Zusammenfassung
Meine Damen und Herren, es ist wohl uns Menschen nicht möglich, die Menschen oder den Menschen schlechthin zu verbessern, aber es ist durchaus möglich, die Einrichtungen zu verbessern, in denen Menschen miteinander leben müssen, und von denen sie auch immer geprägt und gebildet werden. Es ist nicht nur möglich, diese Einrichtungen zu verbessern, es ist sogar notwendig und geboten in dem Augenblick, wo man nämlich eingesehen hat, daß sie der Verbesserung bedürfen. Daß es gute und schlechte politische Einrichtungen in der Tat gibt, das kann nicht mehr zweifelhaft sein, seitdem wir die Einrichtung der Diktatur und der Ein-parteien-Herrschaft am eigenen Leibe kennengelernt haben; und wenn es vorher und noch im Jahre 1933 Kräfte gegeben hat — auch gebildete Leute —, welche meinten (und ihre eigne Furcht mit dieser Meinung beschwichtigten), man könne im Grunde mit jedem beliebigen politischen System leben, wenn es nur von den rechten Leuten und im rechten Geiste gehandhabt werde, so kann oder sollte es solche Leute und solche Meinungen doch heute gewiß nicht mehr geben.
Rede bei der Gründung der Deutschen Wählergesellschaft, gehalten am 20. September 1947 im Börsensaal zu Frankfurt am Main.
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© 1964 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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Sternberger, D. (1964). Macht und Ohnmacht des Wählers. In: Die große Wahlreform. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96238-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96238-6_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-96104-4
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