Zusammenfassung
Ein politisches Gemeinwesen beansprucht einen Raum. Zunächst denkt man dabei an ein Stück Erdoberfläche zum Wohnen und Nutzen. Die Nutzfläche kann von der Wohnfläche erheblich abweichen. Deswegen hatten Jäger- oder Hirtenstämme gegen europäische Stützpunkte auf ihrem Boden häufig gar nichts einzuwenden, verstanden aber überhaupt nicht, daß daraus Ansprüche auf ihre Jagd- und Weidegründe abgeleitet wurden. Im Laufe der Zeit sind auch die völlig unbenutzten Urwald-, Wüsten- oder Eisgebiete politisch aufgeteilt worden, als Rohstoffreserven oder zum Schutz gegen wirkliche oder angebliche militärische Gefahren. Eine Ausnahme macht nur die Antarktis22. Es folgte das Meer: sehr früh wurden Buchten und Meerengen in politische Grenzen eingezogen, dann der Bereich der Küstenfischerei; heite geht der Streit um Erweiterung des Hoheitsgebietes für wirtschaftlicher Ausbeutung und militärische Sicherung über die herkömmliche Drei-Meilen-Grenze hinaus auf die Hochsee; vielleicht werden bald noch viel weiter reichende Ansprüche zur Kontrolle von Raketenversuchen auf den Ozeanen gemacht. Seit der Entwicklung der Luftfahrt ist das Staatsgebiet dreidimensional geworden ohne grundsätzliche Beschränkung in der Höhe.
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Literatur
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Wagemann, Ernst, Menschenzahl und Völkerschicksal. Hamburg 1948
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© 1965 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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von der Gablentz, O.H. (1965). Das Land in der Politik. In: Einführung in die Politische Wissenschaft. Die Wissenschaft von der Politik, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96226-3_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96226-3_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-96226-3
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