daß weite Bereiche der Theorie und Praxis nicht hinreichend untersucht und ausgearbeitet sind. Und wie ein roter Faden zieht sich durch die Geschichte der Psychoanalyse die von prominenten Exponenten wie von Außenseitern immer wieder geäußerte Klage über Unzulänglichkeiten und Defizite in Ausbildung, Forschung, Therapie.1
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Literatur
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Schülein, J.A. (1996). Psychoanalyse als Institution. In: Bruns, G. (eds) Psychoanalyse im Kontext. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97073-2_2
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