Zusammenfassung
Die Kontrolle der Exekutive rückt immer mehr ins Zentrum der Arbeit der Parlamente. Im System parlamentarischer Parteiregierung in Bund und Ländern stehen sich auf der einen Seite die Parlamentsmehrheit sowie die von ihr getragene Regierung und auf der anderen Seite die parlamentarische Opposition gegenüber. Die Parlamentsmehrheit sucht durch eine nach außen möglichst unsichtbare Kontrolle der von ihr getragenen Regierung Entwicklungen zu entgegnen, die zu Machteinbußen führen könnten, während die Parlamentsminderheit durch möglichst öffentliche und die Regierungsverantwortung betonende Kontrolle zum Regierungswechsel beitragen will.1 Die Kontrolle der Exekutive, somit auch der Steuerung und des Verhaltens der öffentlichen Unternehmen, erfolgt hier insoweit aus dem Interesse des Machterhalts auf der einen Seite, aus dem Interesse der Machteroberung auf der anderen Seite. Beide Seiten neigen darum zu unterschiedlichen Formen der Kontrolle. Das Parlament arbeitet mit Blick auf die Öffentlichkeitswirkung. Zugleich bezieht es aus der Öffentlichkeit wesentliche Informationen, die Kontrollen anregen und effektivieren. Informationen und Bewertungen liefern vor allem die organisierten Interessengruppen. Ein weiterer Motor parlamentarischer Kontrolle neben dem parteipolitischen Kampf sind die politischen Interessen der Abgeordneten, die einzeln oder in Gruppen die Sache bestimmter Regionen und Bevölkerungsgruppen fördern sowie Konzepten und Ideologien zum Durchbruch verhelfen wollen. Auch Ehrgeiz kann Abgeordnete motivieren, Konflikte aufzunehmen, und gerade das führt oft zum Aufbrechen verkrusteter Strukturen.
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Literature
Thaysen, Uwe, Parlamentarisches Regierungssystem in der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 1976, S. 65.
Grauhan, Rolf-Richard, Politische Verwaltung, Freiburg i. Br. 1970, S. 16; vgl. Mayntz, öffentliche Verwaltung, 1985, S. 75.
Busch, parlamentarische Kontrolle, 1988, S. 408 f.; Klatt, Verwaltungskontrolle, 1986, S. 69.
Siehe dazu das Elfte Kapitel.
Dies sind etwa das Eingehen oder Auflösen von Mehrheitsbeteiligungen und deren Umwandlung sowie einflußvermindernde Anteilsveräußerungen. — Für NRW vgl. § 65 (7) LHO NW.
Höfele, Probleme, 1967, S. 162; Schuppert, Gutachten, 1982, S. 37 f.
Himmelmann, Kontrolle, 1982, S. 67.
Friedrich, Peter, Das Sunset-Konzept als Managementkonzeption der Kontrolle für öffentliche Unternehmen, in: Kontrolle öffentlicher Unternehmen, Band 2, Baden-Baden 1982, S. 66.
So auch Himmelmann, Kontrolle, 1982, S. 67.
Püttner, Finanzierungsentscheidungen, 1979, S. 155.
Ebd 12 T. Lange, Instrumentalfunktion, 1986, S. 31.
Posser, Diether, Effektiver kontrollieren, in: ÖWG, 1/1982, S. 18.
Vgl. Himmelmann, Kontrolle, 1982, S. 68.
Ebd., S. 67.
Vgl. ebd., S. 69.
So z. B. Ellwein, Thomas, Kontrolle der Bürokratie oder Kontrolle durch die Bürokratie? in: Probleme der Demokratie heute, Politische Vierteljahresschrift, Sonderheft 2/1970, Opladen 1971, S. 173.
So z. B. Loewenberg, Parlamentarismus, 1970, S. 449.
Vgl. Busch, parlamentarische Kontrolle, 1988, S. 452.
Ritter, Gerhard A., Die Kontrolle staatlicher Macht in der Demokratie, in: Gerhard A. Ritter (Hg.), Vom Wohlfahrtsausschuß zum Wohlfahrtsstaat, Köln 1973, S. 89.
Himmelmann, Kontrolle, 1982, S. 68 f. 22 Ebd., S. 69; Schuppert, Gutachten, 1982, S. 38. 23 Vgl. Himmelmann, Kontrolle, 1982, S. 69. 24 Siehe dazu das Neunzehnte Kapitel.
Himmelmann, Gerhard, Grenzen der Instrumentalisierung öffentlicher Unternehmen, in: Theo Thiemeyer (Hg.), Instrumentalfunktion öffentlicher Unternehmen, Baden-Baden 1990, S. 81.
Vgl. Kühr, Herbert, Politik in der Gemeinde, Informationen zur politischen Bildung Nr. 197, hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn April 1983, S. 22; Grundsatzprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Beschlossen vom Außerordentlichen Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Bad Godesberg vom 13. bis 15. November 1959, hg. vom Vorstand der SPD, Abteilung Presse und Information, Bonn o. J., S. 14–16 sowie deren neues Grundsatzprogrammm, beschlossen vom Programm-Parteitag am 20. Dezember 1989 in Berlin, hg. vom Vorstand der SPD, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Bonn o. J., S. 42 f.
Himmelmann, Grenzen, 1990, S. 82 (Hervorhebungen im Original).
Vgl. Hellwig, Fritz, Diskussionsbeitrag, in: Kommunale Unternehmen. Geschichte und Gegenwart, im Auftrag der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V. hrsg. von Hans Pohl, ZUG, Beiheft 42, Stuttgart 1987, S. 225
Vgl. Bolsenkötter, Überwachung, 1980, S. 99.
Hilterscheid, Hermann, Art. “Gemeinde in der BRD”, in: Gert von Eynern (Hg.), Wörterbuch zur politischen Ökonomie, Opladen 1973, S. 111.
Pro Parlamentsstatus der Gemeinderäte: Hanko, Helmut H., Art. “Kommunalpolitik”, in: Kurt Sontheimer und Hans H. Röhring (Hg.), Handbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, 2. Auflage, München und Zürich 1978, S. 326 f.;
Gabriel, Oscar W., Zur Funktionsfähigkeit des kommunalen Parlamentarismus in den Großstädten Nordrhein-Westfalens, in: Oscar W. Gabriel, Peter Haungs und Mathias Zender, Opposition in Großstadtparlamenten, Melle 1984, S. 237 f.
Vgl. Gabriel, Funktionsfähigkeit, 1984, S. 237 f.
Kühr, Politik, 1983, S. 13.
Ebd., S. 14 f.; vgl. Gabriel, Funktionsfähigkeit, 1984, S. 238 f.
Vgl. Gabriel, Oscar W., Mängelanalyse der Ratsarbeit, in: Oscar W. Gabriel, Peter Haungs und Mathias Zender, Opposition in Großstadtparlamenten, Meile 1984, S. 171; Naßmacher, Karl-Heinz, Art. “Kommunalpolitik”, in: Wolfgang W. Mickel (Hg.), Handlexikon zur Politikwissenschaft, Bonn 1986, S. 248 f.; Kühr, Politik, 1983, S. 16.
Balzereit, Controlling, 1990, S. 180.
Vgl. Bremeier, Einrichtungen, 1987, S. 25 f.; Gabriel, Funktionsfähigkeit, 1984, S. 239.
Hanko, Kommunalpolitik, 1978, S. 327; Kühr, Politik, 1983, S. 12.
Bremeier, Einrichtungen, 1987, S. 26.
Ebd., S. 26 f.
Bolsenkötter, Überwachung, 1980, S. 99.
Vgl. Banner, Steuerungswirkungen, 1986, S. 222.
Lehmann, Managementverhalten, 1984, S. 74.
Ebd.
Ebd.; Banner, Steuerungswirkungen, 1986, S. 218 f.
Vgl. Lehmann, Managementverhalten, 1984, S. 74.
Banner, Steuerungswirkungen, 1986, S. 218.
Ehinger/Niopek, Mitbestimmung, 1986, S. 85 f.
Potthoff, Aufsicht, 1982, S. 126; Münch, Managementverhalten, 1984, S. 84.
§ 13 b (5) GO NW.
§ 13 d (3) Satz 4 GO NW.
Zu den Kompetenzen der Rates gegenüber den Eigenbetrieben siehe das Elfte Kapitel unter A. II.
§ 28 (1) k bis m in Verbindung mit § 91 (1) Satz 1 GO NW. 53 Siehe dazu das Elfte Kapitel unter A. VI.
Vgl. Lehmann, Managementverhalten, 1984, S. 77.
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Machura, S. (1993). Die Parlamentarische Kontrolle. In: Die Kontrolle öffentlicher Unternehmen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96324-6_22
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