Zusammenfassung
Damit das Werbecontrolling die absatzmaximierende Ausrichtung innerbetrieblicher Entscheidungstatbestände unterstützen kann, muß es in der Lage sein, absatzdeterminierende Werbewirkungen gezielt auf werbliche Entscheidungstatbestände zurückzuführen 1. Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz des Werbecontrolling ist daher eine werbliche Erfolgskette, die werbliche Entscheidungstatbestände und ablaufende Wirkungsprozesse so strukturiert, daß die Identifizierung ökonomisch relevanter „Entscheidungs-Wirkungszusammenhänge“ ermöglicht wird. Hierzu müssen drei Anforderungen an die Erfolgskette der Werbung gestellt werden:
-
(1)
Hinreichende Präzisierung des Entscheidungsprozesses: Nur wenn der Entscheidungsprozeß in Form ökonomisch relevanter Entscheidungstatbestände zur Umsetzung des Werbebudgets hinreichend präzisiert und strukturiert ist, lassen sich durch den Einsatz des Werbecontrolling auch konkrete Entscheidungsempfehlungen ableiten.
-
(2)
Hinreichende Präzisierung und Meßbarkeit des Wirkungsprozesses: Das Erfordernis der Präzisierung des Wirkungsprozesses ist auf die mangelnde selektive Steuerungskraft des Kaufverhaltens als unmittelbar absatzdeterminierende Größe zurückzuführen2. Aus dem Kaufverhalten können angesichts der Vielzahl vorgelagerter Wirkungsgrößen sowie der Existenz zahlreicher moderierender Variablen kaum gezielte Impulse für die Ausrichtung werblicher Entscheidungstatbestände abgeleitet werden. Auch durch die Präzisierung des Wirkungsprozesses in Form von Kontakten und vorökonomischen Wirkungen — wie dies in Schaubild 1–1 dargestellt ist — läßt sich dieses Problem nicht lösen, da sich insbesondere hinter dem Kettenglied „vorökonomische Wirkungen“ weitere kaufverhaltensdeterminierende Wirkungsvariablen verbergen3. Folglich muß der werbliche Wirkungsprozeß im Rahmen der werblichen Erfolgskette erheblich präziser formuliert werden. Darüber hinaus ist die Meßbarkeit der Erfolgswirkungen der Werbung zu fordern, damit auch das Ausmaß des (potentiellen) Anpassungsbedarfs verschiedener werblicher Entscheidungstatbestände bestimmt werden kann.
-
(3)
Verknüpfung von Entscheidungs- und Wirkungsprozeß: Um gezielte Entscheidungsanpassungen zur Umsetzung des Werbebudgets unterstützen zu können, müssen Entscheidungs- und Wirkungsprozeß gegenübergestellt werden können. Nur auf diese Weise können bei Auftritt kaufverhaltensdeterminierender Wirkungsdefizite Anpassungen in den „richtigen“ Entscheidungsbereichen vorgenommen werden.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
vgl. Steffenhagen 1993, S. 288; Steffenhagen/Siemer 1995, S. 18; Bruhn 1997a, S. 240.
vgl. Steffenhagen 1993, S. 288; Bruhn 1997a, S. 240.
vgl. Steffenhagen 1996, S. 43ff. Gemäß Steffenhagen setzen sich voröko-
vgl. Behrens 1996, S. 137ff.; Bruhn 1997a, S. 33ff.
vgl. Schierenbeck 1995, S. 114; Weber 1998, S. 152. Theoretischer Hintergrund des Regelkreisgedankens ist die Kybernetik.
vgl. z.B. die Modelle von Haseloff 1970, S. 175 oder Behrens 1996, S. 142.
Auf diese Weise können mediale Synergieeffekte genutzt werden vgl. VDZ 1995, S. 22; Batra/Myers/Aaker 1996, S. 586.
vgl. Althans 1993; S. 414f.; Schierl 1994, S. 7ff.; Behrens 1996, S. 169; Bruhn 1997a, S. 292; IP-Deutschland 1997, S. 14f. Durch Intermediavergleichschecklisten kann eine Beurteilung der werblichen Leistungsfähigkeit der verschiedenen Mediensegmente anhand unterschiedlicher Kriterien vorgenommen werden.
vgl. Broadbent 1979, S. 120; Murray/Jenkins 1992, S. 34ff.
vgl. zu modalitätsbezogenen Wirkungsunterschieden Kroeber-Riel 1993a, S. 104ff.; Bruhn 1997a, S. 331 ff. vgl. Rothschild 1987, S. 328ff.
Die Schaltkosten absorbieren durchschnittlich über 60 Prozent des gesamten Wer-beetats vgl. ZAW 1998, S. 9.
vgl. Murphy/Cunningham 1993, S. 170; Bruhn 1997a, S. 267; Rossiter/Percy 1997, S. 140ff.
vgl. Fennell 1975, S. 23ff.; Rossiter/Percy 1991, S. 100ff.; Kroeber-Riel 1992, S. 271; Trommsdorff 1993, S. 114ff.
vgl. Mitchell/Olson 1981; Lutz/MacKenzie/Belch 1983; Lutz 1985; Mayer/Pusler 1995, S. 113ff.
vgl. zur werbemittelbezogenen Lernforschung aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht Hilgard/Bower 1973; Anderson 1983; Kroeber-Riel 1992, S. 362ff; aus infor-mationsökonomischer Sicht Kaas 1990; Wernerfeld 1996; Bruhn/Janßen 1998.
vgl. zur Imagery-Forschung Kroeber-Riel 1993b.
vgl. z.B. Miniard/Bhatla/Rose 1990; Chattopadhyay/Nedungadi 1992; Mach-leit/Allen/Madden 1993; Debraix 1995.
vgl. Buzzell 1964; Booz, Allen and Hamilton 1965; Blair 1988.
vgl. Blair 1988, S. 47f. Dies ist zweifellos eine theoretisch fragwürdige Schlußfol-gerung, da vom Einsatz des übrigen Marketinginstrumentariums der betrachteten Unternehmen sowie von der jeweiligen Unternehmenssituation abstrahiert wurde.
vgl. zu Formatentscheidungen Rossiter/Percy 1997, S. 279ff.
vgl. zur Wirtschaftlichkeit der Medienbelegung Schmalen 1993, S. 126; Bruhn 1997a, S. 294.
vgl. Bettmann 1979, S. 166ff.; Krugman 1986; Kroeber-Riel 1992, S. 321 ff.; Kro-eber-Riel 1993a, S. 130; Steffenhagen 1996, S. 145. Diese Erkenntnis ist die wesentliche Ursache für die Vielzahl verschiedener Studien zur Werbedruckwirkung.
vgl. Media Spectrum and Media Daten 1996; Bruhn 1997a, S. 78f.. vgl. zur Interferenztheorie im Hinblick auf die Werbung Hilgard/Bower 1973
ff.; Kroeber-Riel 1992, S. 366ff.; Steffenhagen 1996, S. 178ff.
vgl. Hilgard/Bower 1973, S. 95f.; Behrens 1976, S. 121. Lernerfolge werden erst nach Überschreiten einer bestimmten „Lernschwelle“ erzielt.
vgl. Craig/Sternthal/Leavitt 1976; Mayer 1993b, S. 85.
vgl. zur Zwei-Faktoren-Theorie Berlyne 1970.
vgl. zur emotionalen Konditionierung Shimp/Stuart/Engle 1991; Kroeber-Riel 1992, S. 114ff.
vgl. zur Theorie des Kontakt-Affekt-Phänomens Zajonc 1980; Nemetz 1992
vgl. Krugman 1986, S. 81; Kroeber-Riel 1993a, S. 136.
vgl. zur „ n-Hypothese“ Barg 1977 und die dort angegebene Literatur. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle wird Aufmerksamkeitsstärke im „normalen” Aktivierungsbereich liegen vgl. Kroeber-Riel 1992, S. 77.
vgl. zu psychobiologischen Messungen der Aufmerksamkeit Leven 1986; v. KeitzKrewel 1995.
vgl. für den Zusammenhang unter Low-involvement Bedingungen MacKen-zie/Lutz/Belch 1986 für Zahncreme; Homer 1990 für Shampoo sowie unter High-involvement Bedingungen MacKenzie/Spreng 1992; Mayer/Pusler 1995 für ein Elektroauto.
vgl. die Studien von Stern/Zaichkowsky 1991; Allen/Machleit/Kleine 1992; Rossi-ter/Eagleson 1994; Walker/Dubitsky 1994.
vgl. die Studien von Gardner 1985; Homer 1990; Miniard/Bhatla/Rose 1990; Chat-topadhay/Nedungadi 1992; MacInnis/Park 1991.
vgl. Böcker 1986, S. 568 und die dort angegebene Literatur.
vgl. Cacioppo/Petty 1985; Batra/Ray 1985; Kroeber-Riel 1993a, S. 159ff.
vgl. Moore/Hutchinson 1985; Thorson 1991; Walker/Dubitsky 1994.
vgl. Batra/Myers/Aaker 1996, S. 166f.
vgl. Schaubild 2–7 und zur Konsistenz von Einstellungssystemen Laberenz 1988, S. 38ff.; Kroeber-Riel 1992, S. 175; Steffenhagen 1996, S. 104ff.; Bruhn 1997a, S. 371.
vgl. zu einem Überblick über Meßansätze Steffenhagen 1996, S. 109; Bruhn 1997a, S. 371.
vgl. Kasprik 1994, S. 247f.; Morwitz/Steckel/Gupta 1997, S. 3ff.
vgl. von Rosenstiel/Kirsch 1996, S. 126.
vgl. z.B. Miniard/Obermiller/Page 1983; McQuarrie 1988; Morwitz/Schmittlein 1992; Bemmaor 1995.
vgl. zu einem Überblick der Ansätze Steffenhagen 1996, S. 117ff.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Janßen, V. (1999). Aufbau einer werblichen Erfolgskette. In: Einsatz des Werbecontrolling. Basler Schriften zum Marketing, vol 3. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96438-0_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96438-0_2
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-11524-7
Online ISBN: 978-3-322-96438-0
eBook Packages: Springer Book Archive