Zusammenfassung
Die vorgelegte Arbeit2 verfolgt sieben Ansprüche:
-
1.
die bisherige deutschsprachige Diskussion über Interkulturelle Erziehung zu systematisieren und daraus Konsequenzen für die Formulierung und Begründung von Zielsetzungen und für Perspektiven zur Realisierung von Interkultureller Erziehung zu ziehen;
-
2.
den konfliktorientierten Ansatz von Interkultureller Erziehung im Gegensatz zum weiter verbreiteten und geläufigeren Begegnungsansatz zu akzentuieren und weiterzuführen sowie an ein zeitgemäßes Konzept von Allgemeinbildung anzuschließen, deren konstitutiver Bestandteil Interkulturelle Bildung sein muß;
-
3.
aufzuzeigen, daß die oft vertretene Position des Kulturrelativismus — „alle Kulturen sind gleichwertig“ — zwar konsequent und ehrenwert, aber im praktischen pädagogischen Handeln nicht durchhaltbar ist und sein kann;
-
4.
mögliche Wege aus dem Kulturrelativismus aufzuzeigen und den darin jeweils enthaltenen Eurozentrismus der Grundannahmen und Begründungen deutlich werden zu lassen;
-
5.
einen dieser Wege — die Ethik der Kommunikation in Form von Diskursen — eingehender zu erörtern und durch Vorschläge einer methodischen Erweiterung für die Lösung interkultureller Konflikte gangbar und allseits akzeptabel zu machen;
-
6.
die Praktizierbarkeit des Weges in beispielhaften interkulturellen virtuellen Diskursen zu im pädagogischen Alltag oft vorkommenden kulturbedingten Konflikten zu demonstrieren;
-
7.
die Position des unvermeidlichen, aber aufgeklärten Ethnozentrismus — für die Situation der Pädagogen als Eurozentrismus — zu begründen.
„Wir wenden uns vor allem an die Lehrer ... und wollen ihnen die Mittel für die neue Arbeit bereitstellen, darüber hinaus aber alle Menschen sammeln, die guten Willens sind und der gewaltlosen Macht des Geistes vertrauen.“ (Herman Nohl 19451)
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vorrede zur ersten Nummer der neugegründeten Zeitschrift „Sammlung“, zitiert nach Blochmann 1969, S. 199.
Dieses Buch ist die aktualisierte Fassung meiner Habilitationsschrift, die 1990 an der Universität — Gesamthochschule Essen eingereicht wurde, damals unter dem Titel Zur Theorie interkultureller Erziehung — Kulturrelativismus als Herausforderung für die Pädagogik.
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Nieke, W. (1995). Einleitung. In: Interkulturelle Erziehung und Bildung. Reihe Schule und Gesellschaft, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95997-3_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95997-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-95998-0
Online ISBN: 978-3-322-95997-3
eBook Packages: Springer Book Archive