Summary
“Alternatives to law” are to be sought not only for the resolution of disputes taking place outside the realm of the law and the courts. What is more crucial is the existence of a possibility for the participants in the dispute to shape the settlement of the conflict through their own action. It is precisely the ever growing extent to which law passes on the task of settling disputes to institutions of state administration that explains the search for alternatives to law. In view of this bankruptcy law may be unique in German legislation, since to a considerable extent it leaves it to the creditors to take the initiative and perform the administration in the regulation of the source of conflict, i. e. the bankruptcy.
The self-administration of the creditors has declined in importance in the course of the historical development; the differing economic strengths of the creditors today makes it possible for a few powerful creditors fundamentally to determine the outcome of the proceedings before bankruptcy has ever been declared.
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Anmerkungen
Kohler, Lehrbuch des Konkursrechts, 1891, S. 2.
Vgl. Jäger, Konkursordnung, B. Aufl., Einleitung S. LXI ff. und den dortselbst gegebenen Oberblick über ausländische Konkursrechte, insbesondere über das Konkursrecht der Schweiz, der USA, Italiens und der Sowjetunion. Vgl. auch das Referat meines Teamkollegen Klaus A. Ziegert zum englischen Konkursrecht in diesem Band.
Wie schwer sich die deutsche Verwaltungsrechts-und Staatsrechtswissenschaft hier tut, wird anschaulich illustriert in Schmitt-Glaeser, Partizipation an Verwaltungsentscheidungen, Veröffentlichungen der Vereinigung deutscher Staatsrechtslehrer, 1973, 179 ff.
So werden gegen die Mitbestimmung der Arbeitnehmer überwiegend verfassungsrechtliche Bedenken (Art. 14 GG) behauptet; daß diese Bedenken — wäre man ernsthaft und folgerichtig — dazu führen müßten, z. B. die Konkursordnung wegen der darin vorgesehenen Entsetzung des insolventen Unternehmers aus seinen Eigentümer-Rechten und der Entscheidungsbefugnis seiner Gläubiger über das weitere Schicksal seines Eigentums „eindeutig“ gegen Art. 14 verstößt, mag vielleicht ein Licht auf die Haltbarkeit solcher mitunter recht vordergründigen Argumentationen werfen.
Die Streitfrage, ob das Konkursverfahren mehr dem Zivilprozeßrecht oder dem Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit zuzurechnen ist, gilt seit Jahrzehnten als dankbares, weil unerschöpfliches Thema. In den letzten 20 Jahren scheint allerdings die Tendenz dahin zu gehen, das Konkursverfahren als ein ganz eigenständiges Streitverfahren unter dem neuen Begriff der „Regelungsstreitigkeit“ zu fassen, dessen besonderes Charakteristikum gerade ein Mitbestimmungsrecht der Beteiligten sei, vgl. Bötticher, Festschrift für Lent, S. 89ff.; Berges, KTS 1960, S. 3.
Ansätze sind allenfalls in der Zuerkennung des Vorzugsrechts der Arbeitnehmer und des Fiskus-Privilegs zu erkennen, § 61, Abs. 1 KO.
Die ökonomische Analyse dieses Prozesses kann hier natürlich nicht geleistet werden, vgl. hierzu Stemmer, Konkurs und Wirtschaft, Basel 1951.
Vgl. Klaus Melsheimer, Sicherungsübereignung oder Registerpfandrecht — Eine politologische Studie über den Kampf von Interessengruppen um die Reform des Kreditsicherungsrechts, Köln und Opladen 1967.
Vgl. Gessner/Rhode/Strate/Ziegert, Die Praxis der Konkursabwicklung in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn-Bad Godesberg 1978, Teilprojekt Gerichte, Abschnitt 3.3. 3. 4.
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Strate, G. (1980). Das Konkursverfahren — Eine gescheiterte „Alternative zum Recht“. In: Blankenburg, E., Klausa, E., Rottleuthner, H. (eds) Alternative Rechtsformen und Alternativen zum Recht. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96990-3_20
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