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Fachgeschichte: Leistungen und Defizite

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Germanistik als Wissenschaft
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Zusammenfassung

Erstaunlicherweise ist eine umfassende Wissenschaftsgeschichte der Germanistik, die ja immerhin eines der gewichtigsten geisteswissenschaftlichen Fächer der deutschen Universität darstellt, bis heute ein Desiderat geblieben. „Das Fach Germanistik hat seiner Geschichte weder einen institutionellen oder wissenschaftssystematischen Ort innerhalb seiner Disziplin zugewiesen noch eine Fachgeschichte hervorgebracht“, stellt Voßkamp noch 1987 fest12. Dabei hat dieses Anmahnen einer Fachgeschichte in der Disziplin selbst bereits eine Tradition — spätestens seit der Mitte der sechziger Jahre, seit dem offenen Aufbrechen der „Krise der Germanistik“ auf den Germanistentagen von 1966 und 1968 gehört die Forderung nach einer Aufarbeitung der Fachgeschichte zum kritischen Selbstverständnis der Disziplin.13 Allerdings haben die seither erfolgten Bemühungen um eine Fachgeschichte der Germanistik bisher kein überzeugendes Ergebnis hervorgebracht. Was Vosskamp für die Wissenschaftsgeschichte der deutschen Literaturwissenschaft feststellt, gilt für die Germanistik überhaupt: „Ein einheitlicher Bezugspunkt ... ist allererst noch zu finden“14. Ein Überblick über die Fachgeschichtsschreibung der Germanistik bestätigt dieses Urteil.

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Literatur

  1. Vosskamp 1987, S. I.

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  2. Vgl. Lämmert u.a. 1967; Kolbe 1969; neuerdings Förster u.a. 1989.

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  3. Vosskamp 1987, S. 1.

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  4. von Raumer 1870; Paul 1891; Dünninger 21978.

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  5. Beispielhaft sei hier auf Scherers Grimm-Monographie von 1885 sowie auf die Lachmann-Monographie von Spamaay 1948 verwiesen.

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  6. So Stammler im Vorwort zu seinem Werk ‘Deutsche Philologie im Aufriß“ Bd. 3, 1978, S. V.

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  7. Vgl. auch Müller 1974, S. 98ff., der die Schwierigkeiten der Germanistik der 60er Jahre mit der Stammlerschen Formel anhand der durch sie produzierten Mißverständnisse schlaglichtartig beleuchtet.

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  8. Müller 1974, S. 98ff. kritisiert Lämmerts Position als zu wenig historisch differenzierend.

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  9. In diesem Sinne ist es ideologieanfällig, wie vor allem seine von Lämmert 1967 geschilderte Entwicklung unter dem Nationalsozialismus zeigt.

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  10. Vgl. beispielhaft Dünninger 1978, Sp. 148: “Mit der Grimm-Zeit beginnt die innere Geschichte der deutschen Philologie, das heißt, die vielfältigen Ansätze und Bemühungen von Jahrhunderten werden durch Jacob und Wilhelm Grimm, durch Karl Lachmann und andere bedeutende Mitarbeiter zu einer wissenschaftlichen Disziplin zusammengefaßt und ausgebaut.” Ähnlich bei Paul 1891, der die “Gestaltung der germanischen Philologie zu einer festgefügten Wissenschaft” (S. 72ff.) vom vorbereitenden Wirken der Romantiker (S. 56ff.) abhebt, und bei v. Raumer 1870, der das Schema “Anregung durch die Romantiker” (S. 446ff.) und “Wendung zu strengerer Wissenschaftlichkeit” (S. 452ff.) erstmals ausbreitet.

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  11. In gleichem Sinne Berghahn, Pinkerneil 1980, Bd. I, S. 11.

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  12. Germanistik - Reform oder Politisierung? (alternative H. 55/1967): Sternsdorff, Dammann 1969; Kolbe 1969.

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  13. Janssens 1963; Lämmert u.a. 1967.

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  14. Als Beispiele seien hier genannt Dahle 1969: Greß 1971: Reiß 1973; Gansberg, Völker 1970.

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  15. So bei Müller 1974; Burkhardt 1976; Moser 1976; Janota 1980.

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  16. Burkhardt 1976; Berghahn, Pinkerneil 1980, Bd. 1

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  17. Müller 1974, S.I.

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  18. Hüppauf 1972; Klein, Vogt 1971; Reiß 1973; Cramer, Wenzel 1975; Berghahn, Pinkerneil 1980; Janota 1980.

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  19. Neben einer Anzahl kleinerer Arbeiten, die Detailausschnitte der Fachgeschichte beleuchten, wie z.B. Schmidt 1969 (Aus dem Gelehrtenleben), Lehmann 1967 (germanistische Vorlesungen an einer Universität), Morvay 1975 (germanistische Zeitschriften), Raabe 1979 (frühe Wissenschaftskonzeption der Germanistik), Weydt 1980 (Germanistik an einer Universität) stehen faktenreiche Einzeluntersuchungen wie die von Timpanaro 1971, Lutz-Hensel 1975, Moser 1976 oder Sternsdorff 1979, die wissenschaftsimmanente Entwicklungen oder das wissenschaftliche Werk einzelner germanistischer Gelehrter umfassend behandeln.

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  20. Grimms Werk soll nicht ideengeschichtlich, politisch oder ideologiekritisch untersucht werden; vielmehr sollen die immanenten Beziehungen unter den Themen von Grimms Wissenschaft in der Diskursanalyse rekonstruiert werden - Wyss 1979.

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  21. So etwa Moser 1976, dessen Studie zu Karl Simrock im Untertitel ein “Stück Literatur-, Bildungs-und Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts” verspricht.

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  22. Dünninger 1978, Sp. 86.

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  23. Vgl. etwa Baumgart 1969, S. 14 oder Singer 1969, S. 47.

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  24. Vgl. auch Benda 1928.

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  25. Horstmann 1978: Lehmann 1978: Stackmann 1979: Stierle 1979.

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  26. Die überfällige Rezeption neuerer Modelle der Wissenschaftsgeschichtsschreibung auch in den historisch-hermeneutischen Disziplinen wurde explizit 1984 von Haubrichs und Sauder in dem von ihnen herausgegebenen Themenheft “Wissenschaftsgeschichte der Philologien” der Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik angemahnt (S. 7f.).

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  27. Bahner, Neumann 1985; Fohrmann, Vosskamp 1987; Gumbrecht 1984; Weimar 1989.

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  28. Bahner 1985, S. 329.

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  29. Weimar 1989, S. 9.

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  30. Mit den Arbeiten von Bahner, Neumann 1985 zur germanistischen Sprachwissenschaft und von Weimar 1989 zur deutschen Literaturwissenschaft liegen Untersuchungen vor, die die Entfaltung der beiden Subdisziplinen differenziert ausbreiten. Es ist jedoch fraglich, inwieweit sie - gerade wegen ihres Materialreichtums - dem Orientierungsbedürfnis, das aus heutiger Sicht mit der Wissenschaftsgeschichte verbunden ist, entgegenkommen. Dazu wäre es erforderlich, die Entwicklungslogik, der die innere Entwicklung der beiden germanistischen Subdisziplinen folgt, herauszuarbeiten. M.E. wäre nur auf diesem Wege eine Einschätzung der durch die Fachgeschichte eröffneten oder versperrten Entwicklungswege möglich.

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Rompeltien, B. (1994). Fachgeschichte: Leistungen und Defizite. In: Germanistik als Wissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97039-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97039-8_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12532-9

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