Zusammenfassung
In TM 2 haben wir verschieden beanspruchte Stäbe untersucht und für jede Beanspruchung die Spannungsverteilung im Stab und den Verzerrungszustand in der Umgebung jedes beliebigen Punktes angegeben. Dabei wurde eine lineare Spannungs-Dehnungs-Beziehung vorausgesetzt. Die Zulässigkeit dieser Annahme etwa für Stahlbauteile hatte sich zuvor ergeben bei der experimentellen Untersuchung eines Zugstabes: Es hatte sich dabei gezeigt, daß bis zu einer gewissen Last Pp der Längenzuwachs praktisch der Belastung proportional ist; jenseits dieser Belastung nahm dann die Stablänge schneller zu als die Last, wobei irgendwann der Bruch eintrat. In der Nähe von Pp gab es eine andere Last Pp , mit der es folgende Bewandnis hat: Wird der Stab durch eine Zugkraft belastet, die unterhalb dieser Last Pp liegt, so geht die dabei auftretende Verformung nach Entlastung wieder völlig zurück; wird der Stab durch eine Zugkraft belastet, die oberhalb von Pp liegt, so geht die dabei auftretende Verformung nach Entlastung nicht mehr völlig zurück (Bild 1).
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Literatur
Wir haben hier den Stahl gewählt als einen im Bauwesen relevanten Vertreter der zähen Werkstoffe.
Ob sie auch als maßgebend für die örtliche Beanspruchung im Hinblick etwa auf Bruch angesehen werden kann, wird erst noch untersucht werden müssen.
Dieser Umstand mag auch bei der Wahl des Namens “dreidimensionaler Spannungszustand” eine Rolle gespielt haben. Einen einfachen arithmetischen Ausdruck für die Hauptspannungen wie beim zweiachsigen Spannungszustand gibt es beim dreiachsigen Spannungszustand nicht, wie wir schon in Kapitel 4 von TM 2 sahen.
Dabei werden wieder Größen höherer Ordnung gegenüber solchen erster Ordnung vernachlässigt.
Diesen Spannungskreis hätte man auch in einem Torsionsversuch ermitteln können.
Hiermit stimmt überein die Tatsache, daß i.a. sehr hohen hydrostatischen Drücken standgehalten wird.
Dabei wird eine gleichmäßige Erhöhung aller Spannungskomponenten vorausgesetzt. Bei einer ungleichmäßigen Erhöhung muß etwas anders verfahren werden.
.... bei zähen Werkstoffen bis zum Beginn des Fließens, bei spröden Baustoffen bis zum Bruch ...
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© 1974 B. G. Teubner, Stuttgart
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Wetzell, O.W. (1974). Festigkeitshypothesen. In: Technische Mechanik für Bauingenieure. Teubner Studienskripten Bautechnik. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96627-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96627-8_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-519-00016-7
Online ISBN: 978-3-322-96627-8
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