Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten die Unternehmensleitung hat, für eine Arbeitsgruppe Anreize zu setzen. Es werden theoretisch mögliche Anreize des Managements im Hinblick auf ihre Wirkung diskutiert und auf Zielkonflikte hin untersucht. Drei Fragen bilden dabei den Hintergrund der folgenden Diskussion:
-
1.
Uberwindet der jeweilige Anreiz das Gefangenendilemma oder konstituiert er es?
-
2.
Da das Gefangenendilemma ein rein formales Modell ist, muß zusätzlich gefragt werden, welches Verhalten der jeweilige Anreiz im einzelnen belohnt. sowie
-
3.
die Frage gestellt werden, ob durch den Anreiz Zielkonflikte mit den Ideen der Gruppenarbeit entstehen.
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Literatur
Vgl. Kap. 2.1.
Opaschowski 1990 S. 40. Davon unberührt bleibt die Tatsache, daß der Grenznutzen des Geldes wohl bei keinem Akteur abnimmt.
Doerken 1980
Wächter 1990 S. 200
Interview mit Herrn Jacobi 18.4.1991
Vgl. Berthel 1990; Doerken 1980; Florkowski 1987; Geis 1987; Goebel 1986; Leonard 1987; Lücke 1986; Meine/Ohl 1990; Scheidel 1990; Wächter 1990; vgl. zum Verhältnis individueller vs. Gruppenlohn: Huber 1986; Gabris/Mitchell/McLemore 1985; Kammer 1981; Mover/Wilemon 1989; Rausch 1990
Da in dieser Arbeit nur die Funktion von Anreizsystemen untersucht wird, bleiben rechtliche Restriktionen bei der Analyse ausgeklammert; vgl. dazu Coester 1990
Vgl. Leiderer 1978 S. 68; vgl. Paasche 1978 S. 56ff; Maier 1988 S. 129ff
Hentze 1991 S. 91ff
S. Kap. 8.2.1.
Leiderer 1976 S. 78ff
Maier 1988 S. 147ff
Vgl. Wächter 1990 S. 202
Vgl. auch Rausch 1990
S. Kap. 12.4.
Vgl. flentze 1991 S. 96ff
Leiderer 1976 S. 79ff: Maier 1988 S. 147ff: Kirchenkamp 1989 S. 32
Lücke 1986 S. 56f
Vel. Kidd 1990: Browne 1990: Husband 1990: Seliger 1990
Meine/Ohl 1990
Vgl. Goebel 1986
Die Einführung von Gruppenarbeit in den 70 er Jahren ging meistens mit der Umstellung auf Gruppenakkord einher (Maier/Medinger 1980). Ein individueller Akkord in Gruppen würde im Widerspruch zu dem Ziel der Rotation und Flexibilität stehen, da notwendige Einarbeitungszeiten an neuen Maschinen den Akkord vermindern und somit faktisch eine “Rotationssperre” in Kraft träte.
Lücke 1986 S. 57f
Hentze 1991 S. 99
Lücke 1986 S. 59
Vgl. Maier 1988 S. 133ff; Hintze 1991 S. 103ff; Brödner/Prekuhl 1991 S. 75
Zu den einzelnen Prämienlöhnen, wie Teilungslöhne, Halsey-Prämie, Rowan-Prämie, Bonuslohn, Staffellohn vgl. Maier 1988 S. 135ff
Maier 1988 S. 147ff. Die Prämie kann sowohl einen linearen als auch einen progressiven oder degressiven Verlauf haben. Bei einer progressiven Prämie wird der Anreiz gesetzt, in den höchsten Bereich zu gelangen, bei einem degressiven Verlauf wird dies nicht gewünscht.
Die Bezugsgrößen lassen sich nicht auf die Gruppenmitglieder beziehen, da dazu die Organisation zum einen genügend Uberwachungskapazität besitzen müßte und zum anderen die Gruppe als eigenständige Gruppe de facto nicht mehr existent wäre.
S. Kap. 8.2.3.
Vgl. Maier 1988 S. 141
v. Eckhardstein 1990, 1986a, 1986b
Alioth 1986; vgl. auch Ulich/Conrad-Betschart/Baitsch 1989
Hintergrund der Umstellung auf qualifikationsorientierte Löhne sind die neuen Technologien. Der Arbeitnehmer entscheidet mit seiner Leistung nicht mehr über die Quantität, wohl aber über die Maschinenlaufzeit (Fehlerprophylaxe) und die Qualität der Produkte. Gefragt ist nicht mehr ein “Handlanger”, sondern ein planender, ausfiührender und kontrollierender Arbeitnehmer (V.Eckardstein 1986a).
Aus Alioth 1986 S. 189 (aufgrund der besseren Darstellung aus Ulrich 1991 S. 325 entnommen)
Gupta/Jenkins/Curington 1986
Muster/Wannöffel 1989 S. 17ff
Muster/Wannöffel 1989 S. 17
Eichner 1990 S. 205: Weiss 1987
Von Eckardstein 1986a, 1986b
Berühmtestes Beispiel ist der Ausschluß der Vögele AG in Mannheim aus dem Arbeitgeberverband, nachdem sie einen Betriebstarifvertrag über die Einführung eines qualifikationsorientierten Lohns unterschrieben hat, der sowohl Arbeiter als auch Angestellte umfaßt (v. Eckardstein 1986a).
Der Regulierungsmechanismus muß in den Augen aller Beteiligten den Kriterien der lokalen Gerechtigkeit entsprechen (vgl. Kap. 13.4.).
Auf einen generellen Motivationsunterschied zwischen Leistungslohn und Zeitlohn muß schon an dieser Stelle hingewiesen werden. Leistungslohn kann intrinsische Motivation zerstören, während Zeitlohn intrinsische Motivation aufbauen kann (Kubon-Gilke 1990 S. 148). Aus diesem Grunde müssen für die Bestimmung der Gruppenlohnart nicht nur Produktions- und spieltheoretische Kriterien herangezogen werden, sondern auch motivationspsychologische. Ausführlich wird auf diese Problematik in Kapitel 10 eingegangen.
Vgl. Heckathorn 1989
Nach Heckathorn 1989
Z.B. bei einer linear positiven Korrelation zwischen L und W
Zum Folgenden vgl. Peterson 1989
Zum Beweis des Satzes S1 vgl. Peterson 1989 S. 36f.
Nach Perterson 1989
Vgl. Peterson 1989 S. 12
Näheres dazu in Kapitel 8.2.4.
Vgl. Sprenger 1991 S. 107. Die Rahmenbedingung ftir die inhaltliche Füllung dessen, was die Gruppe unter kooperativem Handeln versteht, bestimmt die Art der Prämie (vgl. die Ausführungen zum Gruppenprämienlohn Kap. 8.1.1.3.).
Im Kap. 7.2. ist schon diskutiert worden, daß das Verhalten der Leistungsstärkeren auch vom Aufgabentyp abhängig ist.
Vgl. Maier 1988 S. 145
Vgl. Eichner 1991a
Vgl. Rost-Schaude/Kunstek 1981
Ludwig 1988
Durch diesen Anreiz werden in der Kategorisierung nach Klages et al. in erster Linie die Realisten, Konventionalisten, aber auch der HedoMat angesprochen.
Eine individuelle Lohngewichtung durch die Gruppe entspricht den Kriterien der lokalen Gerechtigkeit, s. Kap. 13.4. Viele Lohnrahmentarifverträge in der Metallindustrie erwähnen explizit die Möglichkeit, daß die Gruppe selbst den Verteilungsschlüssel für den Gruppenleistungslohn festlegt. Dies gilt für folgende Tarifgebiete: Rheinland-Pfalz, Saarland, Oldenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen/Fulda, Schleswig-Holstein, Thüringen.
Riester 1992 S. 97
Die Gewichtung durch die Gruppe hat den Vorteil, daß Leute nicht motiviert werden, aut Kosten der Gruppe zu handeln, wie bei anderen individuellen Anreizen.
Vgl. Brinkmanrn 1986
Hentze 1991 S. 156
Vgl. Hentze 1991 S. 156ff
Dies ist bei der Gruppenarbeit im Nissan transplant in Sunderland (Großbritannien) zu beobachten (vgl. Berggren 1991 S. 50ff)
Vgl. Hechter 1987 S. 131ff. Der Polyvalenzlohn wurde weiter oben schon als Inputanreiz diskutiert.
Doerken 1980 S. 105
In der Kategorisierung nach Klages wird diese Anreizart besonders den Wertetyp der Konventionalisten und bei negativen Sanktionen den Wertetyp der Resignierten ansprechen.
Ein Beispiel füür einen starken Vorgesetzten als Überwachungs- und Sanktionsagenten ist die Arbeitsorganisation im japanischen Automobilbau. Der Vorgesetzte ist in die Gruppe integriert und beurteilt zweimal jährlich alle Mitglieder aufgrund ihrer Gruppenorientierung und ihrer Beteiligung an Verbesserungsaktivitäten. Für alle Arbeiter ist es das Ziel, die Gruppe auf der sehr kleinstufigen Karriereleiter so schnell wie möglich zu verlassen (Jürgens 1992 S. 28–32).
S. Kap. 7.1.
Führungsstil definiert Hentze (1991 S. 177) als “situationsunabhängige, regelmäßig wiederkehrende Verhaltensmuster der Vorgesetzten gegenüber den Mitarbeitern.”
In der Managementliteratur wird das Führungsproblem von Gruppen auch als das Ausbalancieren von Team- und Einzelbelobigung diskutiert (vgl. Mower/Wilernan 1989)
Dieser Sachverhalt wird in Kap. 10 unter dem Stichwort der intrinsischen Motivation diskutiert.
Schindel/Wenger 1978 S. 162ff; Ulich/Fluri 1988 S. 216f; vgl. zur Abgrenzung zum Harzburger Modell Breisig 1990a S. 59
Hentze/Brose 1990 S. 230
Sprenger 1991 S. 82; Altmann 1989
Sprenger 1991 S. 172ff
Sprenger 1991 S. 85; vgl. Altmann 1989
Dies setzt voraus, daß die Gruppe nicht viele Mitglieder hat. Will die Organisation dieses Instrumentarium einsetzen, darf sie die Gruppe nicht zu groß konzipieren.
In der Kategorisierung nach Klages et al. werden durch diesen Anreiz besonders Resignierte angesorochen.
Homans 1960 S. 192
Homans 1960 S. 154; Moreland/Levine 1992 In der Kategorisierung nach Klages et al. werden besonders die Wertetypen der Konventionalisten und der Realisten von diesem Anreiz motiviert.
S. Kap. 7.1.
Vgl. Kap. 9.1.
Bei dem Beispiel der Gruppenzielerreichungsprämie ist nicht mit der Sanktionskapazität der Gruppe argumentiert worden. Dort veränderte — unter bestimmten Bedingungen — der äußere Anreiz an sich schon das individuelle Kalkül. In den hier diskutierten Fällen verändert erst die Sanktionskapazität der Gruppe das individuelle Kalkül.
Der geringe Krankenstand bei Arbeitsgmppen muß demnach nicht nur auf größere Arbeitszufriedenheit zurückfüihrbar sein (vgl. Rühl 1984).
In der Kategorisierung nach Klages et al. wird mit diesem Anreiz vor allem der Wertetyp der Resignierten angesprochen.
Vgl. Wolf 1985 S. 9
Vgl. Wöhe 1984 S. 168; Poensgen 1981 Wolf 1985 S. 13; Frese 1990
Wolf 1985 S. 16
Williamson 1990
Vgl. Wolf 1985 S. 63
Eine Gewinnberechnung nach dem Return of Investment kann Investitionen gegen das Unternehmen induzieren (Wolf 1985 S. 106ff).
Brödner/Prekuhl 1991 S. 75
Vgl. Po eensgen 1981; Fres 1990
Vgl. Wolf 1985 S. 116ff; Frese 1990
Analog zur Sanktionierung der Gruppe als Ganzes erzeugt diese Anreizart auf der Ebene der äußeren Anreize ein Gefangenendilemma. Erst wenn der äußere Anreiz die interne Sanktionierung tangiert, kann das Gefangenendilemma überwunden werden.
Auer/Riegler 1988 S. 23ff
Auer/Riegler 1988 S. 49. Dieser Aspekt betrifft aber die Handlungsspielraumerweiterung der Gruppe (vgl. auch Kap. 10).
In der Kategorisierung nach Klages et al. werden vor allem Realisten motiviert.
Zumindest ist es wahrscheinlich, daß die langfristige Nutzenkalkulation das Gefangenendilemma in ein assurance-game überfiührt.
Dies gilt nur für den Fall, daß der einzelne Akteur die Karriere als Anreiz empfindet und nicht etwa Freizeit, Sicherheit oder alternative Engagements höher bewertet als den Aufstieg in der Hierarchie (Berthel 1990 S. 485).
Vgl. Kap. 9.1.2.3.
Vgl. Kap. 9.1.2.4.
Vgl. Hohn/Windolf 1988
Wagner 1990, 1986
Wagner 1990 S. 93
Diei ist natürlich nur dann möglich, wenn dem keine tariflichen oder gesetztlichen Beschränkungen im Wege stehen.
Dies würde besonders als Anreiz für den HedoMat in der Kategorisierung nach Klages et al. ftu ng ieren.
Zur näheren Begründung dieses Argumentes siehe Kap. 9.1.2.3.
In der Kategorisierung nach Klages werden durch diese Anreizart in erster Linie Realisten und Konventionalisten angesprochen.
Die Forschung von Tversky undKahneman zur Risikoaversion läßt die oben formulierte Hypothese zu. Diese Hypothese ist aber bisher noch nicht empirisch überprüft worden. (Vgl. Tversky/Kahneman 1986; Kahneman/Knetsch/Thaler 1986.)
Dill/Hügler 1987
Zu diesem Thema gibt es zwar viel Literatur, aber nur wenig interessante Ansätze; lesenswert sind: Smircich 1983; Allaire/Firsirotu 1984; Heinen 1987; Wollnik 1988; Schuh 1989; Ulrich 1990; Lattmann 1990; Merkens/Schmidt 1988.
Birkigt/Stadler/Funk 1988
Wollnik 1988
Ein Beispiel wäre die Theory Z von Ouchi.
Val. Steinmann/Schreyögg 1991 S. 533; Schuh 1989 S. 72ff
Smircich 1983 S. 342; vgr. Schuh 1989 S. 72ff
Wie die weiteren Ausflührungen zeigen, darf dieser Begriff nicht im Sinne einer Steuerung mißverstanden werden. Das Verhalten der Akteure zur Organisation pendelt nämlich zwischen den Polen Anpassung und Distanzierung. Dabei ist das Verhalten nicht direkt steuerbar, es wird aber durch die jeweilige Interaktionserfahrung in der Organisation beeinflußt (vgl. Hanft 1991)
Wollnik 1988 S. 55
Wollnik 1988 S. 63
Wollnik 1988 S. 63
Schuh 1989 S. 196
Schuh 1989 S. 217
Gussmann/Breit 1988 S. 112, Merkens/Schmidt 1988 S. 149ff
Vgl. Merkens/Schmitt 1988 S. 77
Kobi und Wiethrich (1985) machten dies an einem Beispiel deutlich. In einem Unternehmen, das bisher rein kostenorientiert produzierte und bevorzugt “Kostensparer” beförderte, sollte die Produktion auf Qualitätsprodukte umgestellt werden. Den Mitarbeitern muß in diesem Falle erst deutlich werden, daß nun andere Handlungen von ihnen erwartet werden.
Vgl. Ulrich 1990
Vgl. Steinmann/Schreyögg 1991 S. 234/235; Schreyögg 1988
In der Kategorisierung nach Klages werden durch diese Anreizart besonders Idealisten und Realisten motiviert.
Roethlisberger/Dickson 1939; Homans 1960, S. 72ff
Homans 1960 S. 78
Homans 1960 S. 81
Homans 1960 S. 98
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Wilkesmann, U. (1994). Die Setzung von äußeren Anreizen durch das Unternehmen. In: Zur Logik des Handelns in betrieblichen Arbeitsgruppen. Neue Informationstechnologien und Flexible Arbeitssysteme, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96000-9_8
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