Zusammenfassung
Um die Frage zu beantworten, was denn unter „Prozeßinformatik“ zu verstehen sei, versetzt man sich am besten in die Situation, einen komplexen Vorgang, den Prozeß, der ganz allgemein durch die Veränderung und Umformung von Stoff und Energie gekennzeichnet ist, mit Hilfe digitaler Datenverarbeitungstechnik zielgerichtet ablaufen zu lassen, d.h. zu automatisieren. Der Vorgang selbst sei durch mathematische Verknüpfung seiner energetischen und stofflichen Größen beschreibbar. Damit gelangt man zur Abbildung der Wirklichkeit auf abstrakte Informationsbezüge. Wegen der darin enthaltenen formalen Informationsstruktur sind diese Informationsbezüge, abgesehen von ihrer Bedeutung, auch einer instrumentellen (technischen) Behandlung zugänglich. Gelingt es, die zuerst eher vage und nicht präzise ausgedrückte Zielrichtung ebenso in strengere Abbildungsschemata zu überführen, kann auf informationsverarbeitender, d.h. technischer Ebene, zwischen dem Vorgang und seiner Steuerung eine Kommunikation erfolgen. Die konkrete Beeinflussung des betreffenden Vorgangs selbst als Folge der Informationsverarbeitung geschieht dann in umgekehrter Weise: Der stoffliche oder energetische Eingriff erfordert jetzt die Umwandlung formaler Information durch physikalische Effekte.
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© 1993 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Schnieder, E. (1993). Prozeßinformatik als Lehr- und Forschungsinhalt. In: Prozeßinformatik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96379-6_1
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Print ISBN: 978-3-528-13358-0
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