Zusammenfassung
Die Psychotherapieforschung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen psychologischer Theoriebildung und psychologischer Praxis. Bereits Freud verankerte mit seinem ‚Junktim von Heilen und Forschen‘ beide Aspekte als unzertrennbare Bestandteile psychoanalytischen Handelns. Auch die später etablierte Verhaltenstherapie beruft sich sowohl in der Ableitung ihrer Methoden als auch im Effektivitätsnachweis auf wissenschaftliche Theorien und empirische Forschungen. Die dritte der großen Therapierichtungen, die Gesprächspsychotherapie, hat ihr Vorgehen ebenfalls durch wissenschaftlich begründete Studien untermauert.
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Literatur
Aus der Vielzahl von Veröffentlichungen siehe den Überblicksbericht von Lambert & Bergin (1994).
Nach dem Ergebnis der Studie von Luoorsky et al. (1975), dem sogenannten Dodo-Verdikt:,Alle haben gewonnen und alle müssen einen Preis erhalten’, ist diese Diskussion in Deutschland aktuell durch die Veröffentlichung von Grawe et al. (1994) wieder aufgeflammt.
Es leuchtet unmittelbar ein, daß eine Festlegung bezüglich der wesentlichen psychotherapeutischen Bestimmungsstücke wie Krankheits-und Persönlichkeitstheorie, Veränderungsvorstellungen, Behandlungsverfahren usw. auch eine abgrenzungspolitische Notwendigkeit darstellt“ (Czogalik 1990, 9 ).
Auch wenn es Hinweise dafür gibt, daß sich die theoretischen Orientierungen der Therapeuten durchaus in den Selbst-und Weltdeutungen der Klienten niederschlagen können (zum Beispiel: Eckert & Biermann-Ratzen 1990), so sind diese Überlegungen dennoch keineswegs gleichzusetzen mit der Annahme einer unreflektierten Übernahme der Erklärungen der Experten durch die Klienten ohne Rücksicht auf deren bereits bestehende Deutungsstrukturen.
Auch eine Interaktion zwischen dem jeweiligen (ambulanten beziehungsweise stationären) Rahmen und dem Therapiegeschehen wird selten in Erwägung gezogen; siehe dazu kritisch: Buchhole (1993), Kriebel (1993) und zum Teil auch die Beiträge in Schpank & Tress (1988).
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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Kühnlein, I., Mutz, G. (1996). Einleitung. In: Psychotherapie als Transformationsprozeß. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97071-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97071-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12829-0
Online ISBN: 978-3-322-97071-8
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