Zusammenfassung
Zwei Tendenzen halten sich für Soziologen in außeruniversitären Berufsfeldern die Waage. Zum einen ergibt sich ein recht hoher Anteil von Absolventen, die sich auf dem Arbeitsmarkt durchgesetzt haben. Seit ab etwa 1958 jährlich größere Zahlen von Absolventen von Diplomstudiengängen die Hochschulen verlassen haben, hat sich eine große Dynamik der Berufsfeldorientierung ergeben. Diese Entlassung von Absolventen in die Praxis hat zu einer Professionalisierung geführt, die sich ungeplant vollzogen hat. Dabei hat sich diese Verberuflichung der Soziologie in einer Weise abgespielt, daß sehr heterogene berufliche Felder besetzt worden sind. Zum anderen zeigen sich Probleme dieser raschen Dynamik darin, daß die Arbeitslosigkeit der außeruniversitären Soziologen im Vergleich zu anderen akademischen Berufen mit ca. 10 Prozent recht hoch ist. Dies ist über die letzten Jahre eine recht konstante Rate für die Arbeitslosigkeit von Soziologen gewesen, die zur „Normalität“ der Situation von außeruniversitären Soziologen gehört. Um die Durchsetzungsfähigkeit der Absolventen des Faches nicht zu gefährden, gehört es jedoch zum guten Ton in der bundesdeutschen Soziologie, über diese recht hohe Arbeitslosenquote nicht zu klagen, sondern sie als zunächst gegeben hinzunehmen.
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Literatur
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von Alemann, H. (1995). Berufschancen und Berufsfelder von Soziologen. In: Schäfers, B. (eds) Soziologie in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95999-7_19
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