Zusammenfassung
Wehrmacht und Polizei sind im Rahmen des autokratischen und demokratischen Staatsgefüges zwei Formen der Exekutive neben Regierung und Verwaltung. Mit Hilfe der bewaffneten Macht übt der Staat das »Monopol der legitimen Gewaltanwendung« (Max Weber) aus. Die Geschichte der bewaffneten Macht zeigt, wie diese Monopolisierung mit der Zeit erreicht und damit der moderne Staat ausgebildet wurde. Sie zeigt aber auch die Sonderstellung dieser Gewalt gegenüber den anderen. Wer die Waffen führt, auf den müssen bestimmte Rücksichten genommen werden. Auch in einem gut funktionierenden demokratischen Verfassungsstaat existiert ein Problem »Verhältnis der militärischen Gewalt zur zivilen Gewalt«. Die Vereinigten Staaten haben es in jüngster Zeit kennengelernt in der siegreichen Auseinandersetzung Trumans mit McArthur während des Koreakrieges und zuletzt in den Schwierigkeiten, die McNamara als Verteidigungsminister hatte, die verschiedenen Wehrmachtsteile fest in seine Hand zu bekommen. In schwachen Staaten und in Krisenzeiten besteht für die bewaffnete Macht die Versuchung, ihre Kraft über die legitime Gewaltanwendung hinaus zu verwenden, mit Drohungen in die Politik einzugreifen oder selbst die Macht an sich zu reißen. Daraus ergibt sich, daß wir zunächst die Funktion und den Aufbau der bewaffneten Macht zu untersuchen haben und dann ihre politische Rolle, die über diese Funktion hinausgeht
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Literatur
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von der Gablentz, O.H. (1965). Die bewaffnete Macht. In: Einführung in die Politische Wissenschaft. Die Wissenschaft von der Politik, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96226-3_23
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