Zusammenfassung
Erst seit dem 19. Jahrhundert läßt sich in Westdeutschland von einem industriellen Unternehmertum im heutigen Sinn sprechen. Das bedeutet jedoch nicht, daß es erst auf Grund der umwälzenden technisch-industriellen Entwicklung entstanden wäre. Vielmehr gab es in den beiden Provinzen schon eine aus örtlichen Gruppen zusammengesetzte, meist in dem gleichen Wirtschaftszweig tätige, frühindustrielle Unternehmerschicht, deren teilweise bis ins Mittelalter reichende Geschichte nie völlig abriß. Wir finden sie in einigen der alten Handels- und Gewerbestädte, noch zahlreicher aber in den Landschaften der Eisen- und Textilindustrie. Die Betriebsformen waren die Manufaktur, der hausindustrielle Verlag, das Hütten- oder Hammerwerk oder das kaufmännische Geschäft; geführt wurden sie überwiegend von einem Unternehmer, im Bereich des Bergbaus und der Eisenhüttenindustrie aber meist von mehreren Gesellschaftern1. Einen wertvollen Nachweis für die Kontinuität dieser Unternehmergruppen liefern die Familiengeschichten einer großen Zahl bodenständiger Kaufmanns- und Verlegergeschlechter, deren Nachkommen auch noch in der modernen Industrie des 19. und selbst des 20. Jahrhunderts eine Rolle spielen.
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Literatur
Fritz Schulte, Die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft in Rheinland-Westfalen im 18. Jahrhundert, Köln 1959, S. 95 f.
Vgl. Robert Michels, Umschichtungen der herrschenden Klassen nach dem Kriege, Stuttgart 1934, S. 42 ff.
Bruno Kuske, Allgemeine geschichtliche Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaftsweise und ihrer persönlichen Kräfte in Westdeutschland, Düsseldorf 1938, S. 3. Nobilitiert wurden im 18. Jh. z. B. Bernhard Georg Scheibler in Monschau, die Brüder von der Leyen in Krefeld und die Tuchfabrikanten Clermont in Vaals und von Loewenich in Burtscheid.
Vgl. Ludwig Beutin, Das Bürgertum als Gesellschaftsstand im 19. Jahrhundert. Blätter für deutsche Landesgeschichte, 90. Jg., Koblenz 1953, S. 136 f.;
Max Barkhausen, Der Aufstieg der rheinischen Industrie im 18. Jahrhundert und die Entstehung eines industriellen Großbürgertums. Rheinische Vierteljahresblätter, 19. Jg., Bonn 1954, S. 167 ff.;
Wilhelm Treue, Das Verhältnis von Fürst, Staat und Unternehmer in der Zeit des Merkantilismus. Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 44. Jg., Wiesbaden 1957, S. 49 f.;
Hermann Ritter, Alte rheinische Fabrikantenfamilien und ihre Industrien, Köln 1920, S. 14.
Vgl. Hans Carl Scheibler / Karl Wülfrath, Westdeutsche Ahnentafeln I. Bd., Weimar 1939, S. 263 ff.; Barkhausen, Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 160 ff.;
Wilhelm Kurschat, Das Haus Friedrich und Heinrich von der Leyen in Krefeld, Frankfurt 1933;
für Preyer und von Beckerath, Deutsches Geschlechterbuch, 13. Bd., Görlitz 1907; für de Greiff und ter Meer ebenda 37. Bd., Görlitz 1927, S. 211 ff.
Vgl. auch Max Barkhausen, Die sieben bedeutendsten Fabrikanten des Roerdepartements im Jahre 1810. Rheinische Vierteljahresblätter, 25. Jg., H. 1/2, Bonn 1960, S. 106 ff.
Vgl. H. Fr. Macco, Aachener Wappen und Genealogien, 1. Bd., Aachen 1907, S. 28 ff. und 138 ff.; 2. Bd., Aachen 1908, S. 95 ff.; derselbe, Geschichte und Genealogie der Familie Peltzer, Aachen 1901; derselbe, Geschichte und Genealogie der Familie Pastor, Aachen 1915; Ritter a. a. O., S. 16 f.; vgl. auch Barkhausen, Die Fabrikanten des Roerdepartements, S. 105 f., und Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 79, Görlitz 1933, S. 361 ff.; ebenda Bd. 99, Görlitz 1938, S. 377, 464, 466 u. 588, Anm. 18.
Vgl. Macco, Familie Pastor, Vorwort.
Ebenda S. 1 f.
Derselbe, Familie Peltzer, S. 49 f.
F. Schulte, Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft, S. 37 ff.; Barkhausen, Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 151 ff.; vgl. auch Ritter a. a. O., S. 12 ff.
Barkhausen, Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 146; Bruno Kuske, Die wirtschaftliche Eigenart der Stadt Köln, Köln 1921, S. 42 f.; Ritter a. a. O., S. 57 f.
Macco, Familie Pastor, S. 117.
Justus Hashagen, Geschichte der Familie Hoesch, 2. Bde., Köln 1916;
Heinrich Kelleter, Die Geschichte der Familie Poensgen, 2 Teile, Düsseldorf 1908. Für beide Familien vgl. auch Eifeler Geschlechterbuch, 2. Bd., Glücksburg 1958;
August Viktor Schoeller, Geschichte der Familie Schoeller, Berlin 1894; für die übrigen Eifeler Geschlechterbuch, 1. Bd., Görlitz 1938.
Vgl. Eugen Virmond, Geschichte der Eifeler Eisenindustrie von ihren ersten Anfängen bis zu ihrem Verfall, Schieiden 1896.
Virmond a. a. O., S. 47 ff.
Eifeler Geschlechterbuch, 2. Bd., S. 243 ff.
Virmond a. a. O., S. 37 ff.
Für Achenbach vgl. Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 70, Görlitz 1930, S. 1 ff.; für Dresler ebenda Bd. 50, Görlitz 1926, S. 51 ff.; für die übrigen Siegerländisches Geschlechterbuch, Bd. 1, Görlitz 1937.
Will Rinne, Moritz Böker. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien, Bd. VI., Münster 1954, S. 81;
Wilhelm Berdrow, Die Familien von Bohlen und Halbach, Essen 1921, besonders S. 17;
Herman Hasenclever, Das Geschlecht Hasenclever, 3 Bde., Remscheid/Leipzig 1922–27;
Heinrich Kelleter, Geschichte der Familie Henckels, Solingen 1924;
für Jagenberg vgl. Emil Bock, Das Bergische Land und die Solinger Papiermühle, o. O., 1944, S. 94; für Honsberg und Jäger Bergisches Geschlechterbuch, 2. Bd., Görlitz 1922, S. 29 ff. und S. 49 ff.; für Ciarenbach ebenda, 3. Bd., Görlitz 1935, S. 116, 361 und 521.
Alphons Thun, Die Industrie am Niederrhein, II. Bd., Leipzig 1880, S. 27 ff.; Barkhausen, Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 147;
vgl. auch Wilhelm Philipps, Der Unternehmer in der Solinger Stahlwarenindustrie im 19. Jahrhundert, Köln 1956, S. 4 ff.
B. wurden die Hochöfen der Luisenhütte in Wocklum und der Hütten in Ober-rödinghausen und Sundwig erst in der Mitte des 19. Jhs. stillgelegt. E. Kosack, Die Luisenhütte in Wocklum, ein technisches Kulturdenkmal, o. S.
Für Harkort, Elbers, Funcke, Winkhaus vgl. Eberhard Winkhaus, Wir stammen aus Bauern- und Schmiedegeschlecht, Görlitz 1932, S. 1 ff., 229 ff., 304 ff., 740 ff.; derselbe, Das Geschlecht Funcke, Mülheim/Ruhr 1936;
Ellen Soeding, Die Harkorts, 1. Bd., Münster 1957;
Ernst Brüninghaus, Geschichte des Stahlwerks Brüninghaus, Hagen 1912, S. 8 ff.;
für Overhoff vgl. Gustav Grote, Johann Peter Baum und Juliane Bockmühl, Wuppertal 1950, S. 16; für die übrigen Bergisches Geschlechterbuch, 3. Bd.
Vgl. Winkhaus, Wir stammen..., S. XXI ff.; Ludwig Beutin, Geschichte der südwestfälischen Industrie- und Handelskammer, Hagen 1956, S. 17.
Vgl. Walter Dietz, Die Wuppertaler Garnnahrung, Neustadt 1957, S. 11 ff. und 19 f.
Grote a. a. O., S. 76; vgl. auch Dietz a. a. O., S. 55 ff.
Text bei Dietz a. a. O., S. 23 ff.
Ebenda S. 47 ff.; Barkhausen, Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 144 f.; Than, Die Industrie am Niederrhein II., S. 169 ff.
Die „Meistbeerbten“ waren die Bürger, die auf Grund des Besitzes eines zum Gemeinderecht berechtigenden Grundstücks das aktive Wahlrecht für den Rat ausübten. In ihre Reihen konnte man nur durch Vererbung und Einheirat in eine der bevorrechteten Familien gelangen.
Vgl. Edmund Strutz, Die Ahnentafeln der Elberfelder Bürgermeister und Stadtrichter 1708–1806, Wuppertal-Elberfeld 1936.
Vgl. Bergisches Geschlechterbuch, 2. u. 3. Bd.; Adolf Bose, Johann Wülfing und Sohn, Lennep 1948, S. 28 f.; für Moll auch Winkhaus, Wir stammen ..., S. 396 ff.
Ebenda S. 16 f.
Die Bevölkerungsentwicklung Dortmunds zeigt diesen Verfall sehr deutlich. Um 1380 hatte es etwa 8000–10 000 Einwohner, 1618 noch 6000–7000, 1650 etwa 2000, 1818 4289. Erst um die Mitte der 40er Jahre des 19. Jh. erreichte es wieder die gleiche Bevölkerungszahl wie zur Zeit der mittelalterlichen Hochblüte. Vgl. Westfälisches Städtebuch, Stuttgart 1954, S. 110.
Scheiblerl Wülfrath a. a. O., I., S. 67 ff.
Ebenda S. 514; Walter Ring, Familie Böninger, Duisburg 1930.
Vgl. Albert v. Waldthausen, Beiträge zur Geschichte der Familie Huyssen, Düsseldorf 1900;
Wilhelm Berdrow, Die Familie Krupp in Essen, Essen 1931;
Norbert Mühlen, Die Krupps, Frankfurt/Main 1960;
Julius Freiherr v. Waldthausen, Stammtafeln der Familie v. Waldthausen seit ihrer Übersiedlung nach Essen, Essen 1937.
Berdrow, Familie Krupp, S. 27.
A. v. Waldthausen, Familie Huyssen, S. 52.
Berdrow, Familie Krupp, S. 97; Mühlen a. a. O., S. 12 f.
Zit. bei F. Schulte, Entwicklung d. gewerbl. Wirtschaft, S. 32.
Kurt Apelt, Quirin Croon. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien, IV., Münster 1941, S. 52.
Barkhausern, Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 145.
Ebenda S. 139.
Ebenda S. 145.
Rheinisches Städtebuch, Stuttgart 1956, S. 279.
Barkhausen, Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 144.
Ebenda S. 148 f.
Die „Feine Gewandtschaft“ war der Zusammenschluß der Monschauer Feintuchfabrikanten.
ScheiblerfWülfrath a. a. O., I., S. 333 ff.
Barkhauseriy Aufstieg d. rhein. Industrie, S. 143.
Wilhelm Boeddinghaus, Geschichte und Geschlechtsregister der Familie Boeddinghaus, Elberfeld 1903, S. 21.
Scheibler/Wülfrath a. a. O., I., S. 328 ff.
August Lomberg, Bergische Männer, Elberfeld 1927, S. 177 ff.
Johann Wilhelm Scheidt, Wie die Firma Scheidt aus der Kettwiger Tuchmacherzunft herauswuchs, Kettwig 1926.
Vgl. ScheiblerIWülfrath a. a. O., I., S. 25 und die Stammbäume der Familien Herstatt und von der Leyen ebenda, Tabelle I. In zwei Generationen kam es zu 5 Ehen zwischen Angehörigen beider Familien.
Vgl. Carl Scheibler, Geschichte und Geschlechtsregister der Familie Scheibler, Köln 1895, S.75 ff.
Hierzu gehören: Camphausen aus Rheydt, Mevissen aus Dülken, Deichmann und Wendelstadt aus Hannover, Carstanjen und vom Rath aus Duisburg, Brügelmann aus Kai-serswerth, Rautenstrauch aus Trier, Mallinckrodt aus Siegen, Joest, Schnitzler, Schimmel-husch, Guilleaume, Hölterhoff aus Solingen.
Grote a. a. O., S. 77.
Thun, Die Industrie am Niederrhein, I., S. 96.
Laura und Caroline Brögelmann, Eleonore Ottmer, Geschichte und Stammtafeln der Familie Brögelmann, 1903, o. S.
Louis Berger, Der alte Harkot, Leipzig 1902, S. 150 ff. 1846 gab es in beiden Provinzen 47 Maschinenfabriken mit 2010 Arbeitern, d. h. pro Betrieb 47 Arbeiter.
Hans Spethmann, Franz Haniel, Duisburg 1956, S. 173 ff.
M. Reuß, Mitteilungen aus der Geschichte des Königlichen Oberbergamtes zu Dortmund und des niederrheinisch-westfälischen Bergbaus. Zeitschrift f. d. Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Preuß. Staate, 40. Bd., Berlin 1892, S. 370;
vgl. auch Alfred Krüger, Das Kölner Bankiergewerbe, Essen 1925, S. 51 ff.
Nach 1848 war in England ein Aufsteigen aus untersten Schichten der Bevölkerung allerdings kaum noch möglich.
Michels, Umschichtungen der herrschenden Klassen, S. 65.
Conrad Matschoß, Franz Dinnendahl. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien I., Münster 1932, S. 360 ff.;
Wilhelm Schulte, Hermann Dietrich Piepenstock. Ebenda II., Münster 1934, S. 1 f.
Zu Curtius vgl. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien, I., S. 357 ff.; zu Leverkus Bergisches Geschlechterbuch, I., S. 202. Vgl. dazu auch Heinz Wutzmer, Die Herkunft der industriellen Bourgeoisie Preußens in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Studien zur Geschichte der industriellen Revolution in Deutschland. Berlin 1960, S. 152 f. Die Abhandlungen dieses Sammelbandes bringen dank des im Deutschen Zentral-Archiv in Merseburg aufgearbeiteten Quellenmaterials neue Aufschlüsse zur Geschichte der industriellen Revolution. Allerdings leiden die Arbeiten unter der Einseitigkeit marxistischen Denkens und marxistischer Begriffsbildung.
Vgl. Wutzmer a. a. O., S. 152 und S. 161 f.
F. Meyer, Dinslaken, Eisen- und Stahlindustrie, 190 Jahre im Dienste der Wirtschaft, Dinslaken 1951, S. 16 ff.
Andere Beispiele bei Horst Beau, Das Leistungswissen des frühindustriellen Unternehmertums, Köln 1959, S. 15.
Whiter Serlo, Bergmannsfamilien in Rheinland-Westfalen. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien, III., Münster 1936, S. 161 ff.; Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf, Nr. 25 vom 3. 5. 1858, S. 253.
Otto Albert Bormann, Diedrich Uhlhorn. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien, I., S. 177 ff.
Walter Bertram, Jacob Mayer. Ebenda VI., S. 36 f.
Walter Bacmeister, Louis Baare, Essen 1937, S. 21.
Johann Jakob Langen und seine Sippe, Leipzig 1941, S. 35.
Hugo Kopstadt, Hermann v. Beckerath, Braunschweig 1875, S. 1.
Ferdinand Schmidt, Gustav Selve. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien, II., S. 88 ff. Ebenso Philipps a. a. O., S. 6 f., und Werner Kocks, Verhaltensweisen und geistige Einstellung niederbergischer Unternehmer, Köln 1956, S. 29 ff.
So Beau a. a. O., S. 65; ebenso Walther Däbritz, Führende Persönlichkeiten des rheinisch-westfälischen Wirtschaftslebens. Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen, Berlin 1931, S. 108 ff.;
Carl Jantke, Der vierte Stand, Freiburg 1955, S. 162.
Brögelmann/Ottmer a. a. O., o. S.; vgl. auch Beau a. a. O., S. 14, dort mehrere Beispiele, und die Ausführungen von Wutzmer a. a. O., S. 158 f.
Paul Neubaur, Matthias Stinnes und sein Haus, Mülheim/Ruhr, 1908, S. 309.
Beau a. a. O., S. 17.
Lomberg a. a. O., S. 315 f.; vgl. auch Kochs a. a. O., S. 25 ff. und Philipps a. a. O., S. 4 ff.
Kurt Loose, Ludolf Camphausen. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien, II., S. 250 f.
Walther Däbritz, Friedrich Grillo. Ebenda II., S. 70 f.
Bremer Handelsblatt 1869, S. 46.
Jakob Wilhelm Reichert, Theodor Keetmann, sein Leben und sein Wirken. Dortmund 1912, S. 7 ff.;
Conrad Matschoß, Ein Jahrhundert deutscher Maschinenbau, Berlin 1919, S. 81 f.
Walter Serlo, Männer des Bergbaus, Berlin 1937, S. 147 f.
Walter Serlo, Männer des Bergbaus, Berlin 1937, Ebenda S. 12.
Walter Serlo, Männer des Bergbaus, Berlin 1937, Ebenda S. 135.
Vgl. Gustav Croon, Der rheinische Provinziallandtag bis zum Jahre 1874, Düsseldorf 1918, S.97.
Beau a. a. O., S. 19.
Als Beispiel das Gründungskomitee der Steinkohlen-Bergbau-Aktiengesellschaft Ho-henzollern in Dortmund: Kgl. Kammerherr Frhr. v. Landsberg-Steinfurt, Bankier Kom-merzienrat Baum (Düsseldorf), Regierungsrat Delius (Münster), Frhr. v. Berswardt-Wall-rabe (Bochum), Stadtrat Max und Bankier A. Spir (Magdeburg), Bankier A. Osthoff, Rechtsanwalt Windhorst, Kaufleute Gerbaulet, Nübel und Würzburger (alle Münster) und Justizrat Reinhard (Dortmund).
Kuske, Allg. gesch. Entwicklung d. kapitalistischen Wirtschaftsweise, S. 15.
Vgl. Paul Hermann Mertes, Das Werden der Dortmunder Wirtschaft, Dortmund 1940, S. 37;
Albert Florschütz, Die politischen und sozialen Zustände der Provinz West-phalen während der Jahre 1848–58, Elberfeld 1861, S. 52. Der reiche katholische Adel der beiden Provinzen, der sich häufig durch Kapitalbeteiligung an Aktiengesellschaften neue Einkünfte zu schaffen versuchte, war allerdings gegenüber der protestantischen preußischen Staatsgewalt bemüht, seine Unabhängigkeit zu behaupten. Bis 1848 war er daher nur selten in Beamtentum oder Offizierskorps zu finden.
Serlo, Bergmannsfamilien, S. 161 ff.
Richard Nutzinger, Karl Röchling. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien I., S. 140 ff.
Macco, Familie Peltzer, S. 286 ff.
Kurt Apelt, Friedrich Diergardt. Neue Deutsche Biographie, III., Berlin 1957, S. 655;
Alexander Bergengruen, David Hansemann, Berlin 1901, S. 1 ff.; Reichert a. a. O., S. 4.
Eifeler Geschlechterbuch. II., S. 259.
Justus Hashagen, Der rheinische Protestantismus und die Entwicklung der rheinischen Kultur, Essen 1924, S. 83.
Gert von Eynern, Die Unternehmungen der Familie vom Rath, Bonn 1930, S. 77.
Hashagen, Der rhein. Protestantismus, S. 82.
So z. B. die Familien Scheibler in Monschau, Boeddinghaus in Elberfeld, Lüttringhausen in Ronsdorf (Berg. Land), Achenbach in Siegen, Poensgen in Düren u. Schieiden u. a
Tabellen und amtliche Nachrichten über den Preußischen Staat für das Jahr 1849, I. Bd., Berlin 1854, S. 192 ff.
Ebenda. Hermann v. Beckerath schreibt am 10. 4. 1862 an Heinrich v. Sybel u. a., daß es in Krefeld 39 000 Katholiken und 12 000 Evangelische gebe, „welche letzteren freilich dennoch durch Besitz und Intelligenz preponderieren“. Nachlaß Sybel, Rep. 92, 1. III.
Von der städtischen Bevölkerung der Rheinprovinz stellten die Protestanten 1849 34,29 %, in Westfalen 43,09 °/o. Tabellen und amtliche Nachrichten über den Preußischen Staat für 1849, I., S. 192 ff.; vgl. dazu Alfred Müller-Armack, Das Jahrhundert ohne Gott. Münster 1948, S. 46 ff.; derselbe, Religion und Wirtschaft, Stuttgart 1959, S. 213 ff.
So vor allem Kuske, Allg. gesch. Entwicklung d. kapitalistischen Wirtschaftsweise, S. 4. — Es wird auch hier darauf zu verweisen sein, daß es gerade die willensstarken Unternehmer waren, die sich trotz Verfolgungen dem katholischen Glauben nicht unterwarfen, sondern mit ihren Familien auswanderten.
Grote a. a. O., S. 75.
Vgl. Max Weber, Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. 1, Tübingen 1912, S. 17 ff.;
Ernst Troeltsch, Die Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen. Gesammelte Schriften, 1. Bd., Tübingen 1912, S. 704 ff.; vgl. auch Müller-Armack, Religion und Wirtschaft, S. 111 ff.
Das Zinsnehmen wurde durch die calvinistische Wirtschaftsethik nicht verboten, allerdings in religiös-sittliche Schranken verwiesen. Der Reichtum galt nicht mehr unbedingt als Hindernis für die Seligkeit. Lehnte Calvin selbst noch das Geldausleihen und die Anhäufung von Reichtum ab, wenn er beides auch nicht verbot, so waren später die Synoden der reformierten Kirche dem „kapitalistischen“ Erwerbsstreben gegenüber nachsichtiger. Vgl. Hashagen, Der rhein. Protestantismus, S. 69 ff.
Daneben gibt es natürlich Tendenzen, die in der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung selbst liegen, wie z. B. Konkurrenz und Erfindungen, staatliche Wirtschaftsförderung und endlich subjektive Eigenschaften des einzelnen Wirtschaftsindividuums.
Kurschat a. a. O., S. 76.
In der Rheinprovinz machte die jüdische Bevölkerung 1849 etwas mehr als 1 °/o aus, in Westfalen ebenfalls. Tabellen und amtliche Nachrichten über den Preußischen Staat für 1849, Bd. I, S. 192 ff.
So besonders die Brüder Abraham und Simon Oppenheim in Köln, die dort das größte Privatbankhaus besaßen.
Kuske, Allg. gesch. Entwicklung d. kapitalistischen Wirtschaftsweise, S. 18. Im Regierungsbezirk Düsseldorf verteilten sich die berufstätigen Juden 1861 auf folgende Gruppen: Akademiker und Wissenschaftler 3,15 %, Rentner 5,45 %, Bankiers und Geldwechsler 1,57 %, Fabrikanten und Großhändler 6,07 %, Kaufleute 17,7 %, Agenten 3 %, Händler 33,76 %, Handwerker mit Handel 9,72 %, ohne Handel 19,04 %, Wirte 0,56 %. Zusammengestellt nach Akten des Präsidialbüros der Regierung Düsseldorf Nr. 374.
Winkhaus, Wir stammen ..., S. 438 ff.
Scheibler/Wülfrath a. a. O. I., S. 149.
Walther Däbritz, Der deutsche Unternehmer in seiner landschaftlichen Bedingtheit. Deutsche Zeitschrift für Wirtschaftskunde, 1. Jg., Leipzig 1936, S. 257.
Walter Bertram, Jacob Mayer. Rhein.-Westf. Wirtschaftsbiographien VI., S. 36 f.
Serlo, Bergmannsfamilien, S. 162.
Josef Wilden, Gründer und Gestalter der Rhein-Ruhr-Industrie, Düsseldorf 1951, S.95 ff.
Vgl. Kurt Bloemers, William Thomas Mulvany, Essen 1922.
Vgl. Peter Schöller, Die rheinisch-westfälische Grenze zwischen Ruhr und Ebbegebirge, Münster 1953; Däbritz, Der deutsche Unternehmer, S. 226. Als Prototypen für den Rheinländer bezeichnet Däbritz Gustav Mevissen und Friedrich Grillo, als westfälischen Charakter Alfred Krupp.
Vgl. Peter Schöller, Die rheinisch-westfälische Grenze zwischen Ruhr und Ebbegebirge, Münster 1953; Däbritz, Der deutsche Unternehmer, S. 226. Als Prototypen für den Rheinländer bezeichnet Däbritz Gustav Mevissen und Friedrich Grillo, als westfälischen Charakter Alfred Krupp. Ebenda S. 261.
Der preußische Einfluß in der Grafschaft Mark wirkte sich z. B. in einer viel positiveren Stellung der dortigen Bevölkerung zum preußischen Militärsystem aus als in den anderen Bezirken Westfalens und dem benachbarten Bergischen Land. Vgl. dazu S. 85 f.
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Zunkel, F. (1962). Die Beruflich-Soziale Herkunft der Rheinisch-Westfälischen Unternehmerschicht. In: Der rheinisch-Westfälische Unternehmer 1834 – 1879. Dortmunder Schriften zur Sozialforschung, vol 19. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96304-8_2
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