Zusammenfassung
Die Behandlung des analytisch-nomologischen Paradigmas und der Funktionalanalyse hat ergeben, daß die Grundprämissen der analytisch-nomologischen Richtung an der prinzipiellen methodologischen Gleichartigkeit von Naturtatsachen und sozialen Phänomenen anknüpfen. Die programmatische Unterscheidung von Naturgegebenheiten und sozialen Prozessen als genuin unterschiedliche Gegenstandsbereiche einer wissenschaftlichen Betätigung kann so als allgemeinster Trennpunkt der beiden Groß-Paradigmata gesehen werden. Die prinzipielle Besonderheit des Objektbereichs der (Geistes- und) Sozialwissenschaften liege dabei darin, daß Naturdinge dem Menschen äußerlich, invariant und selbst vom Erkenntnisprozeß durch den Menschen nicht unmittelbar berührt sind, soziale Prozesse aber selbst geschaffen, damit (nach Intentionen) variabel und veränderbar sind und die Erkenntnis sich auf Objekte bezieht, die selbst zu Intentionen, Handlungen und Reflexionen fähig sind, und daß überdies der Erkenntnisprozeß sich notwendig immer in Verbundenheit von erkennendem Subjekt und erkanntem Objekt vollziehe.
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© 1977 B. G. Teubner, Stuttgart
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Esser, H., Klenovits, K., Zehnpfennig, H. (1977). Der hermeneutisch-dialektische Ansatz. In: Wissenschaftstheorie 2. Studienskripten zur Soziologie, vol 29. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96628-5_2
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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