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„Alternativen zum Recht“ — Reifeprüfung eines Themas

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Alternative Rechtsformen und Alternativen zum Recht

Part of the book series: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie ((JRR,volume 6))

  • 97 Accesses

Zusammenfassung

Nach einem derartigen Verriß würde sich eine Theaterleitung überlegen, ob das Problem nur bei den Darstellern (oder beim Kritiker) gelegen hat, oder ob am Ende mit dem Stück selbst etwas nicht stimmt. Anläßlich der Neuinszenierung, nämlich der dritten rechtssoziologischen Arbeitstagung zum Alternativenthema binnen zwanzig Monaten (2), war das Thema dieses Korreferats zur Gesamttagung deshalb zunächst als Verdacht im Sinne des Einleitungszitats formuliert („Das Thema Alternativen zum Recht — eine Alternative zur Themenlosigkeit?“). Der in diesem Bande dokumentierte Verlauf der Tagung hat den Verdacht zerstreut, oder anders: er hat dem bis vor kurzem noch unreifen Thema das Reifezeugnis ausgestellt.

Die Sitzungen der Sektion Rechtssoziologie standen unter dem übergreifenden und anspruchsvollen Thema „Alternativen zum Recht“... Daß die Rechtssoziologie die Anfänge der Soziologie mitgeprägt, daß sie den Fortschritt der Soziologie mitgetragen hat, daß Forscher wie Marx, Durkheim oder Geiger rechtssoziologisch gearbeitet haben, davon ist nichts geblieben. Die auf dem Soziologentag repräsentierte Rechtssoziologie verliert sich zunehmend in kleinkarierte Justizsoziologie, und auch das große Thema der Sektionstagung täuscht nicht darüber hinweg.

(aus dem Bericht „Der 18. Deutsche Soziologentag“ in KZfSS 1977/1, S. 160ff., 178f.)

Diese Bemerkungen dienten auf der Arbeitstagung „Alternative Rechtsformen und Alternativen zum Recht“ in Berlin im Dezember 1977 als „Provisorisches Korreferat zur Gesamttagung“. Bei diesem provisorischen Anspruch bleibt es trotz geringfügiger Änderungen. Nicht das Alternativenthema selbst soll also systematisch erschlossen werden — darum bemühen sich mehrere „konzeptuelle“ Beiträge in diesem Band ausführlich —, sondern die Frage ist, wie es zum plötzlichen Interesse so vieler verschiedenartiger Forscher kam, und ob der vielversprechende Arbeitszusammenhang echt ist. Es kommen deshalb auch Tagungsbeiträge zur Sprache, die nicht in diesen Band aufgenommen, sondern als besonderer thematischer Block dem nächsten Jahrbuch vorbehalten sind.

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Anmerkungen

  1. Nach dem wissenschaftlichen Teil der Gründungsveranstaltung der „Vereinigung für Rechtssoziologie“ (Berlin, April 1976) und der Veranstaltung der Sektion Rechtssoziologie auf dem 18. Deutschen Soziologentag (Bielefeld, September 1976).

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  2. Alvin Gouldner, Die westliche Soziologie in der Krise, Bd. 1, Reinbek 1974, S. 38 ff.

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  3. Nils Christie, Konflikte als Eigentum, Informationsbrief der Sektion Rechtssoziologie Nr. 12 (1976), S. 12ff.

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  4. In diesem Band Luhmann. In klassisch-positivistischer Weise formuliert Donald Black (The Boundaries of Legal Sociology, in: Black/Mileski, The Social Behavior of Law, New York/ London 1973, S. 41 ff., 53) ein Erkenntnisinteresse am Altemativenthema: “Law tends to become implicated in social life to the degree that other forms of social control are weak or unavailable. Hence, what we discover in the behavior of the policemen turns out to be simply an instance of a much more general pattern…”

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  5. Niklas Luhmann, Rechtssoziologie, Bd. 1, Reinbek 1972, S. 6, kritisiert, daß die rechtssoziologische Forschung größtenteils das „zu schwierige Recht“ umgehe und damit Meinungs-oder Kleingruppen-und Berufssoziologie, aber keine eigentliche Rechtssoziologie sei; diese habe „von der Frage auszugehen, wie Recht als Struktur eines sozialen Systems möglich” sei (S. 8).

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  6. Niklas Luhmann, Rechtssoziologie, Bd. 2, Reinbek 1972, S. 339 f.

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  7. Volkmar Gessner, Recht und Konflikt, Tübingen 1976, S. 170 ff.

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  8. Gerd Winter, Ober neuere Rechtsformen, Informationsbrief der Sektion Rechtssoziologie Nr. 11 (1976), S. 45 ff.

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Erhard Blankenburg Ekkehard Klausa Hubert Rottleuthner

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© 1980 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Klausa, E. (1980). „Alternativen zum Recht“ — Reifeprüfung eines Themas. In: Blankenburg, E., Klausa, E., Rottleuthner, H. (eds) Alternative Rechtsformen und Alternativen zum Recht. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96990-3_31

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96990-3_31

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11504-7

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