Zusammenfassung
Wie in § 3.1 ausgeführt wurde, hatte E. Durkheim herausgefunden, daß beispielsweise in Ländern mit einer höheren Zahl an Scheidungen auch die Zahl der Selbstmorde ansteigt. Diese für Kollektive gefundene und z.B. durch einen Koeffizienten der kollektiven Korrelation ausdrückbare Beziehung erlaubt nun, wie wir wissen, folgende Interpretationen:
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1.
Geschiedene haben eine höhere Neigung zum Selbstmord, unabhängig von der Scheidungsrate des jeweiligen Landes (Typ I der Davis-Klassifikation; § 3.3).
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2.
In Ländern mit einer hohen Scheidungsrate ist die Selbstmordneigung sowohl für Geschiedene wie für Nicht-Geschiedene höher; zwischen beiden Mengen von Personen besteht jedoch kein Unterschied (Typ II).
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3.
Geschiedene haben eine höhere Selbstmordneigung als Nicht-Geschiedene, die Neigung beider steigt mit der Scheidungsrate ihres Landes (Typ III A).
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4.
Die Nicht-Geschiedenen haben eine höhere Selbstmordneigung als die Geschiedenen — etwa weil sie ihre ehelichen Probleme nicht anders lösen können -, aber beider Neigung steigt mit der Scheidungsrate ihres Landes (Typ III B).
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5.
Die Selbstmordneigung der Geschiedenen ist in allen Ländern konstant, aber die der Nicht-Geschiedenen steigt mit der Scheidungsrate (Typ IV B).
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© 1972 B. G. Teubner, Stuttgart
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Hummell, H.J. (1972). Zusammenhänge zwischen Individualdaten und Kollektivdaten. In: Probleme der Mehrebenenanalyse. Studienskripten zur Soziologie, vol 39. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96630-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96630-8_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-519-00039-6
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