Zusammenfassung
Verfolgt man die Diskussionen der letzten Jahre im Bereich sozialwissenschaftlich orientierter Biographieforschung, dann kann man schnell den Eindruck gewinnen, daß hier in bestimmten Richtungen ein Problem neu aufgelegt wird, das eine lange Geschichte hat: Ich meine das Problem der Sinnkonstitution. Mir scheint, daß an diesem Problem der Zusammenhang zwischen geisteswissenschaftlicher Tradition und moderner Biographieforschung besonders deutlich gezeigt werden kannl. Ich möchte im folgenden die Plausibilität dieser These in zwei Schritten entwickeln. Zunächst werde ich im Rückgang auf Wilhelm Dilthey anhand des Topos der Zusammenhangsbildung zeigen, wie hier das Problem der Sinnkonstitution als Problem der Konstitution von Subjektivität gedacht wird. Im zweiten Schritt werde ich dann unter Heranziehung des Designs moderner Biographieforschung, wie ich sie im Anschluß an die Kasseler Schule (Fritz Schütze und seine Mitarbeiter) verstehe, zeigen, daß Diltheys Thesen tatsächlich für ein Verständnis existentieller Probleme moderner Subjektivität empirisch gehaltvoll aufgeboten werden können.
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Literatur
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Marotzki, W. (1991). Sinnkrise und biographische Entwicklung. In: Garz, D., Kraimer, K. (eds) Qualitativ-empirische Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97024-4_13
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