Zusammenfassung
Die deutschsprachige jüdische Mädchenliteratur vollzog seit ihrer Entstehung in der Haskala, d.h. seit dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, einen tiefgreifenden literaturhistorischen Umformungsprozeß, der im frühen 20. Jahrhundert bis zur nationalsozialistischen Liquidierung des deutsch jüdischen Verlagswesens Ende 1938 eine Hochblüte moderner belletristischer Mädchenliteratur hervorbrachte. Ausgehend von aufklärerischen Modellversuchen der jüdischen Reformpädagogik in der Nachfolge Mendelssohns wurde das zunächst von religiösmoralischen Lehrschriften dominierte Lektüreangebot um erzählende Texte und seit der Jahrhundertwende um insbesondere zionistisch ausgerichtete Sachschriften erweitert. Mit beachtlicher Themen-, Formen- und Funktionsvielfalt fügte die sich zunehmend ausdifferenzierende deutschsprachige jüdische Mädchenliteratur den noch anhaltenden Emanzipationsbestrebungen der deutschen Jüdinnen und Juden aus ‚weiblicher‘ und aus jüdischer Perspektive eine weitere Dimension hinzu.
Dieser Beitrag ist eine Überarbeitung des Vortrags „Grundzüge der Entwicklung deutschsprachiger jüdischer Mädchenliteratur bis 1938“, Universität Heidelberg, Mai 1992. Hebräische Buchtitel werden von mir transliteriert und übersetzt wiedergegeben.
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Literatur
Primärliteratur
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Sekundärliteratur
Kaplan, Marion: Die jüdische Frauenbewegung in Deutschland. Organisation und Ziele des Jüdischen Frauenbundes 1904-1938. Hamburg 1981 (Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden. Bd.7)
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Völpel, A. (1996). Deutschsprachige jüdische Mädchenliteratur als Medium jüdischer und weiblicher Emanzipation. In: Lehnert, G. (eds) Inszenierungen von Weiblichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97061-9_14
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