Organisation und Ko-Operation

Zusammenfassung

In seinem 1910 erstmals in Prag veröffentlichten Aufsatz »Der Beamte« formuliert Alfred Weber eine Erwartung, die sich tatsächlich erfüllt hat:

Wenn später einmal eine Soziologie sich fragen wird, was wohl die ungeheuerste geschichtliche Veränderung der äußeren Einfügung des Menschen in das Leben gewesen ist, diejenige, die alle seine Lebensinhalte am tiefsten umgewälzt hat, so wird sie sicher stets von neuem den Vorgang zeichnen, der von diesem Zustand hinübergeführt hat zum heutigen, von dem »gewachsenen« Zustand aller Lebensformen in den rationaler Organisiertheit — den Vorgang, der die eigentliche gesellschaftliche Revolution des neunzehnten Jahrhunderts darstellt.¹

Alle Lebensorgane des gesellschaftlichen Vereins — Staat und Schule, Kirche, Ehe und Gilde — sind jetzt isolirt und auseinandergerissen — oder nur störend und hemmend ineinander greifend und gegeneinander wirkend.

Friedrich Schlegel

Überarbeitetes Manuskript eines 1993 im Organisationstheoretischen Kolloquium der Universität Wuppertal gehaltenen Vortrages; der Vortragscharakter des Manuskriptes wurde im wesentlichen beibehalten.