Zusammenfassung
Nachdem im vorangegangenen Abschnitt die Schulkultur im Transformationsprozeß aus einer diachronen Perspektive in den Blick genommen wurde, wenden wir uns nun im kontrastiven Vergleich zwischen den Schulen der synchronen Ebene zu, also der konkreten Ausgestaltung der jeweiligen Schulkultur im Jahr 1996. Damit stehen die schulischen Ergebnisse des institutionalisierenden Handelns der Akteure ca. sieben Jahre nach dem Zusammenbruch der DDR im Vordergrund. Wie in den theoretischen Ausführungen skizziert (vgl. Abs. I./1.3.5.), gehen wir davon aus, daß sich die einzelschulspezifisch etablierte Schulkultur im Zusammenspiel der unterschiedlichen Dimensionen — Leistung, pädagogische Konzepte, Partizipation sowie Inhalte — konkret ausformt. Als Grundlage der jeweiligen Schulkultur werden die Partizipationsverhältnisse verstanden, die es den schulischen Akteuren ermöglichen oder verwehren, ihren Vorstellungen und Positionen im schulischen Gesamtzusammenhang Gehör zu verschaffen und sich in relevante Entscheidungsprozesse einzubringen. Damit kommen in den konkreten Partizipationsverhältnissen auch die moralischen und die konkreten Personen betreffenden Anerkennungsstrukturen der jeweiligen Schule zum Ausdruck. Denn nur, wenn es möglich ist, unabhängig von der jeweils vertretenen Position, Gehör zu finden, kann von einem Verhältnis gegenseitiger Achtung ausgegangen werden. Diese moralischen Achtungsverhältnisse, so wurde ausgeführt, bilden wiederum den Rahmen für die moralischen Sozialisationsprozesse der Schüler.
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Helsper, W., Böhme, J., Kramer, RT., Lingkost, A. (2001). Kontrastierung der einzelschulisch selektierten Form der Ausgestaltung der Schulkultur. In: Schulkultur und Schulmythos. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96398-7_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96398-7_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2719-1
Online ISBN: 978-3-322-96398-7
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