Zusammenfassung
Nachdem wir nun soweit Einblick in den Lobbyismus gewonnen haben, liegt die Versuchung nahe, unsere Politik in einem ganz neuen Licht zu sehen: nämlich sie jetzt als das Ergebnis eines undurchsichtigen Dschungelkrieges anzusehen, der zwischen Gruppen von fachlichen Organisationen aus getragen wird, und bei dem der Sieg jenen zufällt, die das meiste Geld haben, am klügsten oder am zahlreichsten sind. Die Versuchung liegt nahe -aber es wäre sehr falsch, so zu denken. Diese Analyse kann man nur anwenden auf Körperschaften wie die Vereinten Nationen. Bei ihnen wird das Vorgehen durch kein gemeinsames Interesse bestimmt. Da gibt es nur den »Willen aller«, das heißt eine reine Summe — eine reine und zeitgebundene Summe — persönlicher Sonderinteressen. Um mit Rousseaus Worten zu sprechen, sie alle fragen sich nicht »was liegt im gemeinsamen Interesse?«, sondern sie fragen sich nur (da jeder Staat ja souverän ist), »worin liegt in diesem besonderen Fall hier MEIN Interesse?« Der Lobbyismus ist eine große Tatsache. Er durchdringt das ganze politische Leben in Britannien. Aber er steht nicht alleine. Auch andere Einrichtungen durchdringen des ganze politische Leben in Britannien.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1958 The Pall Mall Press Ltd., London
About this chapter
Cite this chapter
Finer, S.E. (1958). Die Lobbyisten und das öffentliche Interesse. In: Die anonyme Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96197-6_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96197-6_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-96064-1
Online ISBN: 978-3-322-96197-6
eBook Packages: Springer Book Archive