Zusammenfassung
Die Geschichte der Ästhetik legt den Schluß nahe, daß Kunst als Wirklichkeit ästhetischer Kommunikation beschrieben werden kann, die in verschiedener Weise programmiert worden ist, um sie für — zumeist unerfüllbare — Leistungen zu konditionieren. Insoweit solche Programme aus der Perspektive der Philosophie formuliert wurden, nehmen sie strenggenommen eine Fremdbeschreibung der Kunst vor, die innerhalb ästhetischer Kommunikation freilich Resonanz gefunden hat. Die Kunst kann ein philosophisches Programm adaptieren, wenn und soweit sie es ästhetisch recodiert. „Wie vermeidet man bei der Darstellung des Vollkommenen die Langeweile?“ — hat Friedrich von Hardenberg gefragt1 und damit darauf hingewiesen, daß innerhalb ästhetischer Kommunikation kein philosophisches Programm für sich genommen zählt, sondern allein seine künstlerische Inszenierung, die interessant sein muß, um Langeweile zu vermeiden.
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Literatur
Vgl. die in der Auswahlbibliographie genannten Titel von N. Luhmann sowie S.J. Schmidt: Grundriß der empirischen Literaturwissenschaft. Braunschweig 1980;
ders.: Die Selbstorganisation des Sozialsystems Literatur im 18. Jahrhundert. Frankfurt/M. 1989;
ders. (Hrsg.): Literaturwissenschaft und Systemtheorie. Opladen 1993.
Vgl. N. Luhmann: Einführende Bemerkungen zu einer Theorie symbolisch generalisierter Kommunikationsmedien. In: N. L.: Soziologische Aufklärung. Bd. 2. Opladen 1975, S. 170 ff.
Günter Kunert: Die Musen haben abgedankt. In: Die Zeit (vom 2. 12. 1988 ).
Peter Handke: Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt. Frankfurt/M. 1969, S. 59.
Die Differenzierung des Codes hat Carl Schmitt bereits 1932 mit großer Prägnanz herausgestellt; C. S.: Der Begriff des Politischen. Berlin. 3. Aufl. 1991, S. 28.
Die literaturhistorische Dimension dieser Codedifferenzierungen hat Niels Werber in seiner Abhandlung „Literatur als System. Zur Ausdifferenzierung literarischer Kommunikation“ erschlossen (Opladen 1992).
Siehe Leone Battista Alberti: Opere vulgari III. Bari 1973, S. 88.
Auch wenn die interagierenden Personen als „autopoietische Systeme“ beschrieben werden (ebd., S. 38); vgl. N. Luhmann: Das Kunstwerk und die Selbstreproduktion der Kunst. In: Delfin 3 (1984), S. 53 (Anm. 9).
Zum Terminus „Postismus“ siehe H.R. Jauß: Der literarische Prozeß des Modernismus. In: R. Herzog/R. Koselleck (Hrsg.): Epochenschwellen und Epochenbewußtsein. München 1987 (Poetik und Hermeneutik XII), S. 244.
Quintilian: Institutio oratoria X. Hrsg. v. F. Loretto. Stuttgart 1974, S. 24.
Vgl. K.P. Moritz: Versuch einer Vereinigung aller schönen Künste und Wissenschaften unter dem Begriffe des in sich selbst Vollendeten. In: Schriften zur Poetik und Ästhetik. Hrsg. v. H.J. Schrimpf. 7libingen 1962, S. 3 ff.
Vgl. Erich Schön: Der Verlust der Sinnlichkeit oder die Verwandlungen des Lesers. Stuttgart 1987.
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Plumpe, G. (1993). Schluß: Probleme der Theorie ästhetischer Kommunikation. In: Ästhetische Kommunikation der Moderne. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97031-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97031-2_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12400-1
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