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Zusammenfassung

Die UNO-Sanktionen bestimmten auch 1992 die Lage des Irak (I.). Ihre wirtschaftlichen und politischen Folgen verlangten der Bevölkerung immer größere Opfer ab und reduzierten den Handlungsspielraum der Führung auf ein Minimum. Die Autonomiebestrebungen der Kurden im Norden und die Aufstandsbewegung der Schiiten im Süden drohten darüber hinaus die Autorität Saddam Husains und die Ba’th-Herrschaft in Frage zu stellen. Präsident Saddam Husain lehnte nach wie vor den Verkauf von Erdöl zu den von der UNO diktierten Bedingungen ab, weil sie die Souveränität des I. berühren würden und nahm stattdessen die weitere wirtschaftliche Schwächung des Landes in Kauf. Anläßlich des Jahrestages des Beginns des Krieges am 17.1. erklärte er, daß die Gläubigen zwar besiegt worden seien, daß sie aber einen moralischen Sieg errungen hätten und versprach, daß die militärische Macht wiedergewonnen werde (MEED, 31.1.). Die Medien führten eine offene Propagandakampagne gegen die Tätigkeit der UNO-Inspekteure, die als Handlanger der USA fungierten und das Ziel verfolgten, den I. an seiner wirtschaftlichen Wiedererstarkung zu hindern, womit sie indirekt die Araber und den Islam treffen wollten. Saddam Husain wurde als Garant und Symbol des Widerstandes gegen diese Politik gefeiert. Wenn Saddam Husain die Durchführung der UNO-Maßnahmen immer wieder zu verhindern oder zu umgehen suchte, so tat er das in erster Linie, um die Heimatfront zu stärken und die Bevölkerung für seine Politik des Durchhaltens zu mobilisieren. Mit der Bekräftigung des Anspruchs auf Kuwait zum Jahrestag der Invasion am 2.8. konnte Saddam Husain mit der Zustimmung weiter Kreise der Bevölkerung rechnen.

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© 1993 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen

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Koszinowski, T. (1993). Irak 1992. In: Koszinowski, T., Mattes, H. (eds) Nahost Jahrbuch 1992. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96022-1_9

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