Zusammenfassung
Das Thema dieser Studie läßt sich eingrenzen auf die Bestimmung der verschiedenen Einflüsse in den Massenmedien auf die Meinungen der Menschen an einem konkreten Ereignis. Stellvertretend für das breite Spektrum der veröffentlichten Meinungen sollen hier die Nachrichtensendungen des Fernsehens analysiert werden, wobei das Monopol der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zum Zeitpunkt der Untersuchung noch weitgehend bestand. Die Nachrichtensendungen von ARD und ZDF haben eine sehr große Reichweite und sind in ihren öffentlich-rechtlichen Rahmenbedingungen der Ausgewogenheit und wohlwollender Neutralität verpflichtet. Die Nachrichtensendungen des privaten Fernsehens spielen zum Zeitpunkt der Untersuchung noch keine Rolle. Von den Nachrichtensendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens kann man einerseits erwarten, daß sie alle Einflüsse, die in den Massenmedien wirksam werden, widerspiegeln, andererseits durch die Einflußmöglichkeiten der politisch relevanten Gruppen deren Druck auf die Nachrichten deutlich machen.
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Literatur
GfK-Femsehfbrschung, zitiert nach Media-Perspektiven 6/88, S. 389.
Mit der Frage der Erinnerung und der Relevanz von Nachrichten haben sich in jüngerer Zeit z.B. BROWN (1982) und van DUK (1986) beschäftigt.
BERRY (1983).
Notwendige Voraussetzung zum Verständnis von Nachrichtensendungen sind neben Vorkenntnissen Intelligenz, Interesse, Erwartungen und passiver Wortschatz (BOSSHART, 1976).
Angst wird vom Fernsehen offenbar in die Wohnstuben transportiert, ohne daß sie ausgelebt werden kann. GROEBEL, 1981, postuliert einen Zusammenhang von Fernsehkonsum und Lustgewinn durch Angst, zumindest aber die Bestätigung der Angst durch Medienkonsum.
Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 4. November 1986 – 1 BvF 1/84 -
KELLNER u.a. fanden heraus, daß den Medien insgesamt Objektivivät attestiert wird, ihre Sachlichkeit jedoch in Frage gezogen wird.
Interesse an Details aus dem Privatleben von Funktionsträgern und bekannten Persönlichkeiten geht einher mit unpolitischer Haltung. Die vermeintliche Kenntnis der Person ersetzt die Sachkenntnis (RÄDER, 1978).
Vergl. z.B. BERGLER, 1979. KREBS, 1981. THEUNERT, 1982.
BOSSHART, 1976, nennt als Bedingungen der Sprache zur Verstehbarkeit: Satzlange, Satzkomplexität (Schachtelungstiefe), Vokabula. Auf Seiten des Rezipienten werden Intelligenz, Interesse, Erwartungen und ausreichender Wortschatz benötigt.
Besonders bei filmischer Darstellung ist die Erfassung des Sinngehaltes nur mit qualitativen Mitteln möglich (vergl. BALLSTAEDT, 1977).
Bei reiner Studiorepräsentation ist die Erinnerungsleistung (als Maß der Wahrnehmung) am geringsten. RENCKSTORF, 1980.
Laute Werbung mit Protest verspricht mittelfristig die höchste Effizienz (CARL-ZEEP, 1983).
WEMBER, 1976, fand heraus, daß sich durch geeignete Übereinstimmung von Text und Bild die Verständlichkeit eines Beitrages von 20% auf 80% steigern läßt.
KEPPLINGER, 1980, S. 18, nimmt an, daß das Personal des Fernsehens die Möglichkeit der Einblendungen nutzt, um Hintergrundinformationen zu vermitteln, da der Weg über den verbalen Kanal durch die Kontrolle der Ausgewogenheit über die Gremien nicht mehr gegeben ist.
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© 1993 Leske + Budrich, Opladen
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Neuber, W. (1993). Design der Studie. In: Verbreitung von Meinungen durch die Massenmedien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96044-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96044-3_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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