Strategien und Managementmodelle für die Elbesanierung — konkrete Möglichkeiten und Alternativen

Zusammenfassung

In den vorhergehenden Kapiteln wurden eklatante ökologische und politischadministrative Defizite bei der Sanierung der Elbe festgestellt. Zugleich sind aber auch bereits Handlungschancen und Handlungsperspektiven angedeutet worden. Dabei hat sich gezeigt, daß es offenbar — soll es um eine wirksame und weitreichende Rettung der Elbe gehen — sowohl auf ökologische und politisch-administrative Effizienz als auch auf demokratische Wirksamkeit (Akzeptanz) ankommt (vgl. auch Zilleßen/Barbian 1992: 15). Damit werden erste Kategorien und Kriterien, denen Strategien und Modelle eines Elbemanagements genügen müssen, sichtbar. Allerdings: wenn es nicht um eine reine, blauäugige Modellkonstruktion, sondern auch um Gesichtspunkte der Umsetzung und Durchsetzung (Implementation), d.h. der tatsächlichen Überwindung des defizitären ökologischen Zustands im Einzugsgebiet der Elbe, gehen soll, so müssen in die weiteren Überlegungen auch machtorientierte, strategische Aspekte einfließen. Angesichts dessen, daß

• die Elbesanierung zahlreiche, z.T. machtvolle und z.T einander widerstreitende Interessen berührt,

• der Eibstrom zwei Nationalstaaten, mehrere Bundesländer und zahllose kommunale Gebietskörperschaften durchfließt und

• die demokratische Fundierung überregionaler Umweltpolitik oft unzureichend ist, zudem die betroffenen Bürger, Initiativen und Verbände vor Ort, wenn nicht die „besseren“, so doch jedenfalls unentbehrliche Experten sind (vgl. auch Hoffmann-Riem 1989: 19)