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Genfer Flüchtlingskonvention und Art. 16 Abs. 2 Satz 2 Grundgesetz

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Zuwanderung und Asyl in der Konkurrenzgesellschaft

Zusammenfassung

Nach wie vor kreist die öffentliche Diskussion um die Zuwanderung ganz überwiegend um Art. 16, genauer um Art. 16 Abs. 2 Satz 2 GG. Art. 16 GG stehe, so wird suggeriert, jeder politischen Regulierung und Begrenzung der Zuwanderung entgegen. Lösbar würden die Probleme erst mit seiner Änderung oder besser noch Abschaffung. Eilfertig werden in dieser Perspektive dann die verschiedensten Vorschläge entwickelt: Die Rede ist von Länderlisten, von Aufnahmequoten, von europäischer Harmonisierung und Zuteilung der Asylsuchenden auf verschiedene Staaten. Vorgeschlagen wird, denjenigen, die ihren Paß vernichtet haben, das Asyl zu verweigern und Asylbewerber gleich an der Grenze zurückzuweisen, bzw. auch: Asylbewerber sollten doch ihr Asylbegehren von ihrem Heimatland aus gerichtlich einfordern. Asyl soll, so der deutlichste Vorschlag, zum Gnadenerweis werden. Gnade statt Recht also — wobei mit Gnade gemeint ist, daß man nach Belieben ausweisen will; eine sehr gnädige Haltung gegenüber den Asylbewerbern steht hinter solchen Vorschlägen nicht.

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Literatur

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  8. lingsproblematik, sondern an dem Verbot von “Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung” ansetzt, wird im folgenden nicht näher eingegangen.

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  9. BVerfG 54, 341,356.

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  21. K. Hailbronner, Möglichkeiten und Grenzen einer europäischen Koordinierung des Einreise- und Asylrechts, 1983, S. 38 ff.; G. Köfner/P. Nicolaus (Fn. 4), S. 140 f.;

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  23. Vgl. dazu etwa G. Goodwin-Gill, The Refugee in International Law, 1983, S. 105 f.;

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  24. H.-I. von Pollern, Das moderne Asylrecht, 1980, S. 131.

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  25. Eine Ausnahme gilt gem. Art. 33 Abs. 2 GFK nur für einen Flüchtling, der “aus schwerwiegenden Gründen als eine Gefahr für die Sicherheit des Landes anzusehen ist, in dem er sich befindet, oder der eine Gefahr für die Allgemeinheit dieses Staates bedeutet, weil er wegen eines Verbrechens oder eines besonders schweren Vergehens rechtskräftig verurteilt wurde”.

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  26. Dies ergibt sich schon aus dem Vergleich von Art. 32 und 33 GFK; aus der Literatur vgl. A. Grahl-Madsen (Fn. 4), Bd. 2, 1972, S. 93 f., 223 f., 334;

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  27. K. Hailbronner, Asylrecht und Völkerrecht, in: Beitz/Wollenschläger (Hg.), Handbuch des Asylrechts, 1980, S. 69, 93.

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  28. Vgl. K. Hailbronner, aaO., S. 94.

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  29. So jedenfalls P. van Dijk/G. J. H. van Hoof, Theory and Pracitce of the European Convention on Human Rights, 1984, S. 199; K. Hailbronner, ZAR 1992, S. 51, 55; W. Kälin (Fn. 4), S. 169 f.

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  30. Vgl. § 74 AuslG.

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  31. Auch diese Vorstellung ist in der Diskussion um eine politische Neuregelung aufgekommen; schon angesichts des Art. 34 des Status des IGH kann sie nur als abwegig bezeichnet werden.

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  32. Vgl. etwa Ch. Tomuschat, ZAR 1984, S. 98, 101; K. Hailbronner, Möglichkeiten und Grenzen einer europäischen Koordinierung des Einreise- und Asylrechts, 1983, S. 41;

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  33. vgl. auch die Entschließung des UNHCR-Exekutivkommittees, abgedruckt bei J. Henkel, Internationaler und nationaler Rechtsschutz für Flüchtlinge, in: O. Benecke-Stiftung (Hg.), Praktizierte Humanitas: Weltproblem Flüchtlinge — eine europäische Herausforderung (1981), S. 305, 312 ff.

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  34. abgedruck bei K. Hailbronner, aaO. S. 43 f.

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  35. Vgl. C. D. Classen, Asylrecht: Muß der Rechtsstaat kapitulieren?, in: K. Borgmann/M.-E. Geis u. a. (Hg.), Verfassungsreform und Grundgesetz, 1992, S. 133, 154;

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  36. T. Einarsen, International Journal of Refugee Law 1990, S. 361, 380 f.; vgl. auch EGMR NVwZ 1992, S. 869, 871 (§§ 125–127).

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  37. C. D. Classen, aaO., S. 142.

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  38. C. D. Classen, aaO., S. 138; M. Marugg (Fn. 4), S. 245; W. Kälin (Fn. 4), S. 137 (unklar dann allerdings S. 138 f.; diese Ausführungen können richtigerweise nur auf das “wie” des Verfahrens bezogen werden).

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  39. BVerfGE 35, S. 382, 401 f.

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Bernhard Blanke

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© 1993 Leske + Budrich, Opladen

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Masing, J. (1993). Genfer Flüchtlingskonvention und Art. 16 Abs. 2 Satz 2 Grundgesetz. In: Blanke, B. (eds) Zuwanderung und Asyl in der Konkurrenzgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96016-0_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96016-0_11

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-322-96016-0

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