Zusammenfassung
Im 1. Teil dieser Arbeit sind wir jeweils den einzelnen Themen und ihren ikonographischen Parallelen nachgegangen, haben jedoch nicht die Frage erörtert, wie weit das Apsisbild in Classe als Ganzes auf ein Kompositionsschema zurückgreift. Gibt es Vorstufen oder gar Vorbilder? Auf diese Frage wurde in erstaunlicher Übereinstimmung von A.Grabar 228 und C.-O. Nordström 229 geantwortet, mit Vorbehalt referiert bei Ch. Ihm 230, daß insbesondere zwei palästinensische Ampullen, heute in Monza und Bobbio, Himmelfahrtsdarstellungen böten, die es nahelegen, mit größter Wahrscheinlichkeit von der ihnen zugrunde liegenden Komposition den Aufbau des Mosaiks in Classe herzuleiten, bei zugegebener inhaltlicher Wandlung.
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Literatur
A. Grabar, Martyrium II, 194 f.
C.-O. Nordström, Ravennastudien, 125 ff.
Ch. Ihm, а. а. O. 71; kritisch: 167.
J. Smirnov, in: Vizant. Vremennik IV (1897), besonders 95 f; D. V. Ainalov in: Zapiski Imperatorskago Russkago Arch. Obscesta (Denkschriften der Russ. Arch. Gesellschaft) NS XII (1901); über die Ampullen-Hypothese: 170. Vgl. jetzt die englische Übersetzung des Werkes: The Hellenistic Origins of Byzantine Art. Translated by E. and S. Sobolevitsch, New Brunswick 1961, 224 ff.
A. Grabar, Ampoules de Terre Sainte, Paris 1958, 46 ff, bes. 49 f. Vorher hatte bereits B. Bagatti gegen die sich verbreitende Ampullen-Hypothese geschrieben: Orientalia Christiana Periodica 15 (1949), 161 ff.
Vgl. Grabar, Ampoules 43 f.
Ebda. 60 f.
C.-O. Nordström, а. а. O. 126.
Vgl. Grabar, Ampoules 18 ff; 58 f.
Zur Monza Ampulle 1 siehe Grabar, ibid., 16; Abbildung des ,Himmelfahrtsbildes’ des Sancta Sanctorum-Reliquiars u. a. bei W. Nyssen, Das Zeugnis des Bildes im frühen Byzanz (1962), Tafel 16.
J. Wiegand, Sabinatür, Taf. XIV.
W. F. volbach, Elfenbeinarbeiten, Nr. 110, Taf. 33.
CahArch 13 (1962), 15, fig. 4.
Zum Thema vgl. den Aufsatz von Sahoko Tsuji, Les portes de Sainte-Sabine, Particularités de l’iconographie de l’ascension, in: CahArch 13 (1962), 12–28. — Die Himmelfahrt ist in den von uns gegebenen Beispielen ikonographisch eindeutig. Anderseits sind die Zentralkompositionen der Ampullen, des Sancta Sanctorum-Reliquiars und anderer entsprechender Darstellungen u. E. nicht so sehr als Himmelfahrt im Sinne des biblischen Berichts zu verstehen, weil dies allein schon das Thronen Christi verbietet. Es handelt sich hier vielmehr um eine apokalyptische Throndarstellung oder, wie mir wahrscheinlicher ist und auch Th. Klauser für die Apsiden meint (JbAC 4, 1961, 176), um den erhöhten Herrn der Kirche.
C.-O. Nordström, а. а. О. 127. Vgl. auch Ch. Ihm, а. а. О. 97: „Am Beginn der Reihe ist das hypothetische Apsisbild der Jerusalemer Himmelfahrtskirche zu denken, von dessen Ikonographie die Darstellungen auf den Ampullen Zeugnis geben.“
Abb. Ch. Ihm, а. а. О. Taf. XXII, 1.
Ch. Ihm, a. a. O. 98 f ; 201 (mit Lit.).
Vgl. Garrucci, Storia dell’ arte cristiana I, 591; VI, 100; tav. 465 b; CahArch 13 (1962), 31, fig. 1.
Vgl. H. P. L’Orange u. A. v. Gerkan, Der spätantike Bildschmuck des Konstantins-bogens (1939), Tafel 5.
Vgl. F. X. Kraus, Die altchristl. Terracotta der Barberinischen Bibliothek (Archäol. Ehrengabe der RQ für De Rossi, 1892, 1 ff.); The Dumbarton Oaks Collection, Harvard University, Handbook, Washington 1955, 131 Nr. 263.
Abb. Ch. Ihm, а. а. О., Taf. XXII, 1; С. Ceccbelli, J. Furlani, M. Salmi, The Rabbula Gospels (1959), Tf. fol. 13 b.
Zum Thema: H. Schrade, Zur Ikonographie der Himmelfahrt Christi, Vorträge d. Bibl. Warburg VIII (1930), 144 ff.
C.Stornajolo, Le miniature delia topografia cristiana di Cosma Indicopleuste, Milano 1908, Taf. 49; CahArch 13 (1962), 32, fig. 3.
Vgl. K. Weitzmann, Die Byzantinische Buchmalerei, 5; vgl. auch J. J. Tikkanen, Studien über die Farbengebung in der mittelalterlichen Buchmalerei, Helsingfors 1933, Index 214.
Vgl. oben S. 57/60 und die mehrfach zitierte Arbeit von E. H. Kantorowicz.
Ch. Ihm, а. а. О. 126 u. ö.
Z. C. erhielten die Hagia Eirene in Konstantinopel, die Koimesiskirche in Nicaea, die Hagia Sofia in Saloniki — bei letzteren beiden nachweislich Marienbilder ersetzend — das Kreuz in der Apsis. Vgl. O. Demus, Byzantine Mosaic Decoration, London 1948, 52. Vgl. auch die Bilder der Konzilskirchen in der Geburtskirche zu Bethlehem, die dem 8. Jahrhundert zugewiesen werden; hierzu H. Stern, in: Byzantion 11 (1936), 101–152;
Z. C. erhielten die Hagia Eirene in Konstantinopel, die Koimesiskirche in Nicaea, die Hagia Sofia in Saloniki — bei letzteren beiden nachweislich Marienbilder ersetzend — das Kreuz in der Apsis. Vgl. O. Demus, Byzantine Mosaic Decoration, London 1948, 52. Vgl. auch die Bilder der Konzilskirchen in der Geburtskirche zu Bethlehem, die dem 8. Jahrhundert zugewiesen werden; hierzu H. Stern, in: Byzantion 13 (1938), 415–459;
Z. C. erhielten die Hagia Eirene in Konstantinopel, die Koimesiskirche in Nicaea, die Hagia Sofia in Saloniki — bei letzteren beiden nachweislich Marienbilder ersetzend — das Kreuz in der Apsis. Vgl. O. Demus, Byzantine Mosaic Decoration, London 1948, 52. Vgl. auch die Bilder der Konzilskirchen in der Geburtskirche zu Bethlehem, die dem 8. Jahrhundert zugewiesen werden; hierzu Ders., in: CahArch 3 (1948), 82–105 und
Z. C. erhielten die Hagia Eirene in Konstantinopel, die Koimesiskirche in Nicaea, die Hagia Sofia in Saloniki — bei letzteren beiden nachweislich Marienbilder ersetzend — das Kreuz in der Apsis. Vgl. O. Demus, Byzantine Mosaic Decoration, London 1948, 52. Vgl. auch die Bilder der Konzilskirchen in der Geburtskirche zu Bethlehem, die dem 8. Jahrhundert zugewiesen werden; hierzu Ders., in: CahArch 9 (1959), 141–145.
Vgl. oben S. 54 f und Abb. 19.
Vgl. oben S. 26 ff und Abb. 3.
K. Wessel, Das Mosaik aus der Kirche S. Michele in Affricisco zu Ravenna, Berlin 1955, Abb. 1; Ch. Ihm, а. а. О. Tafel VIII, 2.
Zur Interpretation des theologischen Programms im Sanctuar von S. Vitale demnächst F. W. Deichmann, Textband zu Frühchristi. Bauten und Mosaiken von Ravenna.
Zur Auffindung des Mosaiks: Ch. Diehl, Une mosaïque byzantine de Salonique, Comptes-rendus de l’Académie des Inscriptions et Belles-Lettres (1927), 256–261 und weiterführend: Ch. Diehl, in: Byzantion 7 (1932), 333–338;
C. R. Morey, ebda., Une mosaïque byzantine de Salonique, Comptes-rendus de l’Académie des Inscriptions et Belles-Lettres (1927), 256–261 und weiterführend: Ch. Diehl, in: Byzantion 7 (1932), 339–346;
F. van der Meer, Maiestas Domini, Vatikanstadt 1938, 260 ff; A. Grabar, Martyrium II, 198 ff; Ch. Ihm, Programme 182 ff; R. F. Hoddinott, а. а. O. 173 ff.
Ch. Diehl, in: Byzantion 7. Der genaue Septuaginta-Text lautet nach A. Rahlfs, Sep-tuaginta II, 598: ’Ιδού ό ι>εός ήμών, έφ’ ώ ήλπίζομεν καί ήγαλλιώμεθα, καί εύφρανθησόμεθα έπί τη σωτηρία ήμών. δτι άνάπαυσιν δώσει ό θεός επί τό δρος τούτο ....
Zum Thema auch: E. Weigand, ByzZ 31 (1931), 194 f, und ebda., 33 (1933), 212.
So Ch. Diehl und R. F. Hoddinott, während C. R. Morey ins 7. Jahrhundert gehen möchte.
Siehe auch die grundsätzlichen Bemerkungen von 7h. Klauser, in: JbAC 4 (1961), 174 ff, in der Besprechung des Buches von Ch. Ihm.
Zur spezifisch neuzeitlichen Betrachtungsweise, das Bild als Vorgestelltes zu beurteilen und sich als Betrachter zum Subjekt zu setzen, vgl. M. Heidegger, Die Zeit des Weltbildes, in: Holzwege, 1950, 69–104.
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Dinkler, E. (1964). Zur Einordnung des Mosaiks zu S. Apollinare in die Geschichte der frühchristlichen Apsismalerei. In: Das Apsismosaik von S. Apollinare in Classe. Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 29. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96274-4_4
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