Skip to main content

Überlegungen zur Formulierung eines entscheidungsorientierten Kostenbegriffs

  • Chapter
Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung
  • 463 Accesses

Kurzfassung

Ohne eindeutig-zwingende Lösung des Bewertungsproblems können in Entscheidungsrechnungen (-modeilen) nur fiktive Optima ermittelt werden. Es wird daher untersucht, inwieweit das „Verursachungsprinzipauch auf die Ermittlung relevanter Geldgrößen angewandt werden kann. Die vorherrschende Definition der Kosten als bewerteter lei-stungsverbundener Güterverzehr erweist sich als fragwürdig, weil kein Güterverzehr vorzuliegen braucht, die Entgelte an anderen Bemessungsgrundlagen als am Güterverzehr anknüpfen können und häufig nicht proportional sind. In der Kostentheorie und bei der Formulierung von Entscheidungsmodellen müssen daher ergänzend zu den Produktionsfunktionen Entgeltfunktionen eingeführt werden. Zudem sollte der Grenzkostenbegriff streng auf die kleinstmöglichen Änderungen der Aktionsparameter und Einflußfaktoren begrenzt werden. „Opportunitätskosten“ sind keine Kostenbestandteile, sondern als alternative Deckungsbeiträge eine Kalkulationsgröße eigener Art. Auch zur Ermittlung des Kostenwertes muß das Verursachungsprinzip im Sinne des Identitätsprinzips interpretiert werden, das an elementaren Entscheidungen veranschaulicht wird. Weil die Entscheidungswirkungen über die gesamte Maßnahmenkette bis zu den Zahlungsvorgängen reichen, lassen sich entscheidungsrelevante Kostenwerte nur von den durch die Entscheidung für eine bestimmte Maßnahme ausgelösten zusätzlichen Ausgaben bzw. Auszahlungen ableiten. Werden aus Praktikabilitätsgründen durch Verkürzungen Fehler in Kauf genommen, gilt es deren Auswirkungen abzuschätzen; die Wahl des Kostenwertes wird dann selbst zu einem Wirtschaftlichkeitsproblem.

Herrn Dipl.-Kfm. Walter Bensch und Herrn Wilfried Maurer danke ich für die Anfertigung der Reinzeichnungen, Herrn Dipl.-Kfm. Werner Engel für seine Mithilfe beim Lesen der Korrekturen. Nachdruck aus: Quantitative Ansätze in der Betriebswirtschaftslehre, hrsg. v. Heiner Müller-Merbach, München 1978, S. 127–146, mit freundlicher Genehmigung des Franz Vahlen Verlags, München.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 109.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 139.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Eugen Schmalenbach, Über Verrechnungspreise, in: ZfhF, 3. Jg. (1908/09), S. 165–185

    Google Scholar 

  2. Eugen Schmalenbach,Pretiale Wirtschaftslenkung, Bd. 1: Die optimale Geltungszahl, Bd. 2: Pretiale Lenkung des Betriebes, Bremen-Horn 1947/48

    Google Scholar 

  3. Eugen Schmalenbach, Kostenrechnung und Preispolitik, 8. Aufl. (bearbeitet von Richard Bauer) Köln und Opladen 1963.

    Google Scholar 

  4. Insbes. Wolfram Engels, Betriebswirtschaftliche Bewertungslehre im Licht der Entscheidungstheorie, Köln und Opladen 1962

    Google Scholar 

  5. Edmund Keinen, Betriebswirtschaftliche Kostenlehre, Bd. I: Begriff und Theorie der Kosten, 2. Aufl. Wiesbaden 1965

    Google Scholar 

  6. Edmund Keinen, Betriebswirtschaftliche Kostenlehre. Kostentheorie und Kostenentscheidungen, 5. Aufl. Wiesbaden 1978

    Google Scholar 

  7. Dietrich Adam, Entschei-dungsorientierte Kostenbewertung, Wiesbaden 1970

    Google Scholar 

  8. Herbert Hax, Die Koordination von Entscheidungen, Köln 1965

    Google Scholar 

  9. Herbert Hax,, Bewertungsprobleme bei der Formulierung von Zielfunktionen für Entscheidungsmodelle, in: ZfbF, 19. Jg. (1967), S. 749–761

    Google Scholar 

  10. Paul Riebel/Helmut Paudtke/Wolfgang Zscherlich, Verrechnungspreise für Zwischenprodukte, Opladen 1973

    Google Scholar 

  11. Horst Albach, Innerbetriebliche Lenkpreise als Instrument dezentraler Unternehmensführung, in: ZfbF, 26. Jg. (1974), S. 216–242.

    Google Scholar 

  12. Siegfried Hummel, Wirklichkeitsnahe Kostenerfassung. Neue Erkenntnisse für eine eindeutige Kostenermittlung, Berlin 1970, S. 188

    Google Scholar 

  13. gestützt auf William J. Vatter, Limitations of Overhead Allocation, in: Accounting Review, Vol. XX (1945), S. 163–176, hier S. 164

    Google Scholar 

  14. Charles T. Horngren, Cost Accounting, a Managerial Emphasis, 2nd ed. Englewood Cliffs, N. J. 1967, S. 299

    Google Scholar 

  15. s. a. schon William Morse Coole, Theories of Cost, in: Accounting Review, Vol. XI (1936), S. 4 (zit. nach William J. Vatter, Limitations of Overhead Allocation, a.a.O.).

    Google Scholar 

  16. S. a. Reinhart Schmidt, Opportunitätskosten, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, Bd. 2, hrsg. von Erwin Grochla und Waldemar Wittmann, 4. Aufl. Stuttgart 1975, Sp. 2834–2841.

    Google Scholar 

  17. Hans-Hermann Böhm/Friedrich Wille, Deckungsbeitragsrechnung, Grenzpreisrechnung und Optimierung, 5. Aufl. München 1974.

    Google Scholar 

  18. Insbes. Erich Kosiol, Kritische Analyse der Wesensmerkmale des Kostenbegriffs, in: Betriebsökono-misierung durch Kostenanalyse. Absatzrationalisierung und Nachwuchserziehung. Festschrift für Rudolf Seyffert zu seinem 65. Geburtstag, hrsg. von Erich Kosiol und Friedrich Schlieper, Köln und Opladen 1958, S. 7–37

    Google Scholar 

  19. Siegfried Menrad, Der Kostenbegriff, Berlin 1965, ders., Kosten und Leistung, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, hrsg. von Erwin Grochla und Waldemar Wittmann, 4. Aufl. Stuttgart 1975, Sp. 2280–2290.

    Google Scholar 

  20. Insbes. Erich Kosiol, Kritische Analyse, a.a.O.

    Google Scholar 

  21. Bez. Steuern s. Wieland Geese, Steuern im entscheidungsorientierten Rechnungswesen, Opladen 1972.

    Google Scholar 

  22. Walter Schweriner, Kosten- und Erlösrechnung oder Zahlungsstromanalyse als Grundlage unternehmerischer Entscheidungen, Diss. Saarbrücken 1971, insbes. S. 149, 152 f., 156, 182, 185.

    Google Scholar 

  23. Vgl. Helmut Koch, Zur Diskussion über den Kostenbegriff, in: ZfhF N. F., 10. Jg. (1958), S. 355 – 399

    Google Scholar 

  24. Vgl. Helmut Koch, Grundprobleme der Kostenrechnung, Köln und Opladen 1966.

    Google Scholar 

  25. Vgl. Erich Schäfer, Über einige Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, in: ZfB, 20. Jg. (1950), S. 553–563

    Google Scholar 

  26. Vgl. Erich Schäfer, Die Unternehmung, 10. Aufl. Wiesbaden 1980

    Google Scholar 

  27. Hans Linhardt, Kosten und Kostenlehre, in: Aktuelle Betriebswirtschaft. Festschrift für Konrad Mellerowicz, Berlin 1952, S. 124–140

    Google Scholar 

  28. Hans Seischab, Demontage des Gewinns durch unzulässige Ausweitung des Kostenbegriffs, in: ZfB, 22. Jg. (1952), S. 19–28

    Google Scholar 

  29. Johannes Bettel, Marktpreis und Kostenpreis, Meisenheim am Glan 1954

    Google Scholar 

  30. Johannes Bettel,., Ein Beitrag zur Diskussion über den Kostenbegriff, in: ZfB, 29. Jg. (1959), S. 567–569.

    Google Scholar 

  31. Gerhard Krömmelbein, Leistungsverbundenheit im Verkehrsbetrieb, Berlin 1967.

    Google Scholar 

  32. Paul Riebel, Kurzfristige unternehmerische Entscheidungen im Erzeugungsbereich auf Grundlage des Rechnens mit relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen, in: Neue Betriebswirtschaft, 20. Jg., H. 8 (1967), S. 1–13, wiederabgedruckt in diesem Band, S. 269–307; ders., Die Fragwürdigkeit des Verursachungsprinzips im Rechnungswesen, in: Rechnungswesen und Betriebswirtschaftspolitik, Festschrift für Gerhard Krüger zu seinem 65. Geburtstag, gewidmet von Freunden, Kollegen und Schülern, hrsg. von Manfred Layer und Heinz Strebel, Berlin 1969, S. 49–64, wiederabgedruckt in diesem Band, S. 67–80.

    Google Scholar 

  33. Rolf Hohenbild, Das Verursachungsdenken in der betriebswirtschaftlichen Kostenlehre, Bern-Frankfurt 1974.

    Google Scholar 

  34. S. a. die vergleichenden Untersuchungen von K. Thielmann, Der Kostenbegriff in der Betriebswirtschaftslehre, Berlin 1965 und von Siegfried Menrad, Der Kostenbegriff, a.a.O.

    Google Scholar 

  35. Nicolai Hartmann, Teleologisches Denken, Berlin 1951.

    Google Scholar 

  36. Paul Riebet, Die Fragwürdigkeit des Verursachungsprinzips, 1951

    Google Scholar 

  37. Wilhelm Rieger, Einführung in die Privatwirtschaftslehre, Nürnberg 1928.

    Google Scholar 

  38. Paul Riebet, Deckungsbeitrag und Deckungsbeitragsrechnung, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, Bd. I, hrsg. von Erwin Grochla und Waldemar Wittmann, 4. Aufl. Stuttgart 1974, Sp. 1137–1155, wiederabgedruckt in diesem Band, S. 386–398.

    Google Scholar 

  39. Zu diesen Unterscheidungen s. Erich Kosiol, Kritische Analyse, 1974.

    Google Scholar 

  40. Erich Schneider, Industrielles Rechnungswesen, Grundlagen und Grundfragen, 4. Aufl. Tübingen 1963.

    Google Scholar 

  41. S. vor allem Johannes Fettel, Ein Beitrag zur Diskussion, 1963 und Siegfried Hummel, Wirklichkeitsnahe Kostenerfassung.

    Google Scholar 

  42. Walter Schweriner, Kosten- und Erlösrechnung, 1963

    Google Scholar 

  43. Ähnlich Hans-Peter Dumke, Kosten-optimaler Fuhrpark-Einsatz, Frankfurt 1974 (im Selbstverlag des Verfassers: Horandstieg 12, 2000 Hamburg).

    Google Scholar 

  44. Gerhard Krömmelbein, Leistungsverbund, 1963, S. 14 ff.

    Google Scholar 

  45. S. Gerhard Krömmelbein, Leistungsverbund, 1963, S. 19–30.

    Google Scholar 

  46. Siegfried Hummel, Wirklichkeitsnahe Koste nerfassung, 1963

    Google Scholar 

  47. S. a. Paul Riebel, Die Bereitschaftskosten in der entscheidungsorientierten Unternehmerrechnung, in: ZfbF, 22. Jg. (1970), S. 372–386. Wiederabgedruckt in diesem Band, S. 81–97.

    Google Scholar 

  48. Heinz Langen, Grundzüge einer betriebswirtschaftlichen Dispositionsrechnung, in: ZfB-Ergänzungs-heft 1/1966, S. 71–81.

    Google Scholar 

  49. Helmut Koch, Zur Diskussion über den Kostenbegriff, 1966, ders., Grundprobleme der Kostenrechnung, a.a.O.

    Google Scholar 

  50. Dieter Schneider, Flexible Planung als Lösung der Entscheidungsprobleme unter Ungewißheit, in: ZfbF, 24. Jg. (1972), S. 831–851.

    Google Scholar 

  51. Helmut Koch, Zur Diskussion über den Kostenbegriff, 1972, Jers., Grundprobleme der Kostenrechnung, a.a.O.

    Google Scholar 

  52. Vgl Hummel, Siegfried: Entschcidungsoricnticrter Kostenbegriff, Identitätsprinzip und Kostenzurechnung, in ZfB 53. Jg. (1983), S. 1204–1209, hier S. 1207 f.

    Google Scholar 

  53. Kilger, Wolfgang: Einführung in die Kostenrechnung, Opladen 1976, S. 75 f.; ähnlich ders.: Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung, 8. Aufl., Wiesbaden 1981, S. 18 f.

    Book  Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1994 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Riebel, P. (1994). Überlegungen zur Formulierung eines entscheidungsorientierten Kostenbegriffs. In: Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96352-9_18

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96352-9_18

  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-322-96353-6

  • Online ISBN: 978-3-322-96352-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics