Mit angewandter Betriebswirtschaftslehre gegen das Krebsgeschwür Konkurs

Abstract

Trotz mehrerer Anläufe zu einer Verbesserung des Insolvenzrechts zeigt sich bis zum IRÄG 1997 keine Verbesserung in der Konkursstatistik. Der Hauptgrund der bisherigen katastrophalen Konkursentwicklung ist nach allen Erkenntnissen der betriebswirtschaftlichen Insolvenzursachenforschung in der Unterlassung der rechtzeitigen und permanent angewandten betriebswirtschaftlichen Maßnahmen zu sehen. Die vom Verfasser seit Jahrzehnten vertretene Krisenvorbeugung durch den umfassenden Einsatz betriebswirtschaftlicher Steuerungs- und Kontrollinstrumente fand ihren Niederschlag im Unternehmensreorganisationsgesetz (URG), mit dem solventen Unternehmen die Möglichkeit zur Einleitung eines Reorganisationsverfahrens bei Erreichen bestimmter Kennzahlen eröffnet wird. Durch die mit dem URG eingeführte Geschäftsführerhaftung im Fall eines Insolvenzverfahrens bei zuvor unterlassenem Reorganisationsverfahren und einen Anfechtungsschutz für Kreditgeber im Konkursfall sollte der Druck in Richtung auf rechtzeitige Sanierungsmaßnahmen im noch solventen Unternehmen verstärkt werden. Auch wenn eine Vermeidung von Insolvenzverfahren nicht stets gelingen wird, ist durch die im Vergleich zu den bisher vorgesehenen Verfahren frühere Auslösung von qualifizierten Sanierungsbemühungen eine Verlagerung von den Konkursen hin zu Ausgleichen zu erwarten.