Zusammenfassung
Sozialisationsagenturen sind Träger der politischen Kultur einer jeden Gesellschaft; sie vermitteln die für die Gesellschaft und Politik relevanten Kenntnisse, Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen. Das staatssozialistische System zielte darauf ab, die offizielle kommunistische Zielkultur zu festigen; plurale Ziele waren im Selbstverständnis von vornherein ausgeschlosssen. Sozialisationsagenturen fungierten als wesentlicher Vermittlungszusammenhang zwischen gesellschaftspolitischen Zielsetzungen und organisatorisch-institutioneller Umsetzung dieses Anspruchs . Die Untersuchung der Frage, inwiefern das Ziel der Vermittlung „sozialistischer“ Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen überhaupt verwirklicht werden konnte, ist zugleich eine Frage der Funktionsweise der Herrschaftsverhältnisse im staatssozialistischen System; diese Untersuchung ist eine wesentliche Aufgabe der kritischen Analyse der bisherigen Geschichte und der Transformationsfähigkeit dieser Gesellschaften.
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Literatur
Vgl. Ivan Volgyes (Hrsg.), Political Socialization in Eastern Europe: A Comparative Framework, New York: Praeger 1975, S. 1f.
Der Bereich der Arbeit wird in dieser Studie nicht gesondert behandelt. Wie sich zeigte, ließen sich zur Sozialisation in der Arbeitswelt — zumindest für den Untersuchungszeitraum — keine befriedigend aussagekräftigen Materialien beibringen. Selbst in der schöngeistigen Literatur bleiben Einstellungen und Verhaltensweisen der Arbeiter relativ profillos. Vgl. Irma Hanke, Alltag und Politik, Opladen: Westdeutscher Verlag 1987, S. 312.
Eine anschauliche Schilderung findet sich dagegen bei Irene Böhme, Die da drüben. Sieben Kapitel DDR, Berlin: Rotbuch-Verlag 1983, S. 20ff.
Vgl. Volgyes, Political Socialization in Eastern Europe (Anm. 1). Für die DDR hat Barbara Hille Untersuchungen zur Familie gesichtet und ausgewertet. Vgl. Barbara Hille, Familie und Sozialiation in der DDR, Opladen: Leske und Budrich 1985.
Vgl. Arthur Hanhardt, East Germany: From Goals to Realities, in: Volgyes, Political Socialization in Eastern Europe (Anm. 1), S. 66–91.
Hille, Familie und Sozialisation (Anm. 3), S. 187; vgl. auch Gisela Helwig, Jugend und Familie in der DDR, Köln: Wissenschaft und Politik 1984, S. 11 f.;
Stichwort „Familie“, in: DDR-Handbuch, hrsg. v. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen unter der wiss. Leitung v. Hartmut Zimmermann, Bd. 1, Köln: Wissenschaft und Politik 1985, S. 370–374. Eine große Wertschätzung der Familie weisen auch empirische Ergebnisse aus Polen aus.
Vgl. z.B. Stefan Novak, Values and Attitudes of the Polish People, in: Scientific American, Bd. 245, 1/1981.
Vgl. z.B. Kent Jennings/Richard Niemi, The Transmission of Political Values from Parent to Child, in: American Political Science Review, 62, H. 1(1968), S. 169–184;
Donald D. Searing/Joel J. Schwartz/Alden E. Lind, The Structuring Principle in Political Socialization and Belief Systems, in: American Political Science Review, 67, H. 2(1973), S. 415–432;
Kent Jennings/Richard Niemi, Generations and Politics, Princeton: Princeton University Press 1984.
Wörterbuch der Psychologie, hrsg. v. Günter Clauß u.a., Leipzig: Bibliographisches Institut 1981, S. 172.
Familiengesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik vom 20.12.1965, Gesetzblatt der DDR, Teil I, Nr. 1,3. Januar 1966, Paragraph 42 (2) (Hervorhebung die Verf.) sowie Paragraph 42 (4). Vgl. auch Zur politischen und moralischen Erziehung in der Familie, hrsg. von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, Berlin (DDR): Volk und Wissen 1978.
Anita Grandke, Zur Entwicklung von Ehe und Familie, in: Herta Kuhrig/ Wulfram Speigner (Hrsg.), Zur gesellschaftlichen Stellung der Frau in der DDR, Leipzig: Verlag für die Frau 1978, S. 233.
Vgl. Hille, Familie und Sozialisation (Anm. 3), S. 187. Vgl. auch Christiane Lemke, Socialization and Politics in the GDR: The Ambivalent Role of the Family, in: Margy Gerber et al. (Hrsg.), Studies in GDR Culture and Society, 7, Lanham/London: University Press of America 1987, S. 33–41.
Aufschluß über den Forschungsprozeß bis 1989/90 geben insbes. die Informationen des Wissenschaftlichen Beirats „Die Frau in der sozialistischen Gesellschaft“ bei der Akademie der Wissenschaften der DDR. Der Beirat wurde 1964 gegründet und 1981 als Wissenschaftlicher Rat unter dem Vorsitz von Herta Kuhrig weitergeführt. Den Bereich Frau und Familie im Institut für Soziologie und Sozialpolitik an der Akademie der Wissenschaften der DDR leitete Wulfram Speigner. Die ausgewählten Forschungsergebnisse erschienen im jährlich herausgegebenen Jahrbuch für Soziologie und Sozialpolitik, Berlin (DDR): Akademie Verlag. Über die gewaltigen Lücken und Versäumnisse der Frauenforschung wurde erst kurz vor Auflösung der DDR informiert. Vgl. Frauenreport ’90, Berlin: Die Wirtschaft 1990.
Vgl. Jutta Gysi/Uta Meier, Zu theoretischen Problemen einer soziologischen Analyse der familialen Lebensweise, in: Jahrbuch für Soziologie und Sozialpolitik 1982, Berlin (DDR): Akademie Verlag 1982, S. 124. Jutta Gysi leitete die Forschungsgruppe Familie/Gesellschaft am Institut für Soziologie und Sozialpolitik der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Vgl. Alice Kahl/Steffen Wilsdorf/Herbert F. Wolf, Kollektivbeziehungen und Lebensweise, Berlin (DDR): Dietz-Verlag 1984, S. 93; vgl. auch die Angaben über den Sinn des Lebens, ebd., S. 100.
Vgl. ebd., S. 33.
Ebd., S. 86.
Kurt Mühler, Bemerkungen zur individuellen Rangbildung von sozialen Werten als Teil der Lebensstrategie, in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, hrsg. von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED,2l.Jg.l985,H.l,S.46.
Kahl/Wilsdorf/Wolf, Kollektivbeziehungen (Anm. 13), S. 91.
Die Einstellungen zur Heirat veränderten sich jedoch im Verlauf der achtziger Jahre; während 1982 noch drei Viertel der befragten Jugendlichen fest davon überzeugt waren, daß sie bestimmt heiraten werden, waren dies 1988 nur 40,2 Prozent der Frauen und 39,9 Prozent der Männer. Vgl. Gunnar Winkler (Hrsg.), Sozialreport 90. Daten und Fakten zur sozialen Lage in der DDR. Berlin (DDR): Verlag Die Wirtschaft 1990, S. 276.
Irene Runge, Ganz in Familie, Berlin (DDR): Dietz-Verlag 1985, S. 9.
Otmar Kabatvel Job/ Arnold Pinther, Jugend und Familie, Berlin (DDR): Deutscher Verlag der Wissenschaften 1981, S. 33.
Vgl. auch Otmar Kabatvel Job, Familiäre Entwicklungsbedingungen Jugendlicher, in: Walter Friedrich/Harry Müller, Zur Psychologie der 12- bis 22-jährigen, Berlin (DDR), Deutscher Verlag der Wissenschaften 1980, S. 174–197.
Vgl. Kurt Starke, Jugend im Studium, Berlin (DDR): Deutscher Verlag der Wissenschaften 1980, S. 126.
Hildegard Maria Nickel, Geschlechtersozialisation in der Familie und als Funktiongesellschaftlicher Arbeitsteilung, Diss. B, Humboldt-Universität zu Berlin (DDR) 1985, Thesen, S. 33.
Ebd., S. 30.
Vgl. zur geschlechtsspezifischen Sozialisation auch Abschnitt IV, Kap. 3 unten.
Vgl. Nickel, Geschlechtersozialisation (Anm. 22), Thesen, S. 10.
Vgl. auch Ulrike Enders, Kinder, Küche, Kombinat — Frauen in der DDR, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 6–7/86, 8.2.1986, S. 26–37.
Kabat vel Job/Pinther, Jugend und Familie (Anm. 20), S. 57.
Vgl. ebd., S. 57.
Vgl. ebd., S. 59.
Vgl. ebd., S. 56.
Starke, Jugend im Studium (Anm. 21), S. 125f.
Dagegen bleibt das Profil derjenigen, die nicht im Widerstand gearbeitet haben, unscharf. Einen Anstoß, das „alltägliche Gesicht“ des Nationalsozialismus neu zu überdenken, gab zuerst der in der DDR und in der Bundesrepublik erschienene Roman von Christa Wolf, Kindheitsmuster, Darmstadt/Neuwied: Luchterhand 1984.
Bei den Männern kamen 1960 auf hundert Eheschließende 12.5 vormals geschiedene Männer, 197016.0,198018.8 und 1983 21.8. Bei den Frauen waren es 1960 9.2,197013.5,198017.7 und 1983 20.6. Statistisches Jahrbuch der DDR 1985, Berlin (DDR): Staatsverlag der DDR 1985, S. 371. In den achtziger Jahren verzichteten immer mehr Geschiedene auf eine Wiederheirat. Vgl. Winkler (Hrsg.) Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 17.
Vgl. ebd., S. 12.
Jutta Gysi gibt nach Materialien der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik an, daß es 1971 noch 182.000, 1979 dagegen nur noch 90.000 kinderreiche Familien in der DDR gegeben hat. Vgl. Jutta Gysi, Frauen- und Familienentwicklung als Gegenstand sozialistischer Politik, in: Jahrbuch für Soziologie und Sozialpolitik 1984, Berlin (DDR): Akademie-Verlag, S. 105.
Vgl. Winkler (Hrsg.), Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 18.
Vgl. Gysi, Frauen- und Familienentwicklung (Anm. 35), S. 105.
Ebd., S. 109.
Zwischen Alex und Marzahn, Autorenkollektiv unter der Leitung von Georg Aßmann und Gunnar Winkler, Berlin (DDR): Dietz-Verlag 1987, S. 172.
Herta Kuhrig, Familie und Familienglück, in: Einheit, 40. Jg. 1985, H. 12, S. 1104.
Ebd.
Jutta Gysi/Uta Meier, Zu theoretischen Problemen einer soziologischen Analyse familialer Lebensweise, in: Jahrbuch für Soziologie und Sozialpolitik 1982, Berlin (DDR): Akademie-Verlag 1982, S. 127.
Vgl. auch die kulturkritische Erörterung der Doppelverantwortung von Frauen bei Irene Dölling, Individuum und Kultur, Berlin (DDR): Dietz-Verlag 1986, bes. Kap. 5, S. 131–161;
vgl. auch dies., Entwicklungswidersprüche berufstätiger Frauen in der sozialistischen Gesellschaft, in: Mitteilungen aus der kulturwissenschaftlichen Forschung 11, hrsg. v. Lehrstuhl der Sektion Ästhetik und Kunstwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, Manuskriptdruck, Berlin (DDR) 1982, S. 76–87.
Diese Tendenz ist besonders in den letzten Jahrgängen der Frauertforschungs-Publikation „Die Frau in der sozialistischen Gesellschaft“ festzustellen, die der gleichnamige Wissenschaftliche Rat herausgab. Vgl. kritisch dazu im Rückblick Herta Kuhrig, Brauchen wir ein neues Frauenbewußtsein?, in: Einheit, 12/1989, S. 1135–1140. Selbst im kritisch angelegten Frauenreport ’90 (Anm. 11) stehen „Reproduktion“ und „Fruchtbarkeitsniveau“ wieder am Anfang des Textes.
Vgl. die kritischen Reflexionen von Freya Klier, Lüg’ Vaterland, München: Kindler 1990; vgl.
auch: Arbeitsbienen für den Staat, in: Der Spiegel, Nr. 7,12.2.1990, S. 75–92 (I), Nr. 8,19.2.1990, S. 142–149 (II).
Vgl. Kein Ideologieunterricht mehr an den DDR-Schulen, in: BMB-Informatio-nen, Nr. 21,17.11.1989, S. 9.
Vgl. Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem der Deutschen Demokratischen Republik, Gesetzblat der DDR, Teil I, Nr. 6 v. 25.2.1965.
Vgl. als Übersicht zum Bildungssystem bis 1989 z.B. Winkler (Hrsg.), Sozialreport ’90, (Anm. 18), S. 47ff; sowie Gert-Joachim Glaeßner, Die andere deutsche Republik, Opladen: Westdeutscher Verlag 1989.
Vgl. Zimmermann, Innenpolitische Aspekte (Anm. 10). Zu den Entwicklungen im Bildungssystem in den achtziger Jahren vgl. auch Oskar Anweiler, Leistungssteigerung, Begabtenförderung, ideologischer Konformismus — Tendenzen der Bildungspolitik in der DDR, in: DDR-Report, 3/1984, S. 138–141.
Diese Zielsetzungen wurden auf dem IX. Pädagogischen Kongreß nochmals bekräftigt. Zur Koppelung von Allgemeinbildung und Werterziehung vgl. insbes. Gerhart Neuner, Entwicklungsprobleme sozialistischer Allgemeinbildung, in: Pädagogik, 40. Jg. 1985, H. 9, S. 657–683;
ders., Werte in der kommunistischen Erziehung der Schuljugend, in: Pädagogik, 43. Jg. 1988, H. 3, S. 204–209; Allgemeinbildung und Lehrplanwerk, Autorenkollektiv unter der Leitung von Gerhart Neuner, Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1987. Zur Bedeutung ideologischer Erziehung vgl. auch
Dieter Kirchhöfer, Ideologie und Werte in der Erziehung, in: Einheit, 2/1989, S. 118–123.
Vgl. z.B. Günther Bohring, Weltanschauliche Aspekte des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und kommunistische Arbeitserziehung, in: Pädagogik, 38. Jg. 1983,5.934–939.
Ebd., S. 935.
Vgl. dazu ausführlicher Walter Friedrich, Mentalitätswandlungen der Jugend in der DDR, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B. 16–17/1990, S. 29ff. Zum Problem der Validität vgl. Kap. 2.2. der Arbeit.
Gerhart Neuner, Entwicklungsprobleme sozialistischer Allgemeinbildung, in: Pädagogik, 40. Jg. 1985, H. 9, S. 674. Neuner wurde zum Jahresbeginn 1990 abgelöst. Mit dem politischen Umbruch wurde auch die Akademie umstrukturiert.
Vgl. Winkler (Hrsg.), Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 53. Zu den Richtlinien bei der Neufassung der Staatsbürgerkunde insbes. Siegfried Piontkowski, Die ideologisch-theoretische und methodische Konzeption des Staatsbürgerkundeunterrichts und der überarbeiteten Lehrpläne der Klassen 8 und 10, in: Geschichtsunterricht und Staatsbürgerkunde, 26. Jg. 1984, H. 2/3, S. 115ff.
Vgl. auch Horst Riechert, Zur Weiterentwicklung des Staatsbürgerkundeunterrichts in den Klassen 7–10, in: Geschichtsunterricht und Staatsbürgerkunde, 25. Jg. 1983, H. 1, S. 7–15. Riechert war Vizepräsident der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften.
Wolfgang Feige, Ansprüche an die geistige Aktivität in Staatsbürgerkunde, in: Deutsche Lehrerzeitung, 19/1988, S. l0ff.
Zur folgenden Ausführung vgl. insbes. Neuner, Entwicklungsprobleme (Anm. 53), S. 668. Vgl. zur Wertvermittlung auch Erich Hahn, Werte und Ideologie, in: Pädagogik, 38. Jg. 1988, H. 2, S. 101–113;
Rolf-D. Stark, Zu Problemen der Herausbildung hoher Leistungsbereitschaft als einer stabilen Wertorientierung der Schüler oberer Klassen, in: Pädagogik, 38. Jg. 1988, H. 4, S. 286–295.
Ebd., S. 674.
Vgl. Gerhart Neuner, Weltanschauliche Erziehung der Jugend, in: Akademie der Pädagogischen Wissenschaften (Hrsg.), Jahrbuch 1983, Berlin (DDR): Volk und Wissen 1984, S. 34.
So berichtet eine Autorin über ein 1981 bis 1985 an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften durchgeführtes Forschungsprojekt zu den Arbeits-, Alltags- und politischen Erfahrungen von Schülern, das auf eindeutige Diskrepanzen zwischen lehrerzentriertem, lehrplanorientiertem Unterricht und Umwelterfahrungen bzw. theoretischem Schulwissen und eigenen sozialen Erfahrungen hinwies. Vgl. Sabine Hoffmann, Soziale Erfahrungen der Schuljugend, in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, 20. Jg. 1984, H. 5, S. 61–67. — Die Studie war jedoch nicht verfügbar.
Anweiler, Leistungssteigerung (Anm. 48), S. 141.
Vgl. die Übersicht bei Neuner, Entwicklungsprobleme (Anm. 53), S. 680.
Verordnung über die Facharbeiterberufe, Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, Teil I, Nr. 4 v. 20.2.1985, S. 25–53.
Vgl. Sozialistische Berufsbildung. Facharbeiterberufe. Lehrplanwerk, hrsg. von einem Autorenkollektiv unter der Leitung von Peter Lorenz und Gottfried Schneider, Berlin (DDR): Volk und Wissen 1985, S. 152f.
Ebd., S. 213.
Bodo Weidemann, Konsequente Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zur weiteren Vervollkommnung der Berufsausbildung für die Heranbildung klassenbewußter Facharbeiter, in: Berufsbildung, 39. Jg. 1985, H. 1, S. 36–40.
Eine ausführliche Beschreibung und Bewertung empirischer Untersuchungen zum politischen Unterricht in den allgemeinbildenden Schulen der DDR bis Ende der siebziger Jahre findet sich bei Karl Schmitt, Politische Erziehung in der DDR, Paderborn: Ferdinand Schöningh 1980.
Ebd., S. 228.
Vgl. ebd., S. 231ff.
Archie Brown, Conclusions, in: Peter Lorenz und Gottfried Schneider ders. (Hrsg.), Political Culture and Communist Studies, London: The Macmillan Press 1984, S. 157.
Vgl. zu der Kontroverse auch Mary McAuley, Political Culture and Communist Politics: One Step Forward, Two Steps Back, in: Political Culture and Communist Studies, London: The Macmillan Press 1984, ebd., S. 13–39, sowie die Replik von Archie Brown, Conclusions, in: ebd., S. 149ff.
Schmitt, Politische Erziehung in der DDR (Anm. 65), S. 229.
Vgl. Archie Brown, Introduction, in: Peter Lorenz und Gottfried Schneider ders. (Hrsg.)/ Political Culture and Communist Studies 1984(Anm. 68), S. 4.
Vgl. Artur Meier, Soziologie des Bildungszvesens, Eine Einführung, Köln: Pahl-Ru-genstein 1974, S. 142. Vgl. dagegen seine kritischen Bemerkungen in Meier, „Arbeitsbienen für den Staat“ (Anm. 44), S. 75f.
Günter Weghenkel, Zum Leistungsverhalten junger Industriearbeiter der DDR. Ergebnisse und Probleme, in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, 19. Jg. 1983, S. 31–49.
Vgl. Manfred Lötsch, Arbeiterklasse und Intelligenz in der Dialektik von wissenschaftlich-technischem, ökonomischem und sozialem Fortschritt, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 33. Jg. 1985, H. 1, S. 31–41;
Rudi Weidig, Soziologische Forschung in der DDR — eine Bilanz, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 34. Jg. 1986, H. 4, S. 339–348.
Die Autoren des „Sozialreport ’90“ beklagen, daß zuwenig für den Hochschulbereich — besonders für die Forschung — ausgegeben worden sei, was der Innovation in Wissenschaft und Technik geschadet habe. „Im Vergleich zu den Ausgaben aus dem Staatshaushalt für die Staatssicherheit (3,5 Milliarden) erschienen sie lächerlich“. Winkler (Hrsg.) Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 60.
Vgl. „Arbeitsbienen für den Staat“ (Anm. 44), S. 75f.
Winkler (Hrsg.) Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 86. Vgl. auch die kritische Erörterung bei Katharina Belwe, Annäherung von Arbeiterklasse und Intelligenz. Eine Nivellierung nach unten, in: Deutschland Archiv, 20. Jg. 1987, H. 5, S. 515–530.
Vgl. Reinhard Henkys, Staat und Kirche in der DDR, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 2/85,12.1.1985.
Wörterbuch der Psychologie (Anm. 7), S. 278.
Ebd., S. 278.
Otto Stammer, Sozialstruktur und System der Werthaltungen der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, in: Schtnollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft, 76. Jg. (1956), H. 1, S. 99.
Vgl. die Beobachtungen bei Marilyn Rüschemeyer, Social Work Relations of Professional Women, in: East Central Europe, 8. Jg. 1981, H. 1/2, S. 23–37;
dies., Integration Work and Personal Life, in: GDR-Monitor, Winter 1983, S. 27–47.
Psychologen und Leitungswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität in Jena berichteten über ein Forschungsprojekt, in dem „formelle“ und „informelle“ Beziehungen in und zwischen Kollektiven in Betrieben auf ihre Konfliktverursachung hin untersucht wurden. Sie bestätigten die große Bedeutung informeller und zwischenmenschlicher Beziehungen. Vgl. Brigitte Edeler/Dieter Edeler, Die Analyse subjektiver Komponenten von Kollektivbeziehungen unter dem Aspekt der Einheit von formeller und informeller Organisation, in: Infor-mationen zur soziologischen Forschung in der DDR, hrsg. von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, 21. Jg. 1985, H. 3, S. 28–31.
Vgl. hierzu ausführlicher Meier, Soziologiedes Bildungszvesens (Anm. 71), S. 187ff.
Vgl. z. B. Edgar Drefenstedt, Herausbildung grundlegenden sicheren Könnens und optimale Persönlichkeitsentwicklung jedes Schülers, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesellschaßswiss. Reihe, 37. Jg. 1988, H. 3, S. 222–226. Drefenstedt hebt hevor, daß man nicht mehr „pauschal von Persönlichkeitsentwicklung des Schülers“ reden, sondern die „Entfaltung der Individualität jedes einzelnen“ betrachten müßte. Vgl. ebd., S. 226.
Vgl. Ralf Rytlewski, Politik in der DDR als Ritual — das Beispiel der Jugendweihe, in: DDR-Report, 17. Jg. 1984, S. 714. Auch für andere sozialistische Länder, z.B. die Sowjetunion, wurde in der westlichen Kommunismusforschung die Bedeutung der Rituale unterstrichen, so bei
Christel Lane, The Rites of Rulers, Cambridge: Cambridge University Press 1981.
Rytlewski, Politik in der DDR als Ritual (Anm. 85), S. 715.
Vgl. dazu vor allem die Angaben in Friedrich, MentalitätsWandlungen (Anm. 52), S. 29. Zur Aufschlüsselung der untersuchten Population vgl. ebd., S. 25.
Vgl. dazu ausführlicher Fritz Göhring/Michael Brie, Die Weiterentwicklung des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums (MLG) an den Universitäten und Hochschulen der DDR nach dem XI. Parteitag der SED, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 35. Jg. 1987, H. 4, S. 289–293. Das Heft enthält weitere Beiträge zur Neukonzeption der einzelnen Bestandteile des Gundstudiums.
Vgl. Reinhard Bellmann /Michael Brie/Horst Friedrich, Der Platz der Philosophie in der marxistisch-leninistischen Ausbildung der Studenten. Zum neuen Lehrprogramm für den Kurs Dialektischer und historischer Materialismus im MLG, ebd., in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 35. Jg. 1987, H. 4ebd., S. 294–300;
Fritz Göhring/Ingomar Klein, Zu einigen Grundproblemen der Weiterentwicklung des Kurses Politische Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus im MLG, ebd., in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 35. Jg. 1987, H. 4ebd., S. 301–307;
Bärbel Möller/Helmut Zapf, Eine weitere Profilierung des Wissenschaftlichen Sozialismus im MLG, ebd., in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 35. Jg. 1987, H. 4ebd., S. 308–314.
Vgl. Winkler (Hrsg.) Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 59ff. Vgl. DDR-Handbuch, Bd. 2 (Anm. 5), S. 1383.
Vgl. Ernst Richert, „Sozialistische Universität“. Die Hochschulpolitik der SED, Berlin: Colloquium-Verlag 1967.
Vgl. zur Situation der Studenten in der DDR auch Gabriele Husner, Studenten und Studium in der DDR, Köln: Verlag Wissenschaft und Politik 1985.
Vgl. z. B. Michael Shafir, Political Culture, Intellectual Dissent, and Intellectual Consent: The Case of Romania, in: Orbis, 27. Jg. 1983, H. 2, S. 393–420. — In der DDR gehörten die Studenten zu denjenigen, die erst relativ spät kritische Einstellungen zum Marxismus-Leninismus, zur SED und zur Sozialismuskonzeption äußerten. Als ein Indikator kann die Frage nach der „Identifikation mit der SED“ gelten. Tabelle: Identifikation mit der SED (Angaben in Prozent)
„Aufgaben der Universitäten und Hochschulen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft“ Beschluß des Politbüros des ZK der SED vom 18. März 1980, in: Das Hochschulwesen, 28. Jg. 1980, H. 5, S. 125–133.
Ebd., S. 126.
Vgl. z.B. Rudolf Schiller, Für ein wissenschaftlich anspruchsvolles und überzeugendes marxistisch-leninistisches Grundlagenstudium, in: Das Hochschulwesen, 29. Jg. 1981, H. 8, S. 218–225. — Einige der Autoren, die sich zum Grundstudium äußerten, unterstützten, wie beispielsweise Michael Brie, nach dem Umbruch Reformkonzepte.
Vgl. Hubertus Knabe (Hrsg.) Aufbruch in eine andere DDR, Reinbek: Rowohlt 1989.
Nach DDR-Angaben waren 50 % der im „marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium“ tätigen Professoren und 80 % der Fachschuldozenten Absolventen bzw. Promovenden des „Franz-Mehring-Instituts“. Von 1961 bis 1984 durchliefen 5670 Hochschullehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter die Lehrgänge. Vgl. Hans-Uwe Feige, Zur Rolle des Franz-Mehring-Instituts bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums, in: Das Hochschulwesen, 34. Jg. 1986, H. 5, S. 113–116.
Schiller, Für ein anspruchsvolles Grundlagenstudium (Anm. 94), S. 220.
Ebd., S.220f.
Vgl. Starke, Jugend im Studium (Anm. 21), S. 9f. Einige der Materialien konnten nach dem Umbruch 1989 eingesehen werden. Eine kritische Neuinterpretation der Untersuchungsergebnisse steht jedoch noch aus.
Ebd., S. 85.
Vgl. ebd., S. 118ff.
Ebd., S. 119.
Vgl. ebd., S. 119.
Schiller, Für ein anspruchsvolles Grundlagenstudium (Anm. 94), S. 221.
Ebd., S. 222.
Ebd.
Vgl. Hans-Joachim Böhme, Die Wissenschafts- und bildungspolitischen Aufgaben unserer Universitäten und Hochschulen im Studienjahr 1983/84, in: Das Hochschulwesen, 31. Jg. 1983, H. 9, S. 260.
Schiller, Für ein anspruchsvolles Grundlagenstudium (Anm. 94), S. 223.
Göhring/Brie, Die Weiterentwicklung des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums (Anm. 88), S. 293.
Böhme, Die Wissenschafts- und bildungspolitischen Aufgaben (Anm. 106), S. 260. Die „gestiegenen Anforderungen“ unterstreicht Böhme nochmals im Hinblick auf das Studienjahr 1988/89. So stellt er fest, daß es im abgelaufenen Studienjahr eine „außerordentliche Belebung des politischen Interesses“ gegeben habe, die bisweilen von einer „Zunahme von Schärfe und Unzufriedenheit“ begleitet gewesen sei; dies erfordere eine „größere Differenzierung und Umsicht, theoretische Tiefe und Standhaftigkeit in der politisch-ideologischen Arbeit“. Hans-Joachim Böhme, Aufgaben der Universitäten und Hochschulen im Studienjahr 1988/89, in: Das Hochschuliwesen, 36. Jg. 1988, H.9, S. 246f.
Ebd., S. 162.
Ebd., S. 262.
Vgl. Hans-Joachim Böhme, Aufgaben des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums, in: Das Hochschulwesen, 35. Jg. 1987, H. 1, S. 5.
Böhme, Die Wissenschafts- und bildungspolitischen Aufgaben (Anm. 106), S. 261.
Vgl. Gisela Müller, Leistungsstimulierende Einflußfaktoren bei der Erziehung der Studenten — untersucht am Beispiel der Vorlesung, in: Jugendsoziologische
Forschungen zum 4. Soziologiekongreß 1985, hrsg. v. Uta Schlegel, Zentralinstitut für Jugendforschung, Manuskriptdruck, o. J., S. 56.
Leo Kasek/Günther Lange, Wissenschaftlich-technischer Fortschritt und junge Intelligenz, in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, hrsg. von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, 20. Jg. 1984, H. 3, S. 21.
Vgl. zur SIL Kurt Starke, Die Studentenintervallstudie Leistung (SIL), in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, hrsg. von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, 22. Jg. 1985, H. 6, S. 53–62. Die SIL wurde 1983 und 1985 fortgesetzt; einbezogen waren die Hochschulen in Berlin, Leipzig, Dresden, Rostock, Potsdam, Halle, Karl-Marx-Stadt, Jena und Zwickau.
Vgl. Kurt Starke/Manfred Rochlitz, Faktoren hoher Studienleistung, in: Jugendsoziologische Forschungen zum 4. Soziologiekongreß 1985 (Anm. 114),S.3lf.
Vgl. A. A. Koslow/Kurt Starke (Hrsg.), Lebensweise und Persönlichkeitsentwicklung von Studenten, Karl-Marx-Universität Leipzig: Grafik Druck Leipzig, o.].,1985 S. 24ff.
Vgl. ausführlicher Winkler (Hrsg.), Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 58ff.
Vgl. ebd., S. 302. — 43 Prozent des wissenschaftlichen Fachpersonals an den Universitäten und Hochschulen, aber nur fünf Prozent der Professoren und gar 2,6 Prozent der Rektoren/Prorektoren/Sektionsdirektoren sind Frauen. Vgl. H. Radtke, Frauen in Leitungsfunktionen der Wissenschaft, in: Einheit, 10/1988, S. 930f. vgl. auch Böhme, Aufgaben der Universitäten (Anm. 109), S. 260f. Der Hochschulminister gab 1988 an, daß zwar 27 Prozent der Wissenschaftler an den Universitäten und Hochschulen Frauen sind, daß sich diese jedoch vor allem auf der unteren und mittleren Ebene des Wissenschaftsbetriebs befinden. In den sieben Jahren von 1981 bis 1987 betrug der Anteil weiblicher Wissenschaftler an Professorenberufungen lediglich 7 Prozent (61 von 873). Lediglich die Humboldt-Universität in Berlin und die Hochschule für Ökonomie lägen mit 11 Prozent bzw. 7,5 Prozent über dem Durchschnitt. An der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock betrug der Frauenanteil 3,8 Prozent, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena 3,4 Prozent, an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald 2,9 Prozent, an der Technische Universität Dresden 1,3 Prozent und der Technischen Universität Karl-Marx-Stadt 1,0 Prozent. Keine Professorinnen sind u. a. an der Bergakademie Freiberg, den Technischen Hochschulen Wismar und Zittau und den Ingenieurhochschulen Köthen und Zwickau tätig.
Vgl. Arnold Freiburg/Christa Mahrad, FDJ — Der sozialistische Jugendverband der DDR, Opladen: Westdeutscher Verlag 1982. Der Band enthält einen Dokumententeil. Zur Stellung der FDJ im politischen System
vgl. auch Hartmut Zimmermann, Power Distribution and Opportunities for Participation: Aspects of the Socio-Political System of the GDR, in: Klaus von Beyme/Hartmut Zimmermann (Hrsg.), Policymaking in the German Democratic Republic, New York: St. Martins Press 1984, S. 1–108. Nach dem Herbst 1989 verlor die FDJ erosionsartig an Bedeutung; neue Jugendgruppen entstanden, und die „Thälmann-Pioniere“ wurden nach den Wahlen in der DDR 1990 aufgelöst.
Vgl. Friedrich, Mentalitätswandlungen (Anm. 52), S. 30.
Jugendgesetz der DDR, Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, Teil 1, Nr. 5, v. 28.1.1974, S.44ff.
Vgl. DDR-Handbuch, hrsg. vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, Bd. 1, Köln: Wissenschaft und Politik 1985, Stichwort „Freie Deutsche Jugend“, S. 453f. In den Schulen und Hochschulen betrug der Organisationsgrad rund 90 Prozent, in der Landwirtschaft lag er deutlich niedriger.
Peter Förster (Hrsg.), Jugend — Weltanschauung — Aktivität, Berlin/DDR: Verlag Neues Leben 1980, S. 59.
Ebd., S. 75.
Ebd., S.90.
Gerd Meyer, Zur Soziologie der DDR-Machtelite. Qualifikationsstruktur, Karrierewege und ‘politische Generationen’, in: Deutschland Archiv, 18. Jg. 1985, H. 5, S. 511.
Vgl. auch Christa Mahrad, Der Jugendverband FDJ und die gesellschaftliche Erziehung in der DDR, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, B 27/86,5.7.1986, S. 21–34.
Vgl. z.B. die Aussage, daß ein Teil der Jugendlichen die FDJ-Arbeit als „ziemlich formal“ empfindet, Hoffmann, Soziale Erfahrungen der Schuljugend (Anm. 58), S. 65.
Gabriele Eckart, So sehe ick die Sache. Protokolle aus der DDR, Köln: Kiepenheuer und Witsch 1984, S. 66. Das Buch konnte aus politischen Gründen zunächst nicht in der DDR erscheinen, nachdem einige Passagen in der DDR-Literaturzeitschrift Sinn und Form abgedruckt worden waren und erhebliche Kritik ausgelöst hatten.
Ebd., S. 153.
Ebd.
Ebd.
Leipziger Jugendforscher geben an, daß rund 97 % der Lehrlinge unmittelbar nach Beginn der Berufsausbildung in die Gewerkschaft eintreten. Vgl. Werner Gerth u.a., Jugend im Großbetrieb, Berlin (DDR): Deutscher Verlag der Wissenschaften 1979, S. 25.
Ebd., S. 37.
Vgl. Die Freizeit der Jugend, Berlin (DDR): Dietz-Verlag 1981, S. 100.
Am deutlichsten kommt dies in der Intervallstudie vom ZIJ zum Ausdruck. Vgl. Friedrich/Müller (Hrsg.), Zur Psychologie der 12- bis 22-jährigen (Anm. 20). Vgl. auch die kritischen Ausführungen über das „dichotomische Gesellschaftsbild“ bei Irma Hanke, Alltag und Politik, Opladen: Westdeutscher Verlag 1987, S. 128ff.
Neben der recht offen formulierten Kritik der von Gabriele Eckart interviewten Jugendlichen gab die gesellschaftswissenschaftliche Literatur der DDR auch Hinweise auf Formen von Zurückhaltung und „passiver“ Kritik, z.B. bei den rituellen Plan- und Wettbewerbsdiskussionen. Vgl. z. 6. Günter Weghenkel, Zum Leistungsverhalten junger Industriearbeiter in der DDR. Ergebnisse und Probleme, in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, H. 2 (1983), S. 31–49. — Deutlich wurden die krassen Defizite jedoch erst nach dem Umbruch ausgesprochen.
Beispiele hierfür geben Norbert Haase/Lothar Reese/Peter Wensierski, VEB Nachwuchs. Jugend in der DDR, Reinbek: Rowohlt 1983.
Vgl. auch Christiane Lemke, New Issues in the Politics of the German Democratic Republic, in: The Journal of Communist Studies, 2. Jg. 1986, H. 4, S. 341–358.
Ich verwende den Begriff Militarisierung, um die zunehmende Präsenz militärischer Gedanken, Symbole und Handlungen in zivilen Bereichen der Gesellschaft, z.B. im Bildungssystem, zu charakterisieren. Davon zu unterscheiden ist der Begriff Militarismus, der eine Dominanz des Militärischen über das Politische bezeichnet. Da das Militär generell der politischen Führung untergeordnet blieb, wie dies durch die bindenden Vorgaben der SED, ihre Kontrolle über das Militär und die Kaderpolitik gegeben war, ist es zutreffender, in diesem Zusammenhang von „Militarisierung“ zu sprechen. Vgl. zum Militär in der DDR: Studiengruppe Militärpolitik (Ulrich Albrecht u.a.), Die Nationale Volksarmee, Reinbek: Rowohlt 1976; Gero Neugebauer, 25 Jahre Nationale Volksarmee, in: Deutschland Archiv, 14. Jg. 1981, H. 3, S. 268–276.
Vgl. zur Friedensbewegung z.B. Wolfgang Büscher/Peter Wensierski u. a., Friedensbewegung in der DDR. Texte 1978–1982, Hattingen: Scandia 1982. Zur Problematik der Wehrdienstverweigerung in der DDR
vgl. Bernd Eisenfeld, Kriegsdienstverweigerung in der DDR — ein Friedensdienst?, Frankfurt a.M.: Haag und Herchen 1978.
Vgl. Jerzy Wiatr, Sozio-politische Besonderheiten und Funktionen von Streitkräften in sozialistischen Ländern, in: Beiträge zur Militärsoziologie, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpolitik, hrsg. v. René König, Sonderheft 12/ 1968, S. 99.
Jugendgesetz der DDR, (Anm. 122), S. 53.
Eine gute Übersicht über die Wehrerziehung bis Mitte der siebziger Jahre gibt Heidrun Rodejohann-Recke, ‘Sozialistische Wehrerziehung’ in der DDR, in: Studiengruppe Militärpolitik, Die Nationale Volksarmee, (Anm. 140), S. 100–133. Vgl. auch Jürgen Hartwig/Albert Wimmel, Wehrerziehung und vormilitärische Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in der DDR, Stuttgart: Seewald 1979.
Vgl. Heinz Hoffmann, Sozialistische Landesverteidigung, Teil II, Berlin (DDR): Deutscher Militärverlag 1971, S. 649ff.
Vgl. ausführlicher zur Zivilverteidigung Christiane Lemke/Gero Neugebauer, Frauen und Militär in der DDR, in: Deutschland Archiv, 18. Jg. 1985, H. 4 (mit Quellenangaben).
Karlliter/Albrecht Herrmann/Helmut Stolz (Hrsg.), Handreichungen zur sozialistischen Wehrerziehung, Berlin (DDR): Volk und Wissen 1974, S. 8.
Ebd., S.26ff.
Kritisch zur Militarisierung äußern sich auch Karl Wilhelm Fricke, Forcierte Militarisierung im Erziehungswesen der DDR, in: Deutschland Archiv, 15. Jg. 1982, H. 10, S. 1057–1062;
H. G. Schirrmeister, Erziehung zum Haß, Landsberg: Verlag Bonn aktuell 1987.
Gesetz über den Wehrdienst in der Deutschen Demokratischen Republik (Wehrdienst-gesetz) vom 25. März 1982, GBl. I, Nr. 12, S. 221. Zur Einschätzung vgl. auch Karl Wilhelm Fricke, Volkskammer beschloß neues Wehrdienstgesetz, in: Deutschland Archiv, 15. Jg. 1982, H. 5, S. 458–460.
Vgl. Kleines Politisches Wörterbuch, 3. Überarb. Aufl., Dietz-Verlag: Berlin (DDR) 1978, S. 843.
Vgl. ebd., S. 839, Stichwort „sozialistisches Wehrmotiv“.
Vgl. Ilter/Herrmann/Stolz, Handreichung (Anm. 147), S. 25ff.
Zur NVA vgl. Studiengruppe Militärpolitik, Die Nationale Volksarmee (Anm. 140); Joachim Nawrocki, Bewaffnete Organe in der DDR, Berlin: Holzapfel 1979.
Vgl. ausführlich dazu Lemke/Neugebauer, Frauen und Militär (Anm. 146), S. 411–426.
Vgl. Kleines Politisches Wörterbuch (Anm. 151), S. 839.
Die Wirksamkeit ideologiezentrierter Schulung blieb unter Militärexperten ohnehin umstritten. Vgl. z. B. Charles C. Moskos Jr., Eigeninteresse, Primärgruppen und Ideologie. Eine Untersuchung der Kampfmotivation amerikanischer Truppen in Vietnamm, in: Beiträge zur Militärsoziologie (Anm. 142), S. 199–220. Zur Wehrideologie in der DDR vgl. z. B. Peter Jungermann, Die Wehrideologie der SED und das Leitbild der Nationalen Volksarmee vom sozialistischen deutschen Soldaten, Stuttgart: Seewald 1973.
Neugebauer, 25 Jahre NVA (Anm. 140), S. 276.
Ebd., S. 276.
Vgl. Ulrich Albrecht, Zum Militär in der DDR. Anstelle einer Einleitung, in: Studiengruppe Militärpolitik, Die Nationale Volksarmee (Anm. 140), S. 8f.
Neugebauer, 25 Jahre NVA (Anm. 140), S. 276.
Der amerikanische Sowjetunion- und DDR-Experte James McAdams stellte die These auf, daß die DDR trotz anfänglicher Widerstände die Herausforderung der Entspannung angenommen und sie dann systematisch zur Stärkung ihres eigenen Regimes eingesetzt habe; trotz der Meinungsverschiedenheiten in der politischen Führung habe sie von der Normalisierung zwischen den beiden deutschen Staaten profitiert. Vgl. James McAdams, East Germany and Detente. Building Authority after the Wall, Cambridge usw.: Cambridge University Press 1985. Tatsächlich begann sich, insbesondere nach dem Abschluß des INF-Abkommens, der Unterzeichnung des SPD-SED-Papiers und im Zusammenhang mit dem von Gorbatschow propagierten und von der DDR unterstützten „neuen Denken“ eine Veränderung der Einschätzung von der „Aggressivität“ des „Imperialismus“ abzuzeichnen.
Vgl. z.B. Jürgen Kuczynski, Können Monopole an Aggressivität verlieren?, in: Horizont, 10/1988, S. 24;
Manfred Müller/Herrmann Scheer, Ist atomare Abschreckung zeitgemäß?, in: Horizont, 10/1988, ebd., S. 10f;
Manfred Müller/Herrmann Scheer, „Aggressivität und Friedensfähigkeit des heutigen Imperialismus“. IPW-Gespräch, in: IPW-Berichte, 9/1988, S. 11–19.
Vgl. insbesondere Ilter/Herrmann/Stolz, Handreichungen (Anm. 147), S. 45ff.
Vgl. z. B. Steven Sampson, The Informal Sector in Eastern Europe, in: Telos, H. 66 (1985/86), S. 44–66. Die Rolle und Funktion kleiner informeller Gruppen in staatssozialistischen Systemen ist in der polnischen Soziologie gründlicher untersucht worden. Wertvolle Hinweise auf die politische und soziale Bedeutung informeller Gruppen verdanke ich der polnischen Soziologin Jadwiga Koralewicz. Sie faßt die Ergebnisse ihrer umfangreichen empirischen Untersuchung, durchgeführt an der polnischen Akademie der Wissenschaften, wie folgt zusammen: „Generally speaking, we can distinguish three social mechanisms for coping with institutional reality.... 1. Taming’ the organized society through grass-roots pressure in the direction of democratizing institutions ... 2. Using mechanisms of adjustment to the existing world of institutions ... 3. Trying to reduce deprivation outside organized institutions (in the so-called ’second economy7)... We have attempted to show the special role of small groups and informal ties as the basis for alternatives to state institutions in satisfying a number of various economic, cultural, and political needs“
Jadwiga Koralewicz/Edmund Wnuk-Lipinski, „Visions of Society, Differentiations, and Inequalities in the Collective Consciousness“, Vortrag für das Symposium „Politische Kultur der VR Polen“, Universität Tübingen, 14.12.–18.12.1986, mschr., S. 20 (Hervorhebungen, die Verf.).
Vgl. Volgyes (Hrsg.), Political Socialization in Eastern Europe (Anm. 1), S. lOff. Vgl. auch die frühe Studie über peer groups in staatssozialistischen Ländern von Uri Bronfènbrenner, Response to Pressure from Peers vs. Adults Among Soviet and American School-Children, in: International Journal of Psychology, 2/1967, S. 199–207.
Vgl. Hanhardt, East Germany: From Goals to Realities (Anm. 4), S. 71. Vgl. auch Walter Jaide/Barbara Hille, Jugend im doppelten Deutschland, Opladen: Westdeutscher Verlag 1977.
Vgl. Walter Friedrich, Jugend heute, Berlin (DDR): Deutscher Verlag der Wissenschaften 1966, S. 79ff.
Hans Hiebsch, Manfred Vorwerg, Einführung in die marxistische Sozialpsychologie, 5. Aufl., Berlin (DDR): Deutscher Verlag der Wissenschaften 1971, S. 58.
Ebd., S. 58.
Ebd.
Ebd., S. 151.
Meier, Soziologie des Bildungsivesens (Anm. 71), S. 321.
Ebd., S. 323.
Ebd.
Vgl. Die Freizeit der Jugend (Anm. 135), Kap. 10 („Soziale Verhaltensweisen Jugendlicher in der Freizeit“). Zur Methodik und zu einzelnen Ergebnissen vgl. auch Peter Voß, Die Entwicklung des Sozialverhaltens am Beispiel der Zugehörigkeit Jugendlicher zu informellen Freizeitgruppen, in: Methodische und theoretische Fragen der Jugendforschung, Leipzig: ZIJ-Druck 1983, S. 72–77.
Die Freizeit der Jugend (Anm. 135), S. 240/241.
Ebd., S. 243.
Ebd., S. 245.
Starke, Jugend im Studium (Anm. 21), S. 141.
Vgl. Elfi Kosewähr, Untersuchungen zum Freizeitverhalten straffälliger Jugendlicher, in: Hans Szewcyk (Hrsg.), Der fehlentwickelte Jugendliche und seine Kriminalität, Jena: Gustav Fischer-Verlag 1982, S. 295–307.
Vgl. ebd., S. 248. Die Freizeitstudie von Voß u. a. gibt an, daß fast alle Jugendlichen in ihrer Freizeit in politisch organisierte Freizeitkollektive einbezogen waren. Darüber hinaus war beinahe jeder zweite Jugendliche Mitglied weiterer organisierter Freizeitgruppen. Vgl. Die Freizeit der Jugend (Anm. 135),S.239f.
Ebd., S. 245. Vgl. auch Voß, Die Entwicklung des Sozialverhaltens (Anm. 175), S. 74. Voß erwähnt zusätzlich, daß die Zugehörigkeit zu informellen Freizeitgruppen in den letzten 10 bis 15 Jahren zurückgegangen sei, gibt aber keine Begründung für diesen „historischen Trend“, wie er es nennt. In der Monographie Die Freizeit der Jugend (Anm. 135) findet sich die Aussage nicht.
Zur Entwicklung und Bedeutung der Rockmusik in der DDR vgl. insbes. Olaf Leitner, Rockszene DDR, Reinbek: Rowohlt 1983.
Vgl. Hoffmann, Soziale Erfahrungen der Schuljugend (Anm. 58).
Ebd., S. 66. Beispiele für einen begrenzten Auschnitt der Jugendkultur geben Haase/Reese/Wensierski, VEB Nachwuchs. (Anm. 138). DDR-Wissenschaftler wiesen zunächst die Behauptung einer eigenen Jugendszene am „Prenzlauer Berg“ zurück. Siehe Artur Meier, Soziale Sicherheit und Zukunftsbewußtsein der lernenden Jugend in der DDR, in: Informationen zur soziologischen Forschung in der DDR, 20. Jg. (1984), H. 4, S. 15–18.
Vgl. Hoffmann, Soziale Erfahrungen der Schuljugend (Anm. 58), S. 65f.
Vgl. z. B. Haase/Reese/Wensierski, VEB Nachwuchs (Anm. 138), S. 197–212 (Sid, 20 Jahre, „Die Szene vom Prenzlauer Berg“). Auf die „Literaturbewegung am Berliner Prenzlauer Berg“ ging bereits die amerikanische Germanistin Christine Cosentino in einem Aufsatz über Lutz Rathenow ein. Vgl. Christine Cosentino, Lutz Rathenows Lyrikband Zangengeburt: Eine Stimme vom Prenzlauer Berg, in: Studies in GDR Culture and Society 5, hrgs. v. Margy Gerber u. a., Lanham/London: University Press of America 1985, S. 141–151.
Frithjof Heller gibt an, daß die Praxis von inoffiziellen Publikationen in der DDR 15 Jahre zurück reichte. „Grenzfall“ wurde zuerst 1986 veröffentlicht und die bislang letzte Nummer erschien im Januar 1988; die Auflage habe 900 Exemplare betragen. „Umweltblätter“ mit 1000 Exemplaren pro Auflage ist eine Veröffentlichung des „Friedens- und Umweltkreises“ der Zionskirch-Ge-meinde. Vgl. Frithjof Heller, Unbotmäßiges von ’Grenzfair bis ‘Wendezeit’ in der DDR, in: Deutschland Archiv, 21. Jg. 1988, H. 11, S. 1188–1196. — Umweltprobleme bildeten besonders in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre eine Hauptquelle von Unzufriedenheit. Eine Studie aus dem ZIJ aus dem Jahr 1984 ergab, daß sich mehr als zwei Drittel der befragten Jugendlichen negativ zum Umweltzustand in der DDR äußerten. 1990 waren einer anderen Studie zufolge 84 Prozent der Befragten unzufrieden bzw. sehr unzufrieden mit der Umweltsituation. Vgl. Winkler (Hrsg.) Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 73f.
Christa Wolf, Das starke Gefühl, gebraucht zu werden, in: Wochenpost, 6/1984, 2.2.1984, S. 14/15. Wilhelm Girnus, der bis kurz vor seinem Tode Chefredakteur der Zeitschrift Sinn und Form war — der Zeitschrift, die Auszüge aus den Frankfurter Poetik-Vorlesungen Christa Wolfs zu ihrem Roman Kassandra abdruckte -, kritisierte Christa Wolf scharf wegen ihres „weiblichen Sehrasters“ (Wolf), das nach seiner Meinung nicht mit der materialistischen Geschichtsbetrachtung zu vereinbaren sei.
Vgl. Wilhelm Girnus, Wer baute das siebentorige Theben?, in: Sinn und Form, 35. Jg. 1983, H. 2, S. 439–447.
Vgl. Sascha Anderson/Elke Erb, (Hrsg.), Berührung ist nur eine Randerscheinung. Neue Literatur aus der DDR, Köln: Kiepenheuer und Witsch 1985. Elke Erb berichtet im Vorwort (ebd., S. 11) zu der Sammlung, daß die Texte von jungen Künstlern in „Jugendklubs, kirchlichen Räumen und Privatwohnungen“ vorgetragen und gesammelt wurden. — Der Repressionsapparat sorgte jedoch dafür, daß der offenen Konfrontation mit dem Machtapparat enge Grenzen gesetzt blieben; Zwangsausbürgerung u.a. Sanktionen waren mächtige Waffen gegen kritische Künstler.
Vgl. Detlef Pollack, Religion und Kirche in der DDR, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesell.wiss. Reihe, 37. Jg. 1988, H. 1, S.92.
Vgl. z. B. Hans Lutter/Olaf Klohr, Aktuelle Probleme der Zusammenarbeit von Kommunisten und Gläubigen, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 33. Jg. 1985, H. 10, S. 875–883;
Wolfgang Kleinig/Gottfried Stiehler, Materialismus — Religion — Engagement für Frieden und Fortschritt, in: Deutsche Zeitschriftfür Philosophie, 36. Jg. 1988, H. 9, S. 807–818. Zu den Spannungen im Dialog zwischen Kirche und Staat
vgl. z. B. Theo Mechtenberg, Kirche im Sozialismus. Eine kritische Analyse des Staat-Kirche-Verhältnisses in der DDR, in: Deutschland Archiv, 21. Jg. 1988, H. 4, S. 380–389.
Winkler (Hrsg.), Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 308f. Vgl. auch Reinhard Henkys, Staat und Kirchen in der DDR, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, B 2/85, 12.1.1985, S. 25.
Vgl. Gottfried Kretzschmar, Die Unterschiedlichkeit der Gemeindesituation in den Kirchen der DDR, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesell.wiss. Reihe, 37. Jg. 1988, H. 1, S. 91. Kretzschmar macht darauf aufmerksam, daß die Gemeindesituation erhebliche Unterschiede auf weist. Er skizziert sechs modellhafte Typen: die volkskirchlich geprägte Dorfkirche im Erzgebirge, der immerhin rund 90% der Ortsbewohner einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft angehören; Kirchen in großen Neubaugebieten in Großstadtnähe, in denen sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche erhebliche Schwierigkeit hat, Fuß zu fassen; evangelische Diasporagemeinden im katholischen Eichsfeld/Bezirk Erfurt; Kirchen mit „Campingexistenz“ in Saison und Bädergemeinden im Norden; durchschnittliche ländliche Gemeinden, die fast völlig brachliegen; die „Angebotskirche“ in großstädtischen Gemeinden. Besonders letztere erfuhr einen Zulauf von jüngeren, engagierten Leuten.
Vgl. Pollack, Religion und Kirche in der DDR (Anm. 191), S. 98.
Ebd., S. 97.
Pollack (ebd., S. 98) spricht in diesem Zusammenhang von einer „Verlebendigung“ der Kirchen.
Henkys, Staat und Kirchen in der DDR (Anm. 193), S. 32.
„Ziele und Inhalte kirchlicher Jugendarbeit“, Kommission Kirchliche Jugendarbeit 1985, Synodenvorlage, Dresden, 20.–24.9. 1985, in: epd Dokumentation, Nr. 43/85, Frankfurt a.M, S. 25.
Ebd., S. 28.
Wolfgang Büscher, Studien zur neuen Jugendbewegung in der DDR. Forschungsbericht 1984–86, unveröff. Manuskript, S. 8. Die Studie ist Teil einer zusammen mit Peter Wensierski verfaßten Arbeit (Teil 1: „Ökologische Probleme und Kritik an der Industriegesellschaft in der DDR heute“). Ich danke dem Verfasser für die freundliche Überlassung des Manuskripts.
Zur Rolle der Kirchen in der DDR vgl. ausführlicher Horst Dähn, Konfrontation oder Kooperation?, Opladen: Westdeutscher Verlag 1982;
Reinhard Henkys (Hrsg.), Die evangelischen Kirchen in der DDR, München: Kaiser 1982; ders., Staat und Kirchen in der DDR (Anm. 193), S. 25.
Ebd., S. 32.
Vgl. Christian Stappenbeck, Die Theologische Fakultät Berlins in der Zeit der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung (1945–1948), in: Wissenschaßliche Zeitschrift der Humboldt Universität zu Berlin. Gesellwiss. Reihe, 34. Jg. 1985, H. 7, S. 595–600.
Kate Gaede, Die Theologische Fakultät Berlins von der Gründung der DDR bis 1961, in: ebd., S. 601–603. Die Beiträge erschienen anläßlich des 175jährigen Bestehens der theologischen Fakultät in Berlin.
Hans-Jürgen Gabriel, Die Theologische Fakultät in den Jahren 1961–1971, in: Wissenschaßliche Zeitschrift der Humboldt Universität zu Berlin. Gesellwiss. Reihe, 34. Jg. 1985 ebd., S. 604.
Ebd., S. 605.
Vgl. ebd., S. 606. Vgl. für die siebziger und achtziger Jahre auch Hans-Jürgen Gabriel, Die Sektion Theologie von ihrer Gründung bis zur Gegenwart (1971–1984), in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt Universität zu Berlin. Ge-sell.wiss. Reihe, 34. Jg. (1985), H. 7, S. 611–615.
Ebd., S. 604.
Ebd., S. 611.
Bericht „Zur Situation Jugendlicher“, Vorbereitungsausschuß „Jugend“ der Berlin-Brandenburgischen Synode (Ost), Berlin (Ost), 4.4. — 8.4.1986, in: epd Dokumentation, 18/86, S. 49.
Vgl. ebd., S. 50.
Nach Angaben von Reinhard Henkys in einem persönlichen Gespräch mit der Verfasserin im November 1986.
Vgl. Bericht „Zur Situation Jugendlicher“ (Anm. 210), S. 50. Wolfgang Büscher gibt in seinen Studien zur neuen Jugendbewegung (Anm. 201) Beispiele dieser „offenen Jugendarbeit“, so „Das Phänomen Punk“ (S. 73–120)), den „Weimarer Montagskreis“ (S. 121–205) und Halle-Neustadt (S. 206ff.).
Vgl. die Darstellung der Blues-Messen in Ost-Berlin bei Büscher, Studien zur neuen Jugendbewegung (Anm. 201), S. 9–72.
Eckart, So sehe ick die Sache (Anm. 129), S. 58.
Haase/Reese/Wensierski, VEB Nachwuchs (Anm. 138), S. 85–88.
„Ziele und Inhalte kirchlicher Jugendarbeit“ (Anm. 199), S. 26f. Die Zitate im folgenden sind diesem Text entnommen. — Berücksichtigt werden muß auch, daß alle Aktivitäten der kirchlichen Gruppen von der Staatssicherheit überwacht wurden.
Ebd., S.29.
Neubert, Reproduktion von Religion (Anm. 193). Einige Ergebnisse wurden bereits in vorläufiger Fassung in der kirchlichen Publikation „außer der reihe“ 1985 veröffentlicht und stießen auf Kritik der etablierten Kirchenleitung. Vgl. das Vorwort von Rudolf Schulze zu Neuberts Studie, ebd., S. II/III.
Ebd., S.l.
Ebd., S. 1/2.
Ebd., S. 2. Das Gefühl von Vereinzelung und Entfremdung wird auch in anderen Lebensbereichen der DDR empfunden. Die Schriftstellerin Monika Maron drückte dies in einem ihrer Romane so aus: „Deine Rentabilität ist veranschlagt und wird erwartet... Deinen Kopf bauen sie einer Maschine ein, deine Arme machen sie zu Kränen, deinen Brustkorb zum Karteikasten, deinen Bauch zur Müllhalde. Aber in jedem Menschen gibt es etwas, das sie nicht gebrauchen können, das Besondere, das Unberechenbare, Seele, Poesie, Musik, ich weiß keinen passenden Namen dafür, eben das, was niemend wissen konnte, ehe der Mensch geboren war.“ Monika Maron, Die Überläuferin, Frankfurt a.M.: Fischer 1986.
Neubert, Reproduktion von Religion (Anm. 193), S. 26.
Ebd., S. 26.
Ebd., S. 33.
Ebd., S. 39/40.
Ebd., S.46ff.
Vgl. Die Kirchen und die Friedensgruppen — Wie gehören sie zusammen? Text für den Ausschuß Kirche und Gesellschaft, Mai 1984, zit. nach Neubert, Reproduktion von Religion (Anm. 193), S. 79/80.
Vgl. ebd., S. 80ff.
Büscher, Studien zur neuen Jugendbewegung (Anm. 201), S. 121ff. Der „Weimarer Montagskreis“ sei z.B. durch den Konflikt zwischen einem oppositionellen Jugendmilieu und einer „konservativen Ortskirche“ charakterisiert gewesen. Auch in Halle-Neustadt seien Konflikte zwischen der etablierten Gemeinde und der offenen Jugendarbeit an der Tagesordnung (vgl. ebd., S. 231 ff.).
Zur Bedeutung der Massenmedien für die politische Sozialisation in westlichen Demokratien liegt inzwischen, vor allem in den USA, eine umfangreiche Literatur vor. Vgl. z.B. Steven H. Chaffee/Albert R. Tims, The Development of News Media Use in Adolescence: Implications for Political Cognitions, in: Michael Burgoon (Hrsg.), Communication Yearbook 6, Beverly Hills: Sage 1982.
Vgl. DDR-Handbuch, hrsg. v. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen unter der wiss. Leitung von Hartmut Zimmermann, Bd. 1, Köln: Wissenschaft und Politik 1985, S. 385.
Vgl. Helmut Hanke, Freizeit in der DDR, in: Weimarer Beiträge, 33. Jg. 1987, H. 7, S. 1069. Zur Debatte über Medien und Kulturpolitik vgl. z.B.
Helmut Hanke/Thomas Koch, Zum Problem der kulturellen Identität, in: Weimarer Beiträge, 31. Jg. (1985), H. 8, S. 1255, und die kritische Erwiderung von
Michael Hofmann/Dieter Rink, Differenzierungen in der kulturellen Massen- und Medienarbeit. Ein Problemaufriß, in: Weimarer Beiträge, 33. Jg. 1987, H. 7, S. 1079–1088.
Vgl. Lothar Bisky, Mass Media and the Socialization of Young People in the GDR, in: Margy Gerber et al., Studies in GDR Culture and Society 7, Lanham und London: University Press of America 1987, S. 7f.
Vgl. zu den Massenmedien in der DDR auch Gunter Holzweißig, Massenmedien in der DDR, Berlin: Holzapfel 1983; Die Massenmedien in der DDR, hrsg. v. d. Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn: Neue Gesellschaft 1979. Eine frühe informative Studie über die herrschaftspolitische Entwicklung der Medien in der Frühphase der SBZ/DDR ist die von
Ernst Richert, Agitation und Propaganda, in Zusammenarbeit mit Carola Stern und Peter Dietrich, mit einem Vorwort von Otto Stammer, Berlin/Frankfurt a. M.: Verlag Franz Vahlen 1958.
Vgl. dazu u.a. Anita Mallinckrodt, Das kleine Massenmedium, Köln: Wissenschaft und Politik 1984.
Kurt Hesse, Westmedien in der DDR, Köln: Wissenschaft und Politik 1988. Hesse hat die Zuwanderer bis 1988 unmittelbar nach ihrem Eintreffen in der Bundesrepublik interviewt.
Vgl. ebd., S. 16.
Vgl. ebd., S. 25ff.
Vgl. auch Fritz Pleitgen, Die Sicherheit war mit Sicherheit dabei. Die Erfahrungen eines Korrespondenten in der DDR in: Die Zeit, Nr. 34 v. 20.8.1982;
Wolfgang Klein, Stets umsorgt und wohlbehütet — Korrespondent in der DDR, in: Werner Filmer/Heribert Schwann (Hrsg.), Alltag im anderen Deutschland, Düsseldorf/Wien: Econ 1985, S. 179–184.
Bisky, Mass Media (Anm. 234), S. 12. Bisky äußerte sich in diesem für eine amerikanische Fachtagung verfaßten Beitrag wesentlich offener zum Thema Westfernsehen als in seinen anderen Publikationen. Heuer, Quilitzsch und Segert sahen in dem massiven Einfluß westlicher Medien eine „Spezifik politischer Kultur“ der DDR. Vgl. Uwe-Jens Heuer/Gerd Quilitzsch/Dieter Segert, Sozialistische Politik als Gegenstand vergleichender Wissenschaft, in: Deutsche Zeitschrift für Philosohpie, 43. Jg. 1988, H. 10, S. 904.
Vgl. Hesse, Westmedien in der DDR (Anm. 237), S. 41.
Vgl. ebd., S. 43.
Vgl. ebd., S. 68 und S. 72f.
Friedrich, Mentalitätswandlungen, (Anm. 52), S. 31. Wie die folgende Tabelle des Zentralinstituts für Jugendforschung zeigt, war bekannt, daß West-Fernsehen und -Radio sehr häufig und sogar in zunehmendem Umfang benutzt wurden.
Robert Weimann, Wechselbeziehung als Kommunikation und Verkaufsform der Künste, in: Weimarer Beiträge, 30. Jg. 1984, H. 7, S. 1121f.
Stefan Heym, Je voller der Mund, desto leerer die Sprüche. Leben mit der Aktuellen Kamera, in: Stern, 10.2.1977, S. 104–110.
Vgl. Odilo Gudorf, Sprache als Politik, Köln: Verlag Wissenschaft und Politik 1981.
Vgl. auch Hanke, Alltag und Politik (Anm. 53), S. 309; Antonia Grunenberg, Die gespaltene Identität. Gesellschaftliches Doppelleben in der DDR, in: Werner Weidenfeld (Hrsg.), Die Identität der Deutschen, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 1983, S. 210–228.
Friedrich/Müller (Hrsg.), Psychologie (Anm. 20), S. 146–173 („Entwicklung der Mediennutzung“); Walter Friedrich/Werner Gerth (Hrsg.) Jugend konkret Berlin (DDR): Verlag Neues Leben 1984, S. 183–214 (Lothar Bisky, „Nutzung der Massenmedien durch Jugendliche“);
Lothar Bisky, Dieter Wiedemann, Der Spielfilm — Rezeption und Wirkung, Berlin (DDR): Henschel 1985.
Bisky, Mass Media (Anm. 234), S. 10.
Friedrich/Gerth (Hrsg.), Jugend konkret (Anm. 249), S. 211. Vgl. zur Nutzung der Medien auch Winkler (Hrsg.), Sozialreport ’90 (Anm. 18), S. 243.
Vgl. ebd., S. 160.
Vgl. Die Freizeit der Jugend (Anm. 135), S. 137f. Vgl. auch Dieter Wiedemann, Jugend und Künste, in: Weimarer Beiträge, 28. Jg. 1982, H. 9, S. 100–115.
Vgl. Friedrich/Müller (Hrsg.), Psychologie (Anm. 20), S. 156.
Zur Kritik in westlichen Ländern vgl. z.B. Neil Postman, Wir amüsieren uns zu Tode. Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie, Frankfurt a.M.: Fischer 1985. In der DDR hat sich vor allem Lothar Bisky mit dem Einfluß des wachsenden Medienkonsums im Westen befaßt. Vgl. auch die Kritik von Lothar Bisky, Zum Einfluß imperialistischer Massenmedien auf das Alltags-bewußtsein Jugendlicher in kapitalistischen Staaten, in: Wissenschaßliche Zeitschrift der Humboldt Universität zu Berlin. Gesellschafts- und sprachwiss. Reihe, 35. Jg. 1986, H. 5, S. 69–373. Bisky vertritt hier die grobschlächtige Aufassung, daß der „imperialistische“ Charakter der Massenmedien für Kulturverfall, Zukunftsangst und Pessimismus verantwortlich sei; diese Gefahren bestünden in der DDR wegen des „sozialistischen“ Charakters der Medien nicht.
Die Freizeit der Jugend (Anm. 135), S. I37f.
Vgl. Friedrich/Gerth (Hrsg.), Jugend konkret (Anm. 249), S. 2llff.
Vgl. Bisky, Mass Media (Anm. 234), S. 12f.
Vgl. ausführlicher dazu Hanke/Koch, Kulturelle Identität (Anm. 233).
Helmut Hanke, Massenkultur — populäre Künste — Unterhaltung, in: Informationen der Generaldirektion beim Komitee für Unterhaltungskunst. Beilage zur Zeitschrift „Unterhaltungskunst“, 3/1986, S. 2.
Hofmann/Rink, Differenzierungen (Anm. 233), S. 1085.
Ebd., S. 1087.
Wolfgang Lorenz/Wolfgang Luutz, Gesellschaftliche Reproduktion und soziale Kommunikation, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 38. Jg. 1988, H. 11, S. 979ff.
Vgl. zum theoretischen Ansatz auch Wolfgang Luutz, Alltag und Alltagsbewußtsein, in: ebd., 33. Jg. 1985, S. 348–351.
Peter Wicke, Populäre Musik. Begriff und Konzept, in: Informationen der Generaldirektion beim Komitee für Unterhaltungskunst, Beilage zur Zeitschrift „Unterhaltungskunst“, 1/1987, S. 10.
Zur Kritik der Schriftsteller vgl. insbes. Christoph Hein, „Die Zensur ist überlebt, nutzlos, paradox, menschen- und volksfeindlich, ungesetzlich und strafbar. Rede von Christoph Hein auf dem X. Schriftstellerkongreß der DDR“, in: Die Zeit, Dez. 1987, S. 57–59. Ausführlich dazu auch Margy Gerber, ‘Glas-nost ohne Glasnost’. Cultural Policy and Practice in the GDR. Vortrag auf der German Studies Assoc. Tagung, Philadelphia 1988, Ms.
Christa Wolf, Politik, Moral, Literatur, in: Sonntag, Nr. 22 v. 31.5.1987, S. 4.
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Lemke, C. (1991). Die Sozialisationsagenturen: Verzahnung von gesellschaftlicher und politischer Sozialisation. In: Die Ursachen des Umbruchs 1989. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97019-0_5
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