Zusammenfassung
Der vorliegende Forschungsbericht befaßt sich mit der Kernfrage, welche Interessengegensätze bei der Einführung neuer Technologien zwischen Management und Arbeitnehmervertretung vorhanden sind und ob die Regelungen des Betriebsverfassungsgesetzes oder von Personalvertretungsgesetzen eine Steuerung technologischer Innovationen insbesondere im Hinblick auf mehr Arbeitsqualität (vgl z.B. Bartölke et al 1978) erlauben. Die für diese Fragestellung grundsätzliche Annahme, daß es Arbeitnehmervertretern gelingen könnte, im Rahmen der Betriebsverfassung Einfluß auf die Technologiegestaltung zu nehmen, stützt sich im wesentlichen auf drei empirisch geleitete Begründungsschritte:
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Eine mittlerweile sehr umfangreiche Literatur empirischer Forschung geht davon aus, daß die technisch-ökonomische Entwicklung keinem deterministischen Muster folgt, sondern in ihrer Ausprägung nicht prognostizierbar ist, weil sie große Varianzen aufweist (Kap. 1.1.).
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Eng damit zusammen hängt die Einschätzung, daß eine weitgehend offene Entwicklung in ihren Verlaufsformen in erster Linie vom Handeln der Akteure beeinflußt wird. Eine ebenfalls stark ausgeweitete Forschungsrichtung fragt nach den Handlungsspielräumen von Akteuren (Kap. 1.2.).
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Im Zuge dieser „Wiederentdeckung“ von Handlungsspielräumen warden auch die Handlungsmöglichkeiten der Arbeitnehmervertreter in den Betrieben neu thematisiert. Die Problemsicht schwankt zwischen arbeitspolitischen Erwartungen, wonach die betriebliche Ebene zum Schlüsselproblem der Innovation gerät und damit die Einflußmöglichkeiten der Arbeitnehmervertreter zunehmen und der sich durch Beteiligungsforschung verfestigten Feststellung vorhandener Defizite und Restriktionen (Kap.1.3.).
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Empirische Forschung ist in diesem Feld noch rar und somit notwendig, um Prozesse der Einflußnahme von Arbeitnehmervertretern auf die Implementierung neuer Technologien zu verstehen und zu prüfen, ob die Ergebnisse dieser Einflußnahme Hinweise auf sozialverträgliche Lösungsmöglichkeiten enthalten (Kap. 1.4.).
Bei der Durchführung dieses Projektes haben wir vielfältige Unterstützung durch Praktiker und arbeitswissenschaftliche Experten erfahren. H. J. Bruns, J. Grieger und S. Specht unterstützten uns bei der Fertigstellung dieses Berichts. Den rechtlichen Teilen dieses Buches liegt eine Vorlage von K.-D. Fuchs zugrunde.
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Bartölke, K., Henning, H., Jorzik, H., Ridder, HG. (1991). Problemstellung: Neue Technologien und betriebliche Mitbestimmung. In: Neue Technologien und betriebliche Mitbestimmung. Sozialverträgliche Technikgestaltung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97022-0_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12255-7
Online ISBN: 978-3-322-97022-0
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