Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die begrifflichen Grundlagen für die Analyse der betrieblichen Arbeitsgruppen gelegt. Die neueren Entwicklungen auf dem Gebiet der Rational-Choice-Theorie öffnen den Ansatz sowohl in eine soziologische als auch in eine sozialpsychologische Richtung. Es wird nicht mehr, wie in der klassisch ökonomischen Theorie, ein nutzenmaximierendes Subjekt unterstellt, das ohne soziale Beziehungen lebt. Wie in dieser Arbeit gezeigt wird, ist der Akteur der neueren Rational-Choice-Theorie in Institutionen und Normensysteme eingebunden, wird durch Emotionen beeinflußt und kann sich auch selbst motivieren.
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Literatur
Die Rational-Choice-Theorie darf dabei nicht als deskriptives Modell, d.h. als exaktes Abbild menschlichen Handelns mißverstanden werden. Vielmehr sagt diese Theorie nur, daß die Handlungen der Menschen so rekonstruiert werden müssen, als ob ihnen nutzenmaximierende Entscheidungen zugrunde lägen (vgl. Suchanek 1991).
Hechter/Opp/Wippler 1990 S. 3; Vgl. Auch Elster 1986 S. 4ff; Shubik 1965 S. 18ff
Hechter/Opp/Wijppler S. 3
Elster 1989 S. 19
Hechter/Opp/Wippler 1990 S. 3
Der Begriff des Nutzens ist dabei prinzipiell offen (vgl. Wilkesmann 1989).
Elster 1986 S. 7
Nichtnullsummenspiele sind definiert als Spiele, bei denen alle Spieler gewinnen oder verlieren können, also der Verlust des einen Spielers nicht den Gewinn des anderen Spielers darstellt; vgl. Davis 1972 S. 76ff
Die ursprüngliche Version stammt von A.W. Tucker (vgl. Davis 1972 S. 104ff; vgl. von Neumann/Morgenstern 1961; Rapoport/Chammah 1965).
Es steht dabeiR für reward, T-füir temptation, S füirsucker’s pay off und P für punishment.
Apel nennt dies den “kriminellen Vorbehalt” im Gefangenendilemma (Apel 1990 S. 278).
Ein Gleichgewichtspunkt ist dadurch definiert, daß die gewählte Strategie jedes Spielers die beste Antwort auf die Strategie aller anderen Spieler darstellt. Eine Strategie heißt dann beste Antwort auf die Strategie eines anderen Spielers, wenn die Strategie die Auszahlung des Spielers maximiert, unter der Voraussetzung, daß alle anderen an ihrer Strategie festhalten (vgl. Harsanyi 1986 S. 92).
Selektive Anreize sind definiert als solche Anreize, die das individuelle Kalkül der Spieler verändern.
Vgl. Voss 1985 S. 161ff
Taylor 1976 S. 43f
Jankowski 1990
Nash unterscheidet zwischen kooperativen Spielen und nicht-kooperativen Spielen. Erstere definiert er dadurch, daß es erzwingbare Verpflichtungen und freie Kommunikation zwischen den Spielern gibt, während letztere dadurch definiert sind, daß es weder erzwingbare Verpflichtung, noch Kommunikation zwischen den Spielern gibt (vgl. Harsanyi 1986 S. 92). Das Gefangenendilemma wird der letzten Kategorie zugeordnet.
Colemin 1990 S. 253
Eine Reihe von Experimenten hat dies empirisch bestätigt. Vgl. die Übersicht bei Rapoport/Orwant 1965
Elster 1989 S. 38/39
Elster 1989 S. 29
Für den Bereich der Arbeitsgruppen repräsentieren Alchian und Demsetz diese klassische Lösung. Für den gesellschaftlichen Bereich ist das älteste Beispiel der Leviathan von Hobbes (Alchian/Demsetz 1972; Hobbes 1980).
Vgl. Kapitel 9.1.
Für die Anfänge vgl. Davis 1972 S. 119ff; vgl. auch Witte 1979 S. 90ff; Deutsch/Krauss 1965; Insko/Hoyle/Pinkley/Hong et al. 1988; Crott 1979 S. 141ff. Das methodologische Problem der meisten dieser Experimente besteht darin, daß ein reales Nutzenmaximierungsverhalten abgefragt wird und Handlungen nicht unter der As-ifAnnahme rekonstruiert werden.
Fujimori 1985
Jones 1984
Zaccaro 1984
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Wilkesmann, U. (1994). Einführung in die Rational-Choice-Theorie. In: Zur Logik des Handelns in betrieblichen Arbeitsgruppen. Neue Informationstechnologien und Flexible Arbeitssysteme, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96000-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96000-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-96001-6
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