Zusammenfassung
Beherrschendes innenpolitisches Thema im Jemen (J.) waren die vor Ablauf der Übergangsperiode am 21.11. abzuhaltenden Parlamentswahlen sowie die zahlreichen Mordanschläge, vor allem auf Vertreter der Jemenitischen Sozialistischen Partei (JSP), aber auch des Allgemeinen Volkskongresses (AVK). Am 26.4. entkam Justizminister Abd al-Wasi’ Salam einem Mordanschlag, woraufhin das Parlament ein Gesetz verabschiedete, das das Tragen von Waffen ohne Lizenz in den Städten vom 5.5. an verbot (A, 6.5.). Ziele von Anschlägen waren ferner Salim Salin Muhammad, Stellvertretender Generalsekretär der JSP und Mitglied des Präsidialrates (am 9.5), Ministerpräsident al-Attas (15.5.), Muhammad Haidara Masdus, Stellvertretender Ministerpräsident (27.5), Anis Hasan Yahya, Berater des Ministerpräsidenten (8.7.), Muhammad Ali Haitham (Mitglied des AVK, 31.7.), Fadl Muhsin Abdallah, Handelsminister (10.8.), Abd al-Wahhab Sinan, Führer des Bakil-Stammes (18.8.), Parlamentspräsident Nu’man (20.8.) sowie Staatsminister al-Arashi (20.9.). Hashim al-Attas, Bruder des Ministerpräsidenten, kam bei einem Anschlag am 14.6. ums Leben. Präsident Ali Abdallah Salin drohte mit Maßnahmen gegen alle, die die Sicherheit gefährdeten (H, 21.8.). Die Täter wurden jedoch nicht gefaßt. Verdächtigt wurden islamistische Kräfte, zu denen auch Freiwillige gehörten, die am Krieg in Afghanistan auf Seiten der Mujahidin teilgenommen hatten. Ali Salim al-Baid, Vizepräsident und Generalsekretär der JSP, zog sich Ende Juni aus Protest gegen die Anschläge auf Mitglieder seiner Partei aus dem politischen Leben in sein Haus im Hadramaut zurück.
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© 1993 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
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Koszinowski, T. (1993). Jemen 1992. In: Koszinowski, T., Mattes, H. (eds) Nahost Jahrbuch 1992. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96022-1_12
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