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Zusammenfassung

In dem Kapitel, das die Typologie der Muster biographischer Entwicklung innerhalb unseres Samples vorstellte, wurden bereits je nach Typus unterschiedliche Formen der subjektiven ‚Nutzung‘ von Zeitarbeit bzw. allgemeiner: der Verankerung von Zeitarbeit im Lebensarrangement erkennbar. Diese sollen im folgenden noch einmal systematisch dargestellt werden.

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Literatur

  1. Diese Modelle weisen in formaler Hinsicht gewisse Ähnlichkeiten zu sozialwissenschaftlichen Theorien über das Verhältnis von Arbeit und Freizeit auf. Zu nennen wären hier die Kompensations-, Neutralitäts-und Generalisationshypothese (vgl. dazu die kritische Auseinandersetzung bei Hoff, E.H. (1984): Gesellschaftlicher Zwang und individueller Freiraum? Naive und wissenschaftliche Theorien zum Verhältnis von Arbeit und Freizeit, in: Moser, H./ Preiser, S. (Hrsg.): Fortschritte der politischen Psychologie, Bd 4, Weinheim, S. 167–190 ). Diese Ansätze beschreiben jedoch in der Regel nur aktuelle Korrelationen zwischen Variablen und unterstellen dabei meist ein monokausales Determinationsverhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Demgegenüber soll es hier darum gehen, das Verhältnis zwischen Arbeit und anderen Lebensbereichen in seiner lebensgeschichtlichen Genese und Bedeutung sowie im Kontext des gegenwärtigen Sinn-und Verweisungszusammenhanges zu rekonstruieren, wie er in einem Lebensarrangement zum Ausdruck kommt.

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  2. Die Unterstreichungen im Interviewzitat markieren besonders lautes, betontes Sprechen der Befragten.

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  3. Die Auswertung beschränkte sich hier aufgrund der Datenlage auf Zeitarbeitnehmerinnen. Vgl. dazu Brose, H.-G./Schulze-Böing, M./Wohlrab-Sahr, M. (1987): Diskontinuität und Berufsbiographie: das Beispiel der Zeitarbeit, in: Soziale Welt, Jg. 38, S. 498–521.

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  4. Wenn hier Prozentzahlen angegeben werden, so kann es dabei angesichts der kleinen Grundgesamtheit nur darum gehen, einen ungefähren Eindruck von der Merkmalsverteilung zu geben.

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  5. Während die Kinder der männlichen Zeitarbeitnehmer in diesen Fällen von ihren geschiedenen oder getrennt lebenden Partnerinnen aufgezogen werden, sind die Kinder der Zeitarbeiterinnen meist schon aus dem Haus bzw. werden von der Großmutter erzogen.

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  6. Eine ähnlich ungebrochene Orientierung hin auf Ehe und Familie findet sich außerdem bei der eingangs erwähnten Frau Münch), die allerdings auch einen italienischen Vater hat. Da dieser Fall aufgrund der Jugendlichkeit der Befragten mit den anderen Fällen schlecht vergleichbar ist, soll auf ihn hier nur hingewiesen werden.

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  7. Vgl. dazu auch Kaufmann, F.-X. (1988): Familie und Modernität, in: Löscher, K. u.a. (Hrsg.): Die „postmoderne“ Familie, Konstanz, S. 398.

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  8. Dieses Motiv findet sich übrigens auch bei der bereits erwähnten Frau Mönch: auch sie hat starke Bindungen nach Italien und zieht es in Erwägung, mit ihrem Mann dorthin auszuwandem. Angesichts der Tatsache, daß sie selbst nie längere Zeit dort lebte und ihr Mann beruflich

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  9. Burgess, E.W./Locke, H.J. (1950): The Family, New York. Vgl. dazu auch: Leupold, A. (1983): Liebe und Partnerschaft: Formen der Codierung von Ehen, in: ZfS 12, S. 297–327, hier: S. 313, sowie: Parsons, T./Bales, R.F. (1960): Family, Socialization and Interaction Process, Illinois, S. 17, FN 15.

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  10. Vgl. dazu auch die Falldarstellung Schneider-Westfal in Kap. IV.

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  11. Luhmann, N. (1970): Institutionalisierung — Funktion und Mechanismus im sozialen System der Gesellschaft, in: Schelsky, H. (Hrsg.): Zur Theorie der Institution, Düsseldorf, S. 28–41, hier: S. 32.

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  12. Der Begriff „Partnerschaft“ wird hier nicht im landläufigen Sinn als Synonym für Ehen oder Lebensgemeinschaften gebraucht, sondern in dem Sinn, wie er bei Andrea Leupold (1983, a.a.O., S. 323) im Unterschied zum Konzept der „romantischen Liebe” verwendet wird. Die Autorin unterscheidet die beiden Liebescodes dadurch, daß die auf romantische Liebe gegründete Ehe gerade die Differenz zur Gesellschaft als sinngebend erfahre, während der Übergang zur Partnerschaft „eine Umstellung von Komplementarität auf strukturelle Affinität von Wertgrundlagen, Normen etc. als der präferierten Form der Sicherung innergesellschaftlicher Kompatibilität” impliziere. Das Konzept der „Partnerschaft“ ist also mit einer Öffnung der Grenzen des Systems „Ehe” verbunden.

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  13. Diese Differenz im Verhalten der Paare gegenüber den Interviewern unterstreicht noch einmal die Bedeutung des Interviewsettings als zu berücksichtigendes Verhaltenselement, auf die wir bereits an anderer Stelle hingewiesen haben.

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  14. Vgl. hier auch die Charakterisierung der Partnerschaftskonzepte im Berliner Akademiker-und Alternativmilieu bei Burkart, G./ Fietze, B./Kohli, M. (1989): Liebe, Ehe, Elternschaft. Eine qualitative Untersuchung über den Bedeutungswandel von Paarbeziehungen und seine demographischen Konzepte, Wiesbaden.

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  15. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß es uns bei der Interpretation um die biographischen Konstruktionen der Befragten geht, in die Phantasien ebenso eingehen wie „real“ Erlebtes. Inwiefern Herrn Schöns „Frauengeschichten” tatsächlich auf realen Begebenheiten beruhen, mag hier dahingestellt bleiben, sie geben jedoch auch als Phantasien und,Aufschneidereien’ Aufschluß über seine biographische Konstruktion. Diese läßt sich mit Bude folgendermaßen definieren: „Die Lebenskonstruktion einer Person bestimmt, wie ein individuelles Leben in der Mannigfaltigkeit der Lebensereignisse sich seine Bahn schafft“ (Bude, H. (1987): Deutsche Karrieren, Frankfurt/M., S. 81).

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  16. H.S. Becker weist am Beispiel von Berufsmusikern darauf hin, daß Familienzugehörigkeit für Personen, die sich als „Außenseiter“ definieren, per se ein möglicher Konfliktherd ist, da es sie mit denen verbindet, die an sozialen Konventionen festhalten. S. Becker, H.S. (1973): Außenseiter. Zur Soziologie abweichenden Verhaltens, Tübingen, S. 104.

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  17. Vgl. hierzu auch die Fallrekonstruktion in: Wohlrab-Sahr, M. (1993): Biographische Unsicherheit. Formen weiblicher Identität in der „reflexiven Moderne“, Opladen.

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  18. Vgl. dazu Weidenhammer, B./Zepf, S. (1987): „Grenzenlose Erfüllung“ durch Unerfüllbarkeit, in: Flitner, E./ Valtin R. (Hrsg.): Dritte im Bund: Die Geliebte, Hamburg, S. 98–113. Die Autoren versuchen, eine Reihe typischer psychodynamischer Hintergründe bei solchen Frauen zu erhellen, die über einen langen Zeitraum hinweg die Geliebte eines verheirateten Mannes bleiben. Bei der Wahl eines „Mannes-in-einer-Familie” werden dabei zwei Varianten der Reinszenzierung eines ödipalen Familiendramas im Erwachsenenleben unterschieden. Richtet sich die Liebe im einen Fall auf den Mann als Familienoberhaupt, der in seiner Einzigartigkeit allerdings nur von der Tochter verstanden und anerkannt wird, so ist die Wahl des verheirateten Mannes im zweiten Fall motiviert durch das Verlangen nach der Mutter, die zugunsten des Mannes die Tochter vernachlässigt. „In jedem Fall verharrt die Geliebte in einer psychosozialen Konstellation, die ein innerliches Gebundensein an die Primärfamilie voraussetzt. Bei Objektbeziehungen af ödipaler Ebene ist es entweder verherrlichte Maskulinität in ihrer Verflochtenheit mit weiblichen Besitz-und Geltungsansprüchen oder wirkungskräftige, verführerische Weiblichkeit in der Spannung zwischen Mutter und Tochter, bei Verdrängung des lästigen Vater-Mannes“ (a.a.O., S. 111 ).

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  19. Auf diese Struktur könnte der Titel des Aufsatzes von Weidenhammer/Zepf (a.a.O.) angewandt werden: „,Grenzenlose Erfüllung’ durch Unerfüllbarkeit“.

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  20. Vgl. dazu Kaufmann, F.-X. (1988): a.a.O., S. 395.

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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Brose, HG., Wohlrab-Sahr, M., Corsten, M. (1993). Lebensarrangements. In: Soziale Zeit und Biographie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97034-3_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97034-3_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-12458-2

  • Online ISBN: 978-3-322-97034-3

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