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Intrinsische Motivation als selektiver Anreiz

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Part of the book series: Neue Informationstechnologien und Flexible Arbeitssysteme ((NIUFA,volume 6))

Zusammenfassung

Alle selektiven Anreize zur Überwindung des Gefangenendilemmas, die bisher diskutiert wurden, leiten das Handeln des Akteurs von außen. Entweder setzte die Organisation Anreize, die das individuelle Kalkül im Sinne des kollektiven Kalküls veränderte, oder die Gruppe selbst lenkte über die selektiven Anreize das individuelle Verhalten der Mitglieder. Die bisher diskutierten selektiven Anreize stehen damit noch in der behavioristischen Tradition. Auch wenn sie nicht mehr Reize darstellen, auf die unmittelbar die konditionierte Reaktion erfolgt, so können sie im Extremfall den Handlungsraum so einengen, daß die Wahl schon vorentschieden ist. Dabei werden diese “Reize” von außen dem Individuum vorgegeben. Denkbar wäre auch der Weg, daß die Anreize, die zur Überwindung des Gefangenendilemmas notwendig sind, von dem Individuum selbst erzeugt werden, also gleichsam von “innen” kommen. In der Motivationspsychologie wird dieser Sachverhalt unter dem Stichwort der intrinsischen Motivation diskutiert. Die Einführung der Gruppenarbeit im Unternehmen wird von psychologischer Seite sehr häufig mit der Vergrößerung der intrinsischen Motivation für die Mitarbeiter begründetl. In diesem Kapitel soll daher untersucht werden, was intrinsische Motivation heißt und wie sie als selektiver Anreiz zur Überwindung des Gefangenendilemmas funktioniert.

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Literatur

  1. Vgl. u.a. Ulich/Conrad-Betschert/Baitsch 1989 S. 24ff; Bungard/ Schultz-Gambard 1989; Bednark 1985

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  2. Heckhausen 1989 S. 456ff

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  3. Heckhausen 1989 S. 460

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  4. Heckhausen 1989 S. 456. Er bezeichnet so die Ansätze von u.a. Hebb, Berleyne, Hunt, Fiske und Maddi.

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  5. Deci 1972

    Google Scholar 

  6. Deci 1972 7 Außerdem ist die Art der Belohnung wichtig. Eine aufgabenabhängige Belohnung unterläuft die intrinsische Motivation. Eine leistungsabhängige Belohnung zeitigt nicht zwangsläufig diesen Effekt. Wenn der Kontrollaspekt minimiert und die individuelle Kompetenz betont wird, muß die intrinsische Motivation nicht zerstört werden (Deci/Ryan 1987 S. 1025).

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  7. Heckhausen 1989 S. 460

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  8. In der Psychologie ist das Phänomen als Uberveranlassungseffekt (overjustification) diskutiert worden.

    Google Scholar 

  9. Deci 1972 S. 114

    Google Scholar 

  10. Thierry 1990 S. 79

    Google Scholar 

  11. Thierry 1990 S. 78

    Google Scholar 

  12. Kritiker der intrinsischen Motivation wie Thierry (1990 S. 69ff) vermögen nicht einzusehen, daß eine Person den Weg schon als Ziel ansehen kann. Vielmehr verweist Thierry darauf, daß dabei das Ziel der emotionalen Zufriedenheit angesteuert wird. Dem kann man entgegnen, daß die emotionale Zufriedenheit ein Prozeß ist, der den Weg begleitet, aber nicht ein Ziel, das einmal erreicht werden kann.

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  13. Deci/Ryan 1987 S. 1033/1034

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  14. Vgl. Rothbaum/Weisz/Snyder 1982; Bungard/Schulz-Gambard 1989. In diesem Diskurs wird der Kontrollbegriff allerdings im Sinne der Autonomie gebraucht.

    Google Scholar 

  15. Deci/Ryan 1987 S. 1024

    Google Scholar 

  16. Nach Rothbaum, Weisz und Snyder kann die innere Kontrolle nur als die subjektiv wahrgenommene Kontrolle definiert werden (Rothbaum/ Weisz/Snyder 1982 S. 7). Dabei ist es unwichtig, ob die Kontrolle als reale Beeinflußbarkeit der Situation existiert (primäre Kontrolle) oder ob die Kontrolle nur in Form von Erklärungen der Situation,

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  17. Vorhersagbarkeit oder sogar als Illusion besteht (sekundäre Kontrolle). Das Motivationsniveau kann gleichermaßen durch primäre oder sekkundäre Kontrolle aufgebaut werden.

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  18. Heckhausen 1989 S. 458

    Google Scholar 

  19. Csikszentmihalyi 1992

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  20. Heckhausen 1989 S. 459

    Google Scholar 

  21. Heckhausen 1989 S. 459

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  22. Hacker 1986 S. 199

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  23. Elster 1989 S. 36; vgl. Kap. 9.5.

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  24. Hirschman 1984 S. 99

    Google Scholar 

  25. Coleman 1990 S. 43

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  26. Eine der ältesten Arbeiten aus diesem Ansatz stammt von Katz und Kahn (1966). Sie stellen in ihrem viel beachteten Buch zur Organisationspsychologie ein Zusammenhang zwischen Organisationsformen, Motivationstypen und erwartetem Verhalten her. Einem bestimmten Motivationstyp entspricht ein bestimmtes Verhalten, wobei der Motivationstyp von der Organisationsform abhängig ist. Die intrinsische Motivation wird dabei der selbständigen Gruppenarbeit zugeordnet (vgl. Mintzberg 1983 S. 148ff; vgl. auch Gresov/Drazin/Van de Ven 1989).

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  27. Hackman/Oldham 1980

    Google Scholar 

  28. Hackman/Oldham 1980 S. 78

    Google Scholar 

  29. Bednarek 1985 S. 61

    Google Scholar 

  30. Greenberg/Wang/Dossett 1982. Allerdings ist in diesem Experiment die Über- bzw. Unterbesetzung als Anzahl der Personen im Verhältnis zur Anzahl der Teilaufgaben operationalisiert worden. Ihr Augenmerk richtete sich dabei auf Gruppen, die im Verhältnis zur Aufgabenvielfalt unterbesetzt (vier verschiedenen Aufgaben, zwei Mitglieder) bzw. überbesetzt waren (zwei Aufgaben, vier Mitglieder). Bei unterbesetzten Gruppen waren fast allen Dimensionen von Hackman und Oldham, außer der Dimension der Bedeutung, signifikant stärker ausgeprägt als bei adäquat (zwei/vier Aufgaben, zwei/vier Mitglieder) oder überbesetzten Gruppen. Abwechslungsreichtum läßt sich aber dann nicht so operationalisieren, wenn die Teilaufgaben sehr eng definiert sind.

    Google Scholar 

  31. Hackman/Oldham 1980 S. 78

    Google Scholar 

  32. Hackman/Oldham 1980 S. 79

    Google Scholar 

  33. Diese Dimension spiegelt das Valenzmodell von Vroom wieder (Bednarek 1985 S. 62). Die Einschätzung der Bedeutung kann dabei allerdings interindividuell stark differieren.

    Google Scholar 

  34. Ronen/Sadau 1982. Aus diesem Grunde taucht in der Diskussion immer wieder das Argument auf, daß niedrigere Arbeit, die keiner machen will, weil sie keine intrinsische Motivation anregt, besser bezahlt werden müßte, d.h. der extrinsische Anreizfaktor mßte gesteigert werden. Ein Gegenargument dazu bilden die Investitionskosten, die für höhere Arbeit vermehrt zu erbringen sind (vgl. Scheidl 1990).

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  35. Bednark 1985 S. 71

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  36. Antioni 1990 S. 95

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  37. Hackman/Oldham 1980 S. 79

    Google Scholar 

  38. Hackman/Oldham 1980 S. 80

    Google Scholar 

  39. Wie schon oben gezeigt wurde, konnte Deci nachweisen, daß Rückmeldung in Form von mündlicher Belobigung bei Männern die intrinsische Motivation nicht zerstören muß.

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  40. Hackman/Oldham 1980 S. 82ff

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  41. Hackman/Oldham 1980 S. 85

    Google Scholar 

  42. Hackman/Oldham 1980 S. 183

    Google Scholar 

  43. Hackman/Oldham 1980 S. 83; ygl. Bednark 1985 S. 60; Hacker 1986 S. 196; Antom 1990 S. 94; zur empirischen Überprüfung und zur Diskussion des Modells vgl. u.a. Schmidt/Kleinbeck/Rohmert 1981; Kleinbeck/Schmidt 1983; Bednarek 1985; Kleinbeck/Schmidt 1990; Schmidt/Kleinbeck 1990

    Google Scholar 

  44. Algera 1990 S. 97

    Google Scholar 

  45. Bungard/Wiendieck 1986 S. 55; v21. auch Strasmann 1986

    Google Scholar 

  46. Ulich 1972; Ulich/Baitsch 1987

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  47. Ulich/Conrad-Betschart/Baitsch 1989 S. 24ff

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  48. Hackman/Oldham 1980 S. 103

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  49. Vgl. Osterloh 1985

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  50. Afgera 1990 S. 88

    Google Scholar 

  51. Vgl. Hirschman 1984 S. 94

    Google Scholar 

  52. Vgl. Elster 1987 S. 34ff

    Google Scholar 

  53. Heckhausen 1987. Allerdings muß dabei eine mittlere Erreichungswahrscheinlichkeit vorausgesetzt werden.

    Google Scholar 

  54. Lathan7Steele 1983; Latham/Erez/Locke 1988; Locke/Latham 1990; Erez 1987, 1990; Erez/Earley/Hulin 1985; Erez/Arad 1986; Campbell/ Gingrich 1986; Lichtman/Jane 1983; Huber 1986; Antioni 1990 S. 97

    Google Scholar 

  55. Allerdings messen Latham und Erez nur die individuelle Leistung. Wie oben gezeigt wurde, stellt die intrinsische Motivation als selektiver Anreiz einen individuellen Prozeßnutzen dar, d.h. es ist individuell rational mehr zu arbeiten als sich auf den Leistungen der Kollegen auszuruhen. Aus diesem Grund kann in diesem Fall von der individuellen Leistung auf die Gruppe geschlossen werden.

    Google Scholar 

  56. Dies stimmt aber dann nicht, wenn die Erwartungen der Akteure sehr hoch sind (Erez 1990).

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  57. Latham/Steele 1983; Lichtman/Lane 1983

    Google Scholar 

  58. Also eine monotone Tätigkeit (!)

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  59. Latham/Steele 1983 S. 415

    Google Scholar 

  60. Heckhausen 1989 S. 266

    Google Scholar 

  61. Erez/Arad 1986

    Google Scholar 

  62. Vgl. dazu auch Huber 1986

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  63. Erez/Arad 1986

    Google Scholar 

  64. Das Ergebnis bezüglich des kognitiven Faktors wird auch durch das Experiment von Campbell und Gingrich (1986) bestätigt. Auch sie legten einen erweiterten Partizipationsbegriff — operationalisiert als Gruppendiskussion — zugrunde. In einem Experiment, in dem Computerprogramme erstellt werden sollten, wurden unter Partizipationsbedingungen komplexere Aufgaben besser gelöst als unter nichtpartizipativen Anordnungen. Mit den Argumenten, die in dieser Arbeit entwickelt worden sind, läßt sich dazu sagen, daß die Leistung bei komplexen Aufgaben unter partizipativen Gruppenbedingungen höher sind als unter nichtpartizipativen, wobei der Leistungslevel nicht nur von der Zielsetzung, sondern auch von den Produktionsbedingungen abhängt. In diesem Fall repräsentieren die Versuchsgruppen nämlich echte Gruppen.

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  65. Erez/Arad 1986 S. 596ff

    Google Scholar 

  66. Latham/Erez/Locke 1988; vgl. auch Erez 1990; Locke/Latham 1990

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  67. Unabhängig davon war die kognitive Leistung unter partizipativen Bedingungen immer besser.

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  68. Erez 1990

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Wilkesmann, U. (1994). Intrinsische Motivation als selektiver Anreiz. In: Zur Logik des Handelns in betrieblichen Arbeitsgruppen. Neue Informationstechnologien und Flexible Arbeitssysteme, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96000-9_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96000-9_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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