Zusammenfassung
Wie bereits im ersten Kapitel angedeutet, beginnt die positive Utopie gegen Ende des 19. Jahrhunderts von gesellschaftlichen Schreckensbildern allmählich verdrängt zu werden. Zwar wird sie am Anfang unseres Jahrhunderts von Ernst Bloch philosophisch noch gerettet und bestätigt, in der Literatur fängt jedoch ihr Rückzug an. Manchmal werden auch Inhalte, die ursprünglich oft in Form utopischer Romane vermittelt wurden (die Erwartung einer glücklichen Gesellschaft, eines neuen Menschen etc.) in Gestalt einer Apokalypse gekleidet. Das ersehnte Glück wird also nicht geschildert und mit (oft geometrischer) Genauigkeit des Utopisten beschrieben, sondern es wird lediglich verheißen und erwartet. Wo noch die Tradition der utopischen Erzählung aufgenommen wird, erweist es sich, daß die Gattung nicht mehr zeitgemäß ist.
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Literatur
Dazu vgl. die im Apokalypse-Kapitel mehrmals zitierte Abhandlung von Klaus Vondung: Die Apokalypse in Deutschland.
Vgl. Walter Hinck: Das moderne Drama in Deutschland, Göttingen 1973, S. 24–31.
Vgl. Wolfgang Schömel: ‘Selbstmörder gehen nachts in großen Horden…’Die Zukunft als Katastrophe in frühexpressionistischer Lyrik, in: Text und Kontext, H.2, 1984, S. 244–265.
Christoph Eykmann: Denk-und Stilformen des Expressionismus, München 1974 (= UTB 256 ), S. 56.
Ebd., S.60.
Ottmar Huber: Mythos und Groteske. Die Problematik des Mythischen und ihre Darstellung iii der Dichtung des Expressionismus, Meisenheim am Glan 1979 (= Deutsche Studien, Bd. 33 ), S. 219.
Thomas Mann: “Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde, in: Ders.: Gesammelte Werke, Bd.6, Berlin und Weimar 1965, S.479.
Eykmann, S.48.
Vgl. Götz Müller, in bezug auf Kaisers Industriedramen: “Der vernichtende Endkampf hat die Ausmaße und die Bedeutung einer Apokalypse ohne Heil.” (S.208) Klaus Vondung weist auf Trakt hin: Vondung, S.369. Die Zivilisationskritik in der deutschen Literatur, insbesondere im Expressionismus, spricht auch Heinz Rölleke an. Besonders bei Trakt seien “Zivilisation, Technik, Großstadt […] Chiffren des Untergangs geworden. […] Der Dichter ist ein Fremdling, er steht in der Endzeit, am Abendhügel; er muß sich der grauenhaftesten Wahrheit erbarmungslos stellen, sie mitleidlos aussprechen: aber, wie Adorno sagt: Es ist kein Trost mehr außer in dem Blick, der aufs Grauen geht, ihm standhält und im ungemilderten Bewußtsein der Negativität die Möglichkeit des Besseren festhält. Solch erahnbare, verschleiert anwesende Zeichen des Trostes, solch traumhafte Ergebenheit in Nicht-oder Noch-Nicht-Erreichbares entläßt uns aus der Begegnung mit Trakls Zivilisationskritik erschütterter als die Konfrontation mit dem ausweglosen und zynischen Pessimismus Heyms, dem unangemessen wirkenden Optimismus Stadlers oder der oft nur kläglichen Hilflosigkeit anderer Expressionisten. Denn Trakls Gedicht ist eine trauernde Klage, die im ganz und gar Trostlosen Trost erahnen läßt.” Heinz Rölleke: Zivilisationskritik im Werk Tralds, in: Text und Kritik (Georg Trakl), H.4/4a, 41985, S.67–78, hier S.77f. Auch Peter Schünemann sieht in Tralds Stadt-Gedichten Visionen des Untergangs: “…die zeichenhaft auftretende organische Verwandlung - Verfall, Fäulnis, Verwesung - in Trakls Lyrik zeigt den Untergang der Stadt als den Untergang des Menschen…” Peter Schünemann: Georg Trakl, München 1988 (= Beck’sche Reihe 607, Autorenbücher), S.29.
Vondung, S.369.
Helmut Koopmann: Gibt es Zukunft im deutschen Gegenwartsroman?, in: Text und Kontext, H.2, 1984, S. 204.
Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit, München 1957, S. 731.
Karl Riha: Karl Kraus: Das Weltuntergangsdrama Die letzten Tage der Menschheit oder: Zum ‘Untergang der Welt durch schwarze Magie’, in: Grimm/Faulstich/Kuon, S.35–47, hier S.45f.
Vgl. Kurt Krolop: “Leidenschaftlich […] verteidigte Karl Kraus die junge Demokratie gegen monarchistische Restauration und soziale Reaktion”. Kurt Krolop: Sprachsatire als Zeitsatire bei Karl Kraus, Berlin 1987, S. 46.
Vgl. ebd.: Am 11. November 1918 “trug Karl Kraus in der 127. […] Vorlesung […] zum erstenmal den vollständigen Text des Epilogs Die letzte Nacht vor… ”(S.130).
Rainer Hank: Sanfte Apokalypse. Untergangsvisionen in der österreichischen Literatur der Jahrhundertwende, in: Literatur und Kritik, Jänner/Februar 1990, 241/2, S. 58–71, hier S.61.
Zur Funktion der Technik und des naturwissenschaftlichen Denkens in der (vorwiegend) literarischen Utopie hat Martin Schwonke eine umfangreiche Abhandlung geschrieben. Leider ist sie, 1957 entstanden, heute bereits überholt, deswegen wird hier auf sie nicht genauer eingegangen. Schwonkes Interpretationen sind hauptsächlich auf das Thema der Technik konzentriert, was sehr viele Aspekte der von ihm untersuchten Werke unterdrückt. Er differenziert auch zu wenig zwischen der Unterhaltungsliteratur und der utopischen Literatur, die politische oder ideologische Ziele (geschweige denn von ästhetischen) vor Augen hat. Bei der Besprechung der Zeit um den Ersten Weltkrieg übersieht er z.B. den Expressionismus, was im Kontext der von ihm unternommenen Problematik ein sehr ernster Vorwurf ist. In der Nachkriegszeit bemerkt er nicht Arno Schmidt, dessen Leviathan (1949) sehr gut in die Problematik passen könnte. Martin Schwonke: Vom Staatsroman zur Science Fiction. Eine Untersuchung über Geschichte und Funktion der naturwissenschaftlich - technischen Utopie, Stuttgart 1957.
Vgl. dazu Götz Müller: “Kellermanns Roman hat mit der klassischen Utopie nichts gemein. Er bietet keine positive Gegenwelt, sondern eine Steigerung des gewöhnlichen Irrsinns. […] Die Frage des Glücks wird nicht einmal mehr gestellt.” (S.202.).
Vgl. Krysmanski, “Kellermann tastet sich vor zum neuen Menschentypus, der der Technik gemäß ist.” (S.39).
Bernhard Kellermann: Der Tunnel, Frankfurt/Main 1986 (= st 1238 Phantastische Bibliothek 179 ), S. 234.
Ebd., S.343.
So interpretiert ihn auch Martin Schwonke, S.66f.
Der Tunnel, S.375.
Götz Müller geht in seiner Interpretation zu weit, wenn er behauptet, der Tunnelbau habe sich als ein Naturereignis verselbständigt. (Vgl. Götz Müller S.202). Es stimmt zwar, daß der Tunnel oft Züge eines riesigen, alles verschlingenden Untieres trägt. (Vgl. die auch von Götz Müller zitierte Stelle: “Der Tunnel holte tief Atem. Wie eine Riesenpumpe begann er Menschenleiber einzusaugen und auszuspeien […1. Die Stollen tobten, lachten und delirierten.” (S.356) Dennoch ist die Vollendung des Baus nicht einem Zufall zu verdanken, sondern dem menschlichen Willen. Mac Allan vor allem, aber auch Ethel Lloyd und ihr Vater haben, jeder aus eigenen Gründen, den Tunnel nicht aufgeben wollen. Dank ihnen, und nur unterstützt von “Stimmungen und Zufälligkeiten” (Götz Müller, S.202), wird der Bau fertig.
Als Gegenpendant zu dem Tunnel könnte z.B. Der Schlangenbaum von Uwe Timm (Köln 1989) interpretiert werden. Auch hier steht ein Ingenieur, der ein technisches Werk bauen will, im Mittelpunkt. Diesmal ist es eine Papierfabrik in einem südamerikanischen Staat. Der Bau hat zwar
Jünger begrüßte ‘die Wendung der Utopie zum Pessimismus’ als ’günstiges Anzeichen oder sogar Vorzeichen’, weil mit der Wende zur Antiutopie der Menschheit die Enttäuschungen und Opfer erspart blieben, die der Versuch einer Verwirklichung von positiven Utopien unweigerlich mit sich bringe.
keinen so überdimensionalen Charakter wie der Tunnel, auch hier aber müssen Menschen der Natur etwas abringen. Wagner, der Held, kämpft nicht nur gegen den Urwald, das Grundwasser, die Hitze und den Regen. Er kämpft gegen Vorurteile, Schlampigkeit und Korruption. Sein Kampf hat nichts Heroisches, er ist eher lächerlich und kleinlich. Wagner ist ein Parvenu, der sich an einer Heiligkeit vergreift, ohne es auch zu bemerken. Gleich am ersten Tag überfahrt er eine heilige Schlange, er greift den Indianern, die am Bau arbeiten, ins Essen, wodurch er sie beleidigt und einen Streik vom Zaun bricht etc. etc. Langsam beginnt er zu ahnen, daß die Welt, in die er mit seiner technischen Kultur einzugreifen versucht, ihre eigenen Gesetze hat, die für den zivilisierten Menschen zwar unverständlich, dafür aber viel ursprünglicher, naturnäher sind. Die Natur korrigiert selber die Fehler des Menschen und greift ein: die Regen-und Ungezieferplage wird am Ende des Romans die Welt zerstören. Ob noch Menschen danach am Leben bleiben, ist offen. Die Prophezeiungen des Untergangs, Zitate aus der biblischen Johannes-Offenbarung begleiten auch den Aufenthalt Wagners in dem Süden. Seine Haushälterin gehört einer religiösen Sekte, die an die baldige Erfüllung der biblischen Apokalypse glaubt. Wagner scheint letztlich auf das Ende nicht nur vorbereitet zu sein, er wünscht es wie eine notwendige Besiegelung seines Schicksals herbei: “Und Wagner denkt, wenn jetzt das Licht auf dem Hügel wieder aufflammte, dann geht alles einfach weiter, ein Stromausfall, aber es soll dunkel bleiben, er hofft auf eine anhaltende Finsternis, in der die Kakerlaken in all die Häuser und Bungalows eindringen sollen und die Ratten, hier auf dem Hügel und in Hamburg, auch dort, um den Unrat zu fressen, diesen auf Unglück und Leid aufgetürmten Reichtum, nein, die anderen würden kommen, aus dem Wald, aus den Hütten, aus den schäbigen Häusern der Stadt, und unter ihnen wäre auch der Landarbeiter mit dem abgehackten Finger und der Mann mit dem zerstörten Gesicht. Ihnen könnte er die Hand reichen.” (S. 323f) Für eine Vereinigung mit der ihm unbekannten Welt, die er bei seiner Ankunft nicht verstehen wollte und die er verletzte, ist es offensichtlich zu spät. Der heutige homo technikus scheitert kläglich. Es gelingt ihm weder der Kampf gegen die Natur noch die Versöhnung mit ihr. Unbeholfen und tolpatschig wie er ist, geht er unter. Wagner hat nichts mehr von dem neuen Menschen Kellermanns, von dem technikbesessenen, willensstarken und arbeitswütigen Allan. Der zivilisatorische Optimismus, der noch in manch einem Werk der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts zu finden war, ist heute aus der Literatur so gut wie verschwunden.
Götz Müller, S.204.
Ebd., S.205. Klaus Vondung interpretiert den Jüngerschen Menschentypus als “eine apokalyptische Vision, wiewohl sich das Buch als nüchterne Zeitdiagnose präsentiert. […] Daß [die] scheinbar sachliche Bestandsaufnahme apokalyptischen Charakter hat, verrät zunächst einmal die Struktur der universalen ‘Weltsicht’, die Jünger aus seinen Beobachtungen konstruiert. […] Der apokalyptische Charakter dieser Weltsicht wird noch deutlicher, wenn Jüngers Bewertungen und Intentionen aufgedeckt werden. […] In Wahrheit sieht er den Untergang des bürgerlichen Zeitalters nicht unbewegt und objektiv, sondern mit Genugtuung. Er begrüßt ihn, wie alle Apokalyptiker die Vernichtung der alten Welt begrüßen. […] Das Motiv für Jüngers Vernichtungswillen ist ebenfalls apokalyptischer Natur. Er wünscht den Untergang des Alten als ’Vorbereitung eines neuen und kühneren Lebens. ” (Vondung, S.383f.f.).
Götz Müller, S.209.
Ebd., S.208.
Alfred Kubin: Die andere Seite, Leipzig, 21984. Seitenzahlen im Text. Dieses Kapitel geht auf einen Artikel zurück, der bereits 1989 erschienen ist:Joanna Jablkowska: Die Apokalyptik um die Jahrhundertwende. Alfred Kubins Die andere Seite,in:Die Rampe, 2/89.
Der Hinweis Götz Müllers auf die Ähnlichkeit mit der Struktur der Insel Felsenburg ist wohl doch verfehlt. (Vgl. Götz Müller, S.177).
Ruth Greuner: Nachbemerkung zu Alfred Kubins Die andere Seite,Leipzig, 21984, S.224–240, hier S.237.
Die Anregung zu einer solchen Interpretation des Traumreiches habe ich von Joseph KiermeierDebre
Richard W. Gassen: Der Untergang der Titanic. Chiliasmus und Weltende im XX.Jahrhundert, in: Gassen/Holeczek, S.224–229, hier S.224.
Vgl. z.B. die Formel der Ansprache im Großen Uhrbann: “Herr, hier stehe ich vor Dir” (S.60); oder einen Satz wie: “Im großen und ganzen fiel alles trotz der Uneinigkeit im einzelnen in zwei
steht - dafür spräche die Erscheinung des Klaps, die auf epileptische Anfälle des Gruppen auseinander: in solche, die noch an den Herrn glaubten, und die anderen, die dem Amerikaner ihr Ohr liehen.“ (S.130).
Vgl. auch Gabriele Brandstetter: Das Verhältnis von Traum und Phantastik in Alfred Kubins Roman Die andere Seite,in: Phantastik in Literatur und Kunst, hg. von Christian W. Thomsen, Jens Malte Fischer, Darmstadt 1980, S.255–267: “Die dritte und umfassendste Kompositionslinie von der abgeschlossenen Traum-Erzählung zum ganzen Roman-Komplex besteht im Prinzip der Verwandlung, dem im Traumreich alles unterliegt […]. Am reinsten kommt diese beständige Metamorphose, das Paradigma des Unbeständigen, verstandesmäßig nicht Faßbaren am gottähnlichen Traumreich-Beherrscher Patera zum Ausdruck.” (S.264).
Michail Bachtin: Die groteske Gestalt des Leibes, in: Ders.: Literatur und Karneval. Zur Romantheorie und Lachkultur, München 1969 (= Reihe Hanser 31), S.15–23, hier S.16.
Peter Cersowsky: Phantastische Literatur im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Untersuchungen zum Strukturwandel des Genres, seinen geistesgeschichtlichen Voraussetzungen und zur Tradition der ‘schwarzen Romantik’, insbesondere bei Gustav Meyrink, Alfred Kubin und Franz Kafka, München 1983, S.80 und 82.
Vgl. Brandstetter, S.264.
Ebd., S.267. Hier wäre Kubin auch ein Vorläufer Kafkas. Vgl.dazu Greuner, S.238.
Vgl. Cersowsky, S.72f. Vgl. auch Gerhard R. Kaiser: E.T.A.Hoffmann, Stuttgart 1988, (= Sammlung Metzler 243): “…und auch dem 1877 geborenen Kubin, der 1909 den phantastischen Roman Die andere Seite vorlegte, war Hoffmann I…] längst vertraut. ”(S.243).
Zu Kubin als Zeichner und Erbe der Tradition des Grotesken in der bildenden Kunst vgl. Wolfgang Kayser: Das Groteske, S.187–191.
Vgl. Hank, S.65.
Vgl. Pietzcker, S.208ff.
Vgl. hier den pittoresken Traum des Erzählers, der den zweiten Teil des Romans abschließt (S.119–122), der vom Kubin auch mit einer eigenen Illustration versehen wurde, und der den drohenden Unheil vorauszusagen scheint; doch sind die Bilder des Traumes nur zum Teil bedrohlich, zum Teil sind sie heiter.
Vgl. Cersowsky, S.94f. Cersowsky schreibt von der “generellen Tendenz zur gegenläufigen Ablösung einer Landschaft durch die des Todes.” (S.94).
Vgl. Cersowsky, S.83–89. Allerdings folgt hier Kubin der Tendenz der Zeit, indem er das Motiv der femme fatale aufgreift. Vgl.: Cersowsky, S.118–124, auch: Jens Rieckmann: Aufbruch in die Moderne. Die Anfänge des Jungen Wien. Österreichische Literatur und Kunst im Fin de siècle, Königstein/Ts. 1985, bes. S.116.
Vgl. hier auch Bachtin, der im Symbol des Phallus eine der wichtigsten Gestaltungen des Grotesken sieht: “Die wesentliche Rolle im grotesken Leib spielen […] jene Teile, […] wo der Leib über sich hinauswächst, wo er seine Grenzen überschreitet, wo er einen neuen (zweiten) Leib zeugt: der Unterleib und der Phallus. Ihnen gehört die führende Rolle in der grotesken Gestalt des Leibes.” (S.16f.).
Vgl. Brandstetter, S.265f.
Cersowsky stellt den Roman von Kubin in die Tradition der ‘schwarzen Romantik’ und der phantastischen Literatur (besonders S.60–100).
Hank, S. 67.
Ebd., S. 69.
Klaus Vondung interpretiert die Endzeitvisionen der Jahrhundertwende ebenfalls nicht als gezielte Prophezeiungen eines kommenden Krieges, sondern als Ästhetisierung von undefinierbaren Ängsten, die erst fúr die ein bißchen spätere Expressionistengeneration das Antlitz eines konkreten Krieges erhalten haben. Vgl. Vondung, S.340–360.
Es wird hier nur auf die ursprüngliche, erste Fassung des Romans Bezug genommen und nicht auf die gekürzte Fassung der Giganten. Alfred Döblin: Berge Meere und Giganten, Olten und Freiburg in Breisgau 21980. Seitenzahlen im Text.
Alfred Döblin im Spiegel zeitgenössischer Kritik, hg. von Ingrid Schuster und Ingrid Bode, Bem–München 1973, S.129.f. (zitiert aus: Max Krell, Die Literatur (Das literarische Echo) 26 (1923/24), S. 521–523.
Volker Klotz: Alfred Döblin Berge Meere und Giganten, in: Alfred Döblin: Berge Meere und Giganten, Olten und Freiburg im Breisgau 21980, S. 515–539.
Ebd., S.524f.
Alfred Döblin im Spiegel zeitgenössischer Kritik, 5.134. (Abgedruckt aus: Carl August Bolander, Dages Nyheter vom 5.4.1924.).
Roland Links: Alfred Döblin, München 1981 (= edition text + kritik) S.83f. (Zitat aus: Alfred Döblin: Die Vertreibung der Gespenster, hg. von Manfred Beyer, Berlin 1968 ).
Vgl. Links: “Bestimmte Epochen des ‘historischen Geschehens’ werden hervorgehoben und in ihnen wieder bestimmte Gruppen von ’Tätern’, die ihrer Zeit den Stempel aufdrücken. Diese Täter sind keine Individuen, sondern bestimmte Typen, die mit einzelnen individuellen Zügen ausgestattet worden sind.” (S. 88).
Vgl. dazu Götz Müller, S.225f.
Vgl. Götz Moller, S.228f.
Links, S.90, zitiert aus: Alfred Döblin: Das Ich über der Natur, Berlin 1928, S. 243.
Zu der Verwandtschaft der Berge Meere und Giganten mit der (vor allem) antiken Mythologie siehe Götz Müller, S.230.
Vgl. ebd., S.229f.
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Kubin, A., Döblin, A. (1993). Die Utopieverweigerung in der Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In: Literatur ohne Hoffnung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96309-3_6
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